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Zeit zum Wandern
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Wandern Norwegen: Zur Schneekappe Snøhetta

Anspruch:
schwer
Dauer:
07:00 Std.
Länge:
14 km
Aufstieg:
816 m
Abstieg:
816 m

Der Berg Snøhetta im Dovrefjell-Nationalpark mit seinen 2286 m galt lange Zeit als der höchste Berg Norwegens. Heute weiß man, dass einige Berge des Jotunheimen-Gebirges höher sind. Der anstrengende Aufstieg zu diesem Schneekappenberg wird mit einem weiten Ausblick belohnt!

Beschreibung

Der Wegverlauf

Der Fahrweg von Hjerkinn nach Snøheim ist allgemein vom 1. Juli bis 1. Oktober offen und auch als Fahrradweg gut geeignet. Er führt südlich des Nationalparks durch ein militärisches Übungsgebiet, das jedoch mittlerweile von den Bergtouristen mehr und mehr zurückerobert wird. So wurde der vom Militär genutzte Berghof Snøheim vom Norwegischen Touristenverband (DNT) übernommen, 2011 zum bewirtschafteten Gasthof umgebaut und im Sommer 2012 wiedereröffnet. Die Touristenhütte ist somit erste Anlaufstelle für die Bergwanderer, die per Bahn oder Bus bis Hjerkinn anreisen und zu Fuß oder per Shuttlebus nach Snøheim kommen und übernachten wollen. Zudem ist sie idealer Ausgangspunkt für diese Gipfeltour sowie für Mehr­tages- oder Klettertouren an der Snøhetta. Der bisherige öffentliche Parkplatz für diese Tour befindet sich etwa zwei Kilometer vor Snøheim. Wer von hier aus startet (oder wegen Wegsperrung starten muss), sollte zusätzlich 30 Gehminuten pro Strecke einplanen.

Von der Touristenhütte Snøheim  wandern wir auf markiertem Weg Richtung Snøhetta. Zu Beginn überqueren wir einen Bach und folgen dem zunächst sanft ansteigenden Gebirgspfad in nordwestlicher Richtung. Auf dem ausgetretenen Weg passieren wir den markierten Abzweig zum Vesttoppen (0:45 Std.) und gehen den Gebirgspfad weiter nach Nordwesten aufwärts. Östlich des Kargletschersees Istjørni überqueren wir auf flachem Terrain den Abfluss des Sees und steigen danach zum östlichen Berghang der Snøhetta hinauf. Wir erreichen auf einer Anhöhe den alten Hüttenstandort Gamle Reinheim (1:30 Std.). Nun folgt der anstrengende Teil dieser Wanderung. Auf den steil ansteigenden Osthang wandern und klettern wir über ein Meer von Steinblöcken. Die Aussicht zurück in das Tal und zur vom Kargletscher steil ausgehöhlten Westflanke wird währenddessen imposanter. Auf knapp 2000 Höhenmetern erreichen wir den Abzweig Reinheim (2:30 Std.) zur heutigen DNT-Selbstversorgerhütte. Etwas weniger steil geht es nun in westlicher Richtung den Berghang hinauf, zunächst weiter über Steinblöcke, dann je nach Jahreszeit früher oder später über eine mächtiger werdende Schneefläche bis zum Gipfel.

Dabei weisen uns nun größere Steinmännchen bzw. Schneestangen die Route. Die Fußstapfen, die wir im Schnee vorfinden, sind teilweise viel zu weit auseinander, um darin bequem die Schneefläche nach oben zu steigen. Auf dem Rückweg laufen viele Wanderer den Schneehang mit weiten Sprüngen in den Schnee freudig hinunter und hinterlassen dabei so die weit auseinandergezogenen Stapfen. Je weiter wir uns dem Gipfel nähern, desto fester wird der Schnee. Oben auf dem Snøhetta Stortoppen (3:45 Std.) mit seiner eckigen, schneebekleideten Steinvarde herrschen trotz Sonnenschein frostige Temperaturen. Der Ausblick, insbesondere bei lichten Wolken, die noch unterhalb des Gipfels schweben, ist traumhaft! Unter uns, an der Südwestflanke steil abwärts, befindet sich der Kargletscher. Weiter Richtung Westen auf der Schneekappe, an Bauten des Militärs vorbei, kann man auf der steil abfallenden westlichen Flanke leicht einen Abstecher bis zum Midttoppen machen und sogar per Kletterausrüstung die Traverse bis zum Vesttoppen klettern (siehe Tipp). Zwischen Stortoppen und Midttoppen zweigt ein markierter Weg hinunter zur DNT-Selbstversorgerhütte Åmotdalshytta ab, von der man am nächsten Tag wieder nach Snøheim zurück gelangt.

Gute Wetterbedingungen werden für diese Gipfeltour empfohlen, und bei starken Wind oder Niederschlägen, einhergehend mit Eisglätte, wird allgemein davon abgeraten. Mit großen Sprüngen verabschieden wir uns ebenfalls von dieser schönen Schneekappe, indem wir den gleichen Weg hinunternehmen, bis wir wieder auf den auf Fels markierten Bergpfad gelangen, der uns in insgesamt drei Stunden Abstieg wieder zurück zur Touristenhütte Snøheim (7:00 Std.) führt.

Klettertour über die Traverse

Für ausgerüstete Bergkletterer ist die Traverse vom Stortoppen über den Midttoppen zum Vesttoppen eine anspruchsvolle Kletterroute, die allgemein mit dem Schwierigkeitsgrad -IV eingestuft wird. Neben gut begehbaren Felsabschnitten sind an einigen Stellen Sicherungen per Seil absolut notwendig, insbesondere vom Midttoppen zum Vesttoppen auf schmalem, steil abfallendem Fels. Vom Vesttoppen führt ein markierter Pfad wieder nach Snøheim hinunter, der auch eine Alternativroute zur Snøhetta ist. Informationen zur Touristenhütte Snøheim beim DNT unter www.turistforeningen.no.

Region

Ausgangspunkt

Parkplatz/Touristenhütte Snøheim, ca. 13 km nordwestlich Hjerkinn (E 6)

Wegbeschaffenheit

Mit rotem T markierter Gebirgspfad über Felsblöcke und Schneefeld zum Gipfel

Freud & Leid

Die Snøhetta steht auf Platz 1 der Liste der höchsten Erhebungen in Norwegen – allerdings außerhalb des Jotunheimen-Gebirges. Wer also mit der Snøhetta einen »höchsten Berg« erklommen haben will, muss ehrlicherweise diesen Halbsatz hinzufügen. Ansonsten bleiben noch 23 andere Gipfel, allesamt im Jotunheimen, die mehr Höhenmeter vorzuweisen haben.

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In 40 Wanderungen erschließt dieser Wanderband das Land der Fjorde, empfiehlt leichte, mittlere und schwierige Routen, gibt viele hilfreiche Autorentipps
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