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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Norwegen: Zum Buerbreen bei Odda

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
7 km
Aufstieg:
590 m
Abstieg:
590 m

Der Folgefonna ist Norwegens drittgrößter Gletscher. Er bildete sich erst vor 2500 Jahren. Seine Gletscherzunge Buerbreen auf der sonnigeren Ostseite ist am leichtesten zu erreichen. Vom 19. Jahrhundert bis heute ist das schroffe Gletschertal Buerdalen ein beliebtes Wanderziel.

Am tosenden Buerelvi unterhalb der Gletscherzunge Buerbreenwandern, mittel
Am tosenden Buerelvi unterhalb der Gletscherzunge Buerbreen© Martin Dietrichs
Beschreibung

Der Wegverlauf

Bei Jordal endet die asphaltierte kleine Anfahrtsstraße und geht in einen schmalen Schotterweg über. Dort muss stets mit Gegenverkehr gerechnet werden, zudem sind die Ausweichmöglichkeiten begrenzt. Wanderer, die mit dem Bus nach Odda anreisen, sollten daher weitere 6 Kilometer von der Abzweigung Richtung Buerbreen/Odda Camping bzw. 8 Kilometer vom Zentrum einplanen oder ein Taxi vor oder nach der Tour nutzen. Anreisende mit dem Auto, die bis zum Parkplatz fahren, werden erfahrungsgemäß so ihre Mühen haben. Bei Ausbesserungen 2011 war der Weg sogar zeitweilig im Sommer gesperrt, sodass Autofahrer die 3 Kilometer von Jordal bis Buer zusätzlich zu Fuß zurücklegten. Die Parkmöglichkeiten bei Buer sind sehr begrenzt. In der Vergangenheit hat es sich bewährt, möglichst vor 9 Uhr morgens zum Parkplatz anzureisen, dann stehen die Chancen gut, ohne Parkplatzfrust auf Tour zu gehen.

So beginnen wir nun unsere Tour, mehr oder weniger weit entfernt vom Parkplatz Buer . Eine Infotafel und Schilder zum Reinanuten und Buerbreen weisen den Weg. Links über eine Brücke des Jordalselvi, vorbei an einem Haus des Buerhofes zweigt eine steile Alternativroute zum 1296 Meter hohen Reinanuten ab, für die ca. 3 Stunden Aufstieg eingeplant werden sollten. Vom Reinanuten gelangt man an den oberen und flacheren Gletscherrand des Folgefonn sowie an den Beginn der Gletscherzunge Buerbreen. Von hier bietet sich eine sehr schöne Aussicht über die beiden Zungen des Buerbreen, über das Buerdalen und östlich weit darüber hinaus bis auf die Hardangervidda. Sehenswert und einladend für eine Rast bei schlechtem Wetter sind hier oben die »Steinhellene«, große Gesteinsbrocken, unter denen man sitzen oder auch übernachten kann.

Zum Buerbreen folgen wir das Buertal weiter hinauf und gehen zunächst sehr bequem auf dem Hofweg von Buer weiter westwärts. Nach wenigen Hundert Metern verlassen wir die Weidegründe und gelangen in einen Laubmischwald. Der Weg wird steiniger, zunächst gehen wir über Flussschotter, später oberhalb des Flusses auf Felsuntergrund. Der Weg entwickelt sich mehr und mehr zum Pfad. Nach dem flachen ersten Teil gelangen wir auf einer lichten Anhöhe an die alten Fundamente des Buerbreen Hotels  (0:20 Std.). Um 1910 erlebte der Tourismus in Odda seinen Höhepunkt, und das Hotel war ein beliebtes Ausflugsziel. Zu seiner Zeit war es bloß einen Steinwurf von der Gletscherzunge hinter dem nächsten Felsvorsprung entfernt. Heute, mehr als 100 Jahre später, hat sich die Gletscherzunge ca. einen Kilometer weiter in das obere Buerdalen zurückgezogen.

Wir wandern den Felsvorsprung weiter hinauf und gehen am Bergfuß des Langgrøtnuten entlang, bis wir auf den Fluss aus dem steilen Seitental Langgrød stoßen. Den Hauptstrom passieren wir bequem über eine kleine Brücke, kleinere Nebenarme werden übersprungen. Nun lichtet sich die Baumvegetation, und der Blick ins Buerdalen hinauf zu den Gletscherzungen ist frei. Wenig später überqueren wir einen zweiten Fluss mit Namen Nordbakkelvi, der bereits vom Gletscherwasser gespeist wird. Anschließend kommen wir dem Hauptstrom im obere Buerdalen, dem tosenden Fluss Buerelvi  (1:00 Std.) sehr nahe.

Seine kühle, frische Brise verspüren wir schon von Beginn der Wanderung an. Das Gletschertor des unteren Buerbreen schon im Blick, geht es nun steiler hinauf. Fest angebrachte Taue sind uns bei dieser leichten Kletterpartie behilflich. Wir gelangen schließlich an die Sicherheitszone der unteren Zunge, des Nedre Buerbreen  (1:20 Std.), und haben von dort aus direkten Blick zum Gletschertor und den darüberliegenden zerklüfteten Eismassen. Von hier aus geht der Weg noch ca. 500 Meter weiter zur oberen Zunge, zum Øvre Buerbreen  (1:45 Std.), ebenfalls über einen steilen Felsanstieg. Hier erleben wir einen fantastischen Blick auf den Nedre Buerbreen sowie über das gesamte Tal Buerdalen mit seinen steilen, schroffen Felshängen, hinunter zum türkisfarbenen Sandvinvatn und dem dahinterliegenden, von Bächen eingeschnittenen Gebirgsfuß der Hardangervidda.

Wer gerne klettert, der kann sich von hier aus noch höher die Felshänge hinaufwagen. Ansonsten geht es den gleichen Weg zurück zum Parkplatz Buer  (3:00 Std.). Wer auf dem Gletscher klettern oder wandern möchte, der kann sich mit der Touristeninformation in Odda in Verbindung setzen und an einer professionell geführten Gletschertour teilnehmen.

Odda am Sørfjord

Odda ist eine der Städte, die vor mehr als hundert Jahren vom Bau der ersten Wasserkraftwerke profitierten und zum Erz verarbeitenden Industriestandort gebaut wurden. Ein Besuch in der Touristeninformation im Zentrum von Odda ist empfehlenswert, um sich über weitere Tourvorschläge, Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten, wie z. B. Klettern oder Gletscherwandern auf dem Buerbreen zu informieren.

Region

Ausgangspunkt

Parkplatz Buer im Buerdalen, ca. 8 km von Odda-Zentrum

Wegbeschaffenheit

Markierter Wanderweg, anfangs Schotterweg, dann Pfad mit leichten Kletterpartien

Freud & Leid

Tosendes Wasser ist naturgemäß sehr laut, daneben wohnen möchte man in den seltensten Fällen. Doch bei einer Wanderung ist diese Naturerscheinung nur von kurzer Dauer, denn man wandert ja weiter. Sie hat lediglich den Nachteil, dass man sich bei einer Gruppenwanderung kaum verständigen kann. Aber das muss nicht in jedem Fall schlecht sein.

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In 40 Wanderungen erschließt dieser Wanderband das Land der Fjorde, empfiehlt leichte, mittlere und schwierige Routen, gibt viele hilfreiche Autorentipps
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.