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Zeit zum Wandern
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Wandern Norwegen: Mini-Preikestolen Lauvviknuten

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
12 km
Aufstieg:
400 m
Abstieg:
400 m

Der Landesteil (norw. Fylke) Telemark ist Norwegen im Miniaturformat. Er spiegelt zahlreiche Landschaftsformen im Kleinen wider. Der Berg Lauvviknuten hat die Qualitäten eines kleinen Preikestolen (s. Tour 4) mit toller Aussicht, 560 m steil oberhalb des fjordartigen Sees Tinnsjå.

Beschreibung

Der Wegverlauf

Diese Route mit herrlicher Aussichtsstelle erwacht allmählich aus dem Dornröschenschlaf. Nachdem die Einheimischen von diesem Bergvorsprung, 550 Meter oberhalb der Lauvviken (dt. Laubwaldbucht) am Tinnsjå, Notiz nahmen, wurde im Jahr 2009 die Erschließung der Wanderroute finanziell unterstützt und markiert. Inzwischen hat das lokale Gesundheitszentrum diese Bergtour (norw. Topptur) in ihre Fitnessinitiative aufgenommen und wirbt für diese Route, die von Jahr zu Jahr mehr frequentiert wird.

Ähnlich wie bei der Preikestolen-Tour in der Fylke Rogaland geht diese Tour durch lichte Wälder, Sümpfe und über karge Felshöhen bis zur steil abfallenden Aussichtsstelle. Ein kleiner Anstieg ist ebenfalls dabei.

Wir beginnen unsere Tour vorsorglich am Parkplatz beim Abzweig Heia Skule , direkt am Fv 364. Zwar ist es möglich, den Fahrweg Richtung Sehenswürdigkeit Heia Skule (ein altes Schulgebäude) weiterzufahren, doch sind die Park- und Wendemöglichkeiten direkt am Abzweig zum Lauvviknuten oder an der Heia Skule sehr begrenzt. Neben der Hauptroute zum Lauvviknuten sind noch zwei Abstecher auf dieser Tour eingebaut, die nach Belieben genutzt werden können. Der erste Abstecher ergibt sich bereits an der ersten Fahrweggabelung  (0:10 Std.), die wir in wenigen Gehminuten den Weg hinunter erreichen. Nach links gelangen wir in einen Steinbruch und gleich danach, hinter der Wegschranke, eröffnet sich der idyllische See Tovstjønn mit seinen Seerosen.

Wir folgen dem guten Fahrweg, der bis 1970 Teil der alten Verbindungsstraße (»Gamle Heie« oder »Hovinvegen«) zwischen Rjukan und Kongsberg war, zum Ende des Sees, wo sich auf Fels ein netter Picknickplatz am Tovstjønn  (0:25 Std.) bietet. Diese Raststelle lädt auch zum Ende der Tour in der Abendsonne zum Baden ein.

Zurück durch den Steinbruch gehen wir den Fahrweg weiter Richtung Heia Skule. Unmittelbar vor der scharfen Rechtskurve des Wegs zweigt der Pfad zum Lauvviknuten  (0:50 Std.) nach links in einen jungen, stark bewachsenen Wald ab. Nach wenigen Metern sehen wir die ersten Markierungen und erkennen noch den einstigen Traktorweg. In einem schönen Fichtenhochwald mit Moosteppich erreichen wir eine Traktorweggabelung  (1:00 Std.). Wir gehen weiter in südliche Richtung den Weg geradeaus hinauf und gelangen an ein erstes Feuchtgebiet, das am Rand zum Wald gut überquert werden kann.

Weiter geht es auf einen Waldpfad anfangs leicht aufwärts, und wir gelangen zur nächsten Sumpfstelle, die am besten linksseitig weiträumig umgangen werden kann (weiße Bänder). Wir überqueren ein kleines Bächlein und gehen wieder auf ein breiteres Wegstück des Traktorweges bergauf, bis wir zum nächsten Feuchtgebiet gelangen. Spätestens hier wird klar, warum die Norweger oftmals in Gummistiefeln bergwandern. Rechts- oder linksseitig (weiße Bänder) kommen wir am trockensten den Hang hinauf und gelangen auf ein schmales Felsband im Sumpfhang  (1:25 Std.).

Von hier und im weiteren Verlauf eröffnen sich erste Aussichten, auch auf die bei Norwegern begehrten Moltebeeren. Der nun vorwiegend trockene Pfad führt anschließend ein kurzes Stück steiler den Berghang hinauf und wird oben von einem kleinen murmelnden Bächlein rechts am Fels begleitet. Es erwartet uns ein weiteres kleines Sumpfgebiet, das wir am linken Rand passieren und danach der Waldschneise nach links parallel zum Bach hinauffolgen. An geeigneter Stelle überqueren wir den Bach und folgen dem lichten Pfad weiter aufwärts, bis wir an ein größeres Sumpfgebiet gelangen. Hier gehen wir ebenfalls links vorbei bis zum gegenüberliegenden Hang.

Auf Elchpfaden gehen wir nun einen trockenen, sanften Bergrücken hinauf und erreichen den kleinen Tümpel Snaunutentjønn  (2:05 Std.) am Berg Snaunuten (812 m). Am schlafenden Troll und Stuhl vorbei geht der Pfad von dieser höchsten Stelle nun leicht abwärts durch eine karge, offene Felslandschaft. Nach Osten sehen wir den Gebirgszug Blefjell (1342 m) und nach Süden den See Tinnsjå. Wir gelangen wieder in lichten Krüppelkiefernwald, und der angenehme Pfadverlauf wird durch zwei kleine Tal­einschnitte kurz unterbrochen, bis er schließlich auf das flache, offene Bergplateau des Lauvviknuten mündet.

Kurz vor Ankunft am Steinmann auf dem kleinen Felspodest des Lauvviknuten  (2:35 Std.) eröffnet sich über den steil abfallenden Felsterrassen ein freier Blick über den gesamten See, weit in Richtung Norden und Süden. Der 35 km lange und 2 km breite Tinnsjå ist hier 461 Meter tief und damit Europas dritttiefster Binnensee. Auf der gegenüberliegenden Seeseite steigt die steile Bergflanke des Håkånesfjells auf über 1300 Meter an.

Nach dieser schönen Genießer-Aussicht, ganz ohne Touristenrummel, geht es auf gleichem Wege etwas über eine Stunde zurück zum Fahrweg. Als letzten Abstecher folgen wir dem Fahrweg, ebenfalls Teil des alten Hovinweges, nordwestlich hinunter zur alten Schule Heia Skule  (4:00 Std.), die bis 1956 für die Kinder der verstreut liegenden Farmen auf der Heia (Höhe) in Betrieb war. Zurück auf den Fahrweg geht es wieder hinauf zum Parkplatz am Abzweig Heia Skule  (4:30 Std.).

Region

Ausgangspunkt

Parkplatz am Abzweig Heia Skule, ca. 12 km von Austbygde/Hovin (Fv 364)

Wegbeschaffenheit

Markierter Bergpfad auf altem Traktorweg, später Elchpfade, z. T. recht sumpfig

Freud & Leid

Eine tolle Landschaft mit verschiedenen Felsformationen, die sich nicht hinter dem berühmteren Preikestolen verstecken muss. Allerdings ist sie kaum bekannt, was natürlich kein Nachteil ist. Man wandert hier weite Strecken ohne näheren Kontakt zu anderen Wanderern und sollte daher für den Notfall eine Nachricht über die Tour hinterlassen haben.

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In 40 Wanderungen erschließt dieser Wanderband das Land der Fjorde, empfiehlt leichte, mittlere und schwierige Routen, gibt viele hilfreiche Autorentipps
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.