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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Norwegen: Marenvollen östlich von Røros

Anspruch:
leicht
Dauer:
05:30 Std.
Länge:
16 km
Aufstieg:
270 m
Abstieg:
270 m

Nahe der alten Stadt Røros (UNESCO-Kulturerbe) führt uns diese Tour zu den Anfängen des 330 Jahre währenden Kupferbergbaus von Røros, zur Lossiusgrube am Raudhåmmåren bei Marenvollen. Auf der Suche nach Kupfererzen begegnen wir auch dem Gold des Nordens, der köstlichen Moltebeere!

Beschreibung

Der Wegverlauf

Die Freilichtmuseums-Stadt Røros und die Besichtungsgruben in der Umgebung sind schon für sich einen Aufenthalt wert. Wer zu dieser höchstgelegenen Stadt Norwegens (675 m) mit Bahn oder Bus anreist, kann eine Mehrtagestour auf der vom DNT markierten Route Røros–Marenvollen (ca. 5 Std.) ab den Småseterveien Richtung Storstensåsen und Skåkåsfjellet mit Übernachtung in der DNT-Selbstversorgerhütte unternehmen. Diese Alternative ist vor allem zu empfehlen, wenn man längere Zeit an den Bergwerksspuren aus dem 17. Jahrhundert westlich Marenvollen verbringen oder Moltebeeren auf den Sumpfflächen der näheren Umgebung sammeln möchte. Zurück nach Røros gelangt man dann von Marenvollen über den knapp 10 Kilometer langen Fahrweg (siehe Autoreiseroute), vorbei an der Siedlung Harsjøen, zur Straße Rv 31 bei Hitterdal. Von dort geht es per Bus zurück zur Stadt.

Von der Gabelung nördlich des Sees Korstjønna  gehen wir den Weg hinter der Schranke südwestwärts. Vorbei an vereinzelten Hütten und am nordwestlichen Seeufer erreichen wir auf einem licht bewaldeten letzten Pfadstück die Marenvollen Hytte  (0:30 Std.) des DNT.

Wir folgen zunächst dem mit rotem T markierten Pfad nach Røros, passieren ein paar Sumpfstellen und gelangen zur Alm Raudhåmmårvollen am Fuß des Berges Raudhåmmåren (1:15 Std.). Ein wenig weiter dem Pfad folgend, können wir bereits die alten Grubenspuren erkennen. Hier wurde um 1630 der erste Kupferfund gemacht, und der vom König Christian IV. beauftragte Bergmann Lorentz Lossius ließ hier eine Probegrube mit weiteren Gesteinsuntersuchungen anlegen. Die nach ihm benannte »Lossiusgruve« wurde aber schon nach einem Jahr wegen zu magerer Kupfervorkommen stillgelegt. Es sollte noch bis zum Jahr 1644 dauern, bis der Kuperbergbau in Røros seine über 300-jährige Erfolgsgeschichte begann.. Erst 1972 schloss als Letzte die »Olavsgruve«, die heute besichtigt werden kann.

Wanderer, die sich schon von Røros aufgemacht haben, können erste Bergbauspuren ab dem Berg Klettan erkennen. Der Klettan, vom Raudhåmmåren noch etwa zwei Kilometer entfernt, ist eine weitere Option für uns, nach Bergbauspuren zu schauen. Bei guter Sicht lohnt sich z. B. auch ein Aufstieg zum Gipfel Raudhåmmåren (977 m) mit Ausblick über die weiten, sanften Bergflächen von Røros.

Wieder zurück nach Marenvollen (2:30 Std.), gehen wir nun den markierten Wanderweg südwärts Richtung Selbstversorgerhütte Fjølbusøsta. Aus dem lichten Birkenwald heraus gelangen wir an weitere Sumpfflächen, die ab Mitte August übersät sind mit goldfarbenen, reifen Moltebeeren. Die Moltebeerpflanze gehört zu den Rosengewächsen und ist speziell in den nordischen Breiten beheimatet. Die Beere birgt kleine Kerne und hat einen eigentümlichen, milden Geschmack trotz des sauren, mageren Sumpfbodens, auf dem sie wächst. Sie ist sehr Vitamin-C-reich und die Norweger schätzen sie sehr, besonders zum traditionellen Milchspeisendessert und als Marmelade. Daher sieht man im Sommer die Einheimischen in Gummistiefeln und mit Eimern über die Sümpfe gehen, um das »Gold des Nordens« zu sammeln – ein 400-g-Marmeladenglas kostet im Geschäft umgerechnet etwa 8 €!

Am Moltebeerfeld und an einer sanften Anhöhe vorbei verläuft der Pfad südöstlich, und wir überqueren den Bach Røbekken. Danach wandern wir auf einen flachen Bergausläufer des Tamneshøgda und erreichen den Abzweig zum Hof Gjetbergsvollan (3:45 Std.). Wir verlassen hier den markierten Pfad, gehen direkt südwärts zum Tamneshøgda  (4:10 Std.) hinauf und genießen die Weite dieser Landschaft bis in die Femundmarka nach Südost. Zurück zum letzten Abzweig gehen wir nun nordöstlich hinunter zum Hof Gjetbergsvollan (4:30 Std.). Vom sehenswerten Hof mit Einkehrmöglichkeit (siehe Tipp), wandern wir abschließend den Fahrweg trockenen Fußes durch das große Sumpfgebiet Gjetbergsmyra und gelangen nach ca. 3 Kilometern zum Abzweig Korstjønna (5:30 Std.).

Region

Ausgangspunkt

Weggabelung Korstjønna, südlich Harsjøen/Hitterdal (Rv 31)

Wegbeschaffenheit

Teilweise markierte Wanderroute, Fahrwege, karges Bergland und Sümpfe

Freud & Leid

Eine nette Wanderung in idyllischer Stille mit wenigen anderen Wanderern auf der Strecke. Das allerdings auch aus gutem Grund, denn die Tour verläuft zwar durch eine sehr schöne Landschaft, ist aber in Norwegen weitgehend austauschbar. Daher nur zu empfehlen, wenn man sich auch das nahe gelegene Weltkulturerbe Røros anschaut.

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In 40 Wanderungen erschließt dieser Wanderband das Land der Fjorde, empfiehlt leichte, mittlere und schwierige Routen, gibt viele hilfreiche Autorentipps
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.