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Wandern Norwegen: Die Moschusochsen im Dovrefjell

Anspruch:
leicht
Dauer:
05:00 Std.
Länge:
16 km
Aufstieg:
300 m
Abstieg:
300 m

Im Dovrefjell-Nationalpark, 1974 gegründet, sind die aus Grönland stammenden, in den 1950er-Jahren ausgesetzten und hier ansässig gewordenen Moschusochsen mittlerweile ein Erlebnis für Touristen und Wanderer auf dem Weg zur Reinheimhütte und zum monumentalen Kegelberg Snøhetta.

Beschreibung

Der Wegverlauf

Diese Route hat gleich mehrere Wanderziele zu bieten und ist als Mehrtagestour sehr zu empfehlen. Neben der hier beschriebenen, für Familien geeigneten, anfänglichen Tagestour zu den ersten Moschusochsengebieten verläuft die Hauptwanderroute weiter zu der Selbstversorgerhütte Reinheim des DNT. Sie liegt ideal als Ausgangspunkt für Moschusochsensafaris in der umliegenden Bergregion, sowie für eine alternative Gipfeltour zur Snøhetta auf markiertem Bergpfad oder zu weiteren Übernachtungsmöglichkeiten im Dovrefjell. Von Kongsvoll bis nach Reinheim sind es etwa 18 Kilometer, die mit Mehrtagesgepäck allgemein in 5 Stunden erreicht werden, mit leichtem Gepäck für eine lange Tagestour in weniger als fünf Stunden.

Wir machen uns für diese Moschusochsentour mit Tagesrucksack, Fernglas und Teleobjektiv bereit und gehen vom Parkplatz Kongsvoll , nahe der Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit Kongsvold Fjeldstue, ein kurzes Stück die 6 südlich entlang und folgen dem markierten Weg zur DNT-Hütte Reinheim. Zunächst geht es hinunter zum Flusstal der Driva, das wir über eine Brücke queren. Anschließend führt der Weg unter der Eisenbahnlinie hindurch, und es beginnt ein teilweise etwas steiler Aufstieg am Talhang Richtung Nordwesten. Den lichten Birkenbestand allmählich hinter uns lassend, erreichen wir das kahle Gebirgsland und einen nach Südwesten abzweigenden unmarkierten kleinen Pfad Richtung Grønbakken  (0:45 Std.). Der Pfad steigt noch auf anderthalb Kilometer weiter, zunehmend sanfter an, und von rechts mündet ein weiterer Pfad aus westlicher Richtung vom Bahnhof Kongsvoll Stasjon (1:30 Std.). Der Bahnhof, der sich nördlich von Parkplatz Kongsvoll befindet, verfügt über eine direkte Verbindung bis hier zu dieser Route nach Reinheim und ist die Wanderwegalternative für Anreisende mit der Bahn. Wir wandern nun auf einem Hochplateau am Fuße des vor uns liegenden Berges Vest-Nystugguhøa (1513 m). Der Pfad führt durch überschaubare Landschaft über flachen Fels, Moränengestein und Bäche weiter zum Flusstal Kaldvella. Krüppelsträucher und grüne Gebirgsmatten überziehen die Hochfläche, ideale Futtergünde für die wuchtigen, bis zu 1,50 Meter großen Moschusochsen. Wir lassen die Blicke schweifen und halten Ausschau nach braunen Flecken im Hochgebirgsgrün, während wir dem Flusstal Kaldvella bis zur Sommeralm Hestgjeterhytta (2:15 Std.) folgen. Oftmals halten sich sogar direkt an der Wanderroute oder an der Almhütte kleine Herden von bis zu zwölf Tieren auf.

Vorsicht und vor allem Gelassenheit (Stress erzeugt blitzschnell Körpergerüche, durch die man bei den Tieren als Angreifer gewertet werden könnte) sind geboten, insbesondere bei der Begegnung mit einem gehörnten Bullen, der unter Umständen mit schnaubenden Lauten das Herdenrevier markiert und gegebenenfalls auch blitzschnell verteidigt. Allgemein wird ein Abstand von mindestens 100 Metern empfohlen. Vor allem, wenn die Tiere direkt auf der Strecke stehen, sollte man als Wanderer nicht unbedingt sein Wegerecht geltend machen und lieber einen großzügigen Bogen um die Herde gehen, stets unter Beobachtung des Bullen. Auf freundschaftlicher Distanz ist der Besuch in freier Wildbahn ein tolles Erlebnis!

Wer bis zur Sommeralm noch keinen Moschusochsen zu Gesicht bekommen hat, sollte es entweder im nahe gelegenen Seitental Kaldvelldalen (2:30 Std.) probieren, dessen Pfad nach etwa einem Kilometer, noch vor der Brücke über die Kaldvella, nach Nordosten abzweigt. Alternativ kann man den Hauptpfad auch noch weiter Richtung Reinheim wandern und spätestens am Plateau, nahe des kleinen Sees Stroplsjøen (ca. 1300 m), rechts vom Pfad gelegen, nochmals über das Tal Ausschau halten. In jedem Fall kommt hier das Panorama des Kegelbergs Snøhetta bei gutem Wetter voll zur Geltung.

Zurück gehen wir, für einen leichten Tourverlauf, auf gleichem Weg wieder zum Parkplatz Kongsvoll (5:00 Std.). Ansonsten bestehen folgende Alternativen für den Rückweg:

Wer nach Reinheim (1340 m) weiterwandert, kann auf dem Rückweg, den Talfluss Stropla überquerend, den markierten Weg nach Grønbakken auf der gegenüberliegenden Flussseite zurückwandern. Bevor es nach Grønbakken hinuntergeht, wandert man ein gutes Stück am Fluss Kaldvella entlang und nutzt die anschließende Brücke, um nach Nordosten zu unserer Route am ersten Abzweig Grønbakken zu gelangen. Diese Route kann auch an einem Tag in gut neun Stunden Gehzeit absolviert werden.

Wer den unmarkierten Pfadabstecher in das Kaldvelldalen macht, kann vom unteren Kallvollsjøen (1230 m) einem Pfad Richtung Südosten über den Pass Salenskaret (1410 m) des Vest-Nystugguhøe wieder Richtung Kongsvoll gehen. Vom Pass folgt man dazu dem zunächst sanft, später steiler abfallenden Bachlauf des Nystugubekken. Unten am Bergfuß fließt der Bach dann nach Nordosten das Nystugudalen weiter. Von hier entgegengesetzt nach Südosten wandernd, erreicht man auf dem Bergplateau nach etwa einem Kilometer wieder die Hauptroute (1160 m) nahe des zweiten Abzweigs Kongsvoll Stasjon. Vom Bach am Bergfuß verläuft ein Pfad auch direkt südöstlich weiter Richtung Bahnhof Kongsvoll.

Region

Ausgangspunkt

Parkplatz oder Bahnhof Kongsvoll zwischen Dombås und Oppdal (E 6)

Wegbeschaffenheit

Mit rotem T markierter Gebirgswanderweg auf grünen Hochfjell

Freud & Leid

Wenn man Natur wünscht, bekommt man dies in Norwegen auch. In diesem Fall handelt es sich um die frei lebenden Moschusochsen, die Respekt einflößen. Und das ist auch gut so, man sollte den Tieren nicht zu nahe kommen und genügend Abstand wahren. Wem das zu gewagt ist, der kann sich auch einer geführten Safari anschließen.

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In 40 Wanderungen erschließt dieser Wanderband das Land der Fjorde, empfiehlt leichte, mittlere und schwierige Routen, gibt viele hilfreiche Autorentipps
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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.