Wandern Norwegen: Am Lochberg Torghatten

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Der Wegverlauf

Vom Parkplatz Torghatten  (40 m)folgen wir dem markierten Pfad zum Torghatten auf 140 Höhenmeter. Der Weg ist gut hergerichtet und geht durch kleinwüchsigen Baumbestand und ein Geröllfeld hinauf zum Zugang des großen und langen Berglochs. Im Torg­hatten (0:25 Std.) führen uns Holztreppen eine steile, vorgelagerte Felsstufe zum Höhlengrund hinunter. Das Betreten und Durchwandern erfolgt auf eigene Gefahr, da sich aus der hohen Felsdecke Steinbrocken lösen könnten. In der kühlen, zugigen Höhlenhalle, die ca. 160 Meter lang sowie ca. 35 Meter hoch ist, fallen die kleinen und großen Löcher im Gestein an der Felswand auf. Offensichtlich war das Gestein einem Demineralisierungsprozess ausgesetzt, unter dem es sich zu Sand auflöste. Dieser Prozess, einst von Gletscherwasser und Meerwasser forciert, wird sicherlich heute, wenn auch viel langsamer, durch Luftfeuchte und durchsickernde Kluftwässer weitergehen. Auf dem Höhlengrund geht es über sandig-lehmigen Boden zwischen vereinzelten Gesteinsbrocken zum südlichen Durchbruch. Bei schönem Wetter kann man sich hier unterhalb des Ausgangs in der Sonne aufwärmen und einen schönen windstillen Picknickplatz mit herrlichem Ausblick auf die Küste suchen. Diese markant flache Küstenlandschaft mit sehr vielen kleinen Inseln hat den Namen »Strandflate«.

Auch dieses Küstenphänomen ist eine weltweit seltene geologische Besonderheit. Sie tritt in Verbindung mit Gletschern z. B. auf Spitzbergen und Grönland auf und erstreckt sich hier an Norwegens Küste etwa 50 Meter oberhalb und unterhalb des Meeresspiegels mit bis zu 50 Kilometern Breite vom steil abfallenden Festlandsgebirge flach hinaus auf das Meer. Die bekannten Gletscher- und Meeresvorgänge reichen der Wissenschaft bis heute nicht zur Erklärung dieses Landschaftsphänomens aus. Somit bleibt die Strandflate weiterhin ein Rätsel der Natur, über das wir bei der Picknickpause sinnieren können. Nach der aussichtsreichen Pause gehen wir den schmalen Pfad durch lichten Birkenwald das Tal hinunter und passieren linksseitig die Hofsiedlung Ytrehatten (1:00 Std.).

Wir gelangen an eine kleine Meeresbucht und gehen am Ufer entlang um den Bergfuß des Torghatten weiter in östliche Richtung. Zum Ende dieser zweiten, etwas größeren Meeresbucht überqueren wir einen kleinen Bach und gelangen auf einen Fahrweg, der in wenigen 100 Metern zum Hof Indrehatten (1:40 Std.) mit Übernachtungsstätte, Campingplatz und schönem Sandstrand an einer Meeresbucht auf der Westseite führt. Zum Parkplatz Torghatten (2:00 Std.) folgen wir der asphaltierten Straße etwa einen Kilometer nach Norden und beenden die Rundwanderung.

Übernachtungs-Tipp

Da die Anfahrt zum abseits gelegenen Torghatten recht aufwendig ist, sollte man eine Übernachtung auf dem nahe gelegenen Campingplatz in Betracht ziehen oder wenigstens in dem Restaurant auf dem Campingplatz eine kleine Einkehr zur Belohnung für die großartige Wanderung durch den Berg genießen.

Freud & Leid

Mit dem Smartphone durch die Natur? Na klar, nicht nur für Geocacher interessant, sondern auch für Wissbegierige. Auf der Wanderung durch den Torghatten stößt man auf mehrere QR-Codes, die – einmal eingescannt – zu Webseiten mit Hintergrundinfos zur Umgebung weiterleiten. Voraussetzung dafür ist natürlich ein Handynetz.