Wandern Münchner Umland: Zwischen Antdorf und Dürnhausen
Bayerische Frömmigkeit im Voralpenland. Begleitet von wunderbaren Ausblicken wandern wir über Moränenhügel zur wenig bekannten Wallfahrtskirche Frauenrain. Auf unserem Weg begegnen wir dabei der tief verwurzelten bayerischen Frömmigkeit in Form von Marterln, Gedenkstätten sowie Kirchen und Kapellen, deren Zauber man auch ohne religiösen Hintergrund versteht.
Nach Frauenrain
Wir starten an der Kirche St. Martin in Dürnhausen und gehen auf der Hauptstraße in östliche Richtung. Nach ca. 100 Metern biegen wir links in den ansteigenden Berghofweg ein. Er führt in einer Rechtskurve bergauf und teilt sich. Wir halten uns links und steigen entlang einiger Kreuzwegstationen den Hügel weiter bergauf. Mit jedem Schritt wird die Aussicht schöner, wir müssen uns dafür nur ab und an umdrehen. An einer Scheune haben wir den ersten Aufstieg fast schon geschafft; wir halten uns rechts und wandern nun nach Norden weiter. Der Weg senkt sich langsam, wird schlechter und verschwindet dann fast. Er führt rechts an einer kleinen Baumgruppe vorbei, wird wieder angenehmer zu gehen, und wir erreichen den kleinen Weiler Frauenrain.
Dort besuchen wir als Erstes die kleine Kirche, die nicht nur eine kunsthistorische Besonderheit, sondern auch ein kleiner Wallfahrtsort ist. Bereits im 11. Jahrhundert urkundlich erwähnt, ist sie eine der ältesten Kirchen im Landkreis. Ihr Äußeres weist auf romanische Ursprünge hin, eine Seltenheit im barocken Oberbayern. Aber ganz ohne Prunk und Pracht kommt auch dieses Gotteshaus nicht aus: Innen wurde es um 1720 herum dem Zeitgeist entsprechend barockisiert. Bis heute wird in den umliegenden Pfarrgemeinden die Wallfahrt zu dieser Kirche aufrechterhalten. Vor allem im Mai kommen die Pilger hierher zur Marienverehrung.
Antdorf und die Kirnbergkapelle
Für den Weiterweg gehen wir wenige Schritte auf demselben Weg zurück und biegen dann nach dem Bauernhof links ein. Erneut geht es aufwärts, und am Scheitelpunkt, dem Rainerbichl, sehen wir im Norden bereits Antdorf. Wir sind nun auf der Betbichlrunde unterwegs, einem Spazierweg, der normalerweise in Antdorf startet. Abwärts erreichen wir zunächst eine aufgestellte alte Glocke, die ursprünglich in der Antdorfer Kirche die Stunden schlug. Etwas tiefer stehen wir dann vor einer kleinen Mariengrotte, erneut ein Andachtsort und ein Beleg dafür, dass wir im Pfaffenwinkel unterwegs sind.
Am nächsten größeren Feldweg hinter der Kirche halten wir uns rechts; zu unserer Linken sehen wir die Kirnbergkapelle, die wir aber erst am Rückweg besuchen. Zunächst geht es nach Antdorf hinein. Das hübsche Dorf lockt mit der Pfarrkirche St. Peter und Paul und der guten Verköstigung im Gasthof Petermichl. Nachdem wir uns umgesehen haben, verlassen wir Antdorf und gehen von der Hauptstraße weg links in den Kirnbergweg. Jetzt wandern wir wieder nach Süden und steuern direkt die Kapelle auf dem Hügelchen an. Auch sie ist ein wahres Schmuckstück, und wer eine Brotzeit mitgebracht hat, findet hier mit bester Aussicht ein ruhiges Plätzchen unter den ehrwürdigen alten Bäumen.
Über den letzten Hügel
Wir steigen wieder hinab und halten uns nun rechts an der Baumreihe entlang. Dahinter stoßen wir auf einen Feldweg, der uns weiter in Wanderrichtung leicht bergauf zurück nach Frauenrain führt. Diesmal folgen wir dort der kleinen Dorfstraße nach rechts. Sie senkt sich leicht, und kurz bevor wir die größere Autostraße erreichen, biegen wir links in den Feldweg ein. Mit einem letzten kleinen Aufschwung queren wir wieder hinüber auf die Dürnhausener Hügelseite. Nun müssen wir nur noch der kleinen geteerten Straße ein Stück nach links folgen, und schon sind wir zurück bei der Kirche St. Martin.
Region
Touren-Charakter
Einfache, sehr sonnige Wanderung mit zwei kleineren Anstiegen. Wenige Markierungen, dafür schöne Feld- und Wiesenwege
Ausgangspunkt
Kirche St. Martin in Dürnhausen
Endpunkt
Kirche St. Martin in DürnhausenPfaffenwinkel
Irgendwie klingt der Name Pfaffenwinkel nach dem Paradies auf Erden. Jedoch: Wo liegt dieses? Landesgrenzen gibt es nicht und einen Staat erst recht nicht. Also legen wir es einfach fest, und zwar mit dem Lech im Westen, den Alpen im Süden, der Loisach im Osten und den großen Seen im Norden. Zwölf Klöster gab es einst in diesem Bereich und mindestens vier große Wallfahrtsorte. Für alle galt der Satz: »Unterm Krummstab ist gut leben«, der von den Klöstern auch den Untertanen auferlegt wurde.
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.