Wandern Münchner Umland: Von Dietramszell nach Peretshofen
Klosterfreuden und Alpenblick. Viele Wanderer zieht es von Dietramszell zum Kirchsee. Wir jedoch wählen bewusst die andere Richtung, die uns zwar keinen Badesee, dafür herrliche Aussichten sowie malerisches Tölzer Bauernland vom Feinsten beschert. Erst an der Dietramszeller Klosterschänke setzt der Trubel dann wieder ein.
Vom Kloster zur Wallfahrtskirche
Ausgangspunkt ist das Kloster von Dietramszell. In das Gotteshaus sollten wir unbedingt einen Blick werfen, bevor wir starten: Innen ein Prachtbild an barocker Ausstattung, bietet die Kirche auch eine hervorragende Akustik, die man bei zahlreichen Konzerten erleben kann. Aus der Kirchentüre tretend, geht es für uns nach rechts, und wir folgen der Straße in Richtung Dorf. Wer jetzt noch keine eigene Brotzeit dabeihat, bleibt am besten entlang der Straße in die Ortsmitte. Dort gibt es Bäcker, einen Lebensmittelladen und am Ortsausgang den wunderbaren Hofladen Bertenbauer, wo wir uns noch mit allem Nötigen eindecken können. Dahinter würde es auf einem kombinierten Fuß- und Radweg parallel zur Straße weiter zur Wallfahrtskirche gehen.
Schöner ist es jedoch, kurz nach dem Kloster am Wanderparkplatz rechts auf den schmalen Fußweg einzubiegen, der uns zur Nordhofstraße hinaufführt. Hier biegen wir links und dann rechts in die Rieder Straße ab, auf der wir geradeaus bleibend den Ort verlassen. Über die Felder geht es in den Weiler Ried mit seinen stattlichen Bauernhöfen. Gleich nach dem ersten Hof biegen wir links ein und folgen dem Weg abwärts zur Straße, die wir hinüber zur Wallfahrtskirche St. Leonhard queren.
Großegelsee und Humbach
Auch diese Kirche lohnt einen kurzen Besuch. St. Leonhard ist eine beliebte Hochzeitskirche, was zum einen an ihrer romantischen Lage abseits des Orts liegt, aber auch an ihrer bezaubernden und feinen Ausstattung. Hinter der Kirche folgen wir rechts der kleinen Straße in den Wald hinein und erreichen nach ein paar Minuten eine Wiese. Jetzt müssen wir aufpassen: Für uns geht es links auf dem Feldweg weiter – die Stelle ist nicht bezeichnet, aber es gibt nur diesen einen Feldweg, der am hinteren Drittel der Wiese beginnt. Dieser bringt uns wieder in den Wald, und nun ignorieren wir alle Abzweigungen und bleiben stets in westlicher Richtung auf dem Hauptweg. So stoßen wir auf eine kleine Straße, die wir geradeaus queren. Kurz darauf verlassen wir den Wald und wandern oberhalb eins Hauses und der Fahrstraße nach Großeglsee.
In den kleinen Ort biegen wir links ein und verlassen ihn auf der Fahrstraße weiter nach Westen. An der T-Kreuzung sind wir dann links in wenigen Schritten in Humbach, wobei wir den Ort gleich nach den ersten Häusern auf der rechten Seite ebenfalls nach rechts verlassen. Ein Feldweg, von dem wir schon die ersten Ausblicke genießen, bringt uns zu einer Scheune in den Wald.
Peretshofener Weitsicht
Gleich nach den ersten Metern halten wir uns links und gehen auf einem breiten Waldweg bergab. Er endet an einer Straße, die wir etwas links versetzt queren. Auf der anderen Seite geht es auf einem kleinen geteerten Sträßchen weiter. Wir passieren mit etwas Abstand Steinsberg und folgen dort dem Weg nach links. Nach gerade einmal 250 Metern halten wir uns an einem Wanderparkplatz rechts in den ansteigenden Feldweg, der uns steil hinauf zum Höhenzug von Peretshofen bringt.
Um den schönen Picknickplatz zu erreichen, halten wir uns an der Weggablung links, weiter aufwärts, gehen dann rechts leicht abwärts, um gleich wieder links bergauf mit einer Linkskurve die Peretshofer Höhe zu erreichen. Rast- und Sitzbänke an der kleinen Baumgruppe stimmen uns glücklich, denn an klaren Tagen ist die Sicht von hier fantastisch: Der Alpenbogen vom Inntal mit dem Wendelstein bis weit in die Allgäuer Alpen hinein liegt vor uns. Im Tal sehen wir das Städtchen Geretsried, dazwischen fließt irgendwo die Isar, auch wenn sie sich noch vor unseren Augen verbirgt. An diesem schönen Platz haben wir schon etwas mehr als die Hälfte der Wanderstrecke geschafft, und nach der Pause machen wir uns auf den Rückweg.
Manhartshofen und Thankirchen
Wir steigen hinab nach Peretshofen, folgen der Straße rechts zur Hauptstraße und wandern auf ihr nach links Richtung Osten. Kurz vor dem Ortsende, nach dem kleinen Dorfweiher, halten wir uns rechts auf den Feldweg, der uns in einem kleinen Bogen bald in den Wald führt. Stets auf dem Hauptweg durchwandern wir diesen und kommen dann, eine Straße querend, über die Felder zum Weiler Manhartshofen. Rechts erreichen wir die Ortsmitte mit den schönen alten Höfen, dann geht es nach links auf der Dorfstraße weiter.
Am Ortsende folgen wir rechts der Beschilderung Richtung Thankirchen. Die Straße führt erst ab-, dann aufwärts nach Thankirchen hinein. Wir passieren die Kirche, die der Hl. Katharina geweiht ist, und bleiben danach geradeaus, d. h., wir folgen nicht der größeren Straße bergab. So verlassen wir das Dorf auf einem Weg, der uns schnurgerade nach Osten zum Waldrand führt. Dort teilt sich der Weg, und wir wählen den rechten Zweig, der uns bergab aus dem Wald bringt.
Über den Kreuzbichl
Vor uns sehen wir hinter den Wiesen bereits wieder die ersten Häuser von Dietramszell. Wir queren einen kleinen Bach und biegen dahinter nach links. Der Feldweg wird zur Straße Am Asang. Zum Abschluss folgen wir der Rechtskurve, die dann zur Straße Am Kreuzfeld wird und ringförmig angelegt ist. Wir verlassen sie nach wenigen Metern in südlicher Richtung und wandern geradeaus über die Felder zur Kreuzbichlkapelle. Der wunderschöne Aussichtspunkt mit der Pestsäule und dem kleinen Friedhof ist unsere letzte Verschnaufstation. Dann geht es links und am Ende des Feldes rechts auf einem Pfad steiler hinab zum Platz vor dem Kloster Dietramszell. Jetzt haben wir unsere Runde geschlossen und können noch stil- und genussvoll in der Klosterschänke einkehren.
Region
Touren-Charakter
Lange Runde mit wenigen Steigungen, meist auf Forst- und Feldwegen, kürzere Abschnitte führen über wenig befahrene Nebenstraßen.
Ausgangspunkt
Kloster in Dietramszell
Endpunkt
Kloster in DietramszellDietramszell
Zu Beginn des 20. Jh. war das Land östlich der Isar ein mehr oder weniger undurchdringlicher Urwald. In dieser Wildnis lebte ein Priester namens Dietram, von dem eigentlich nicht mehr bekannt ist, als dass er vom Kloster Tegernsee unterstützt wurde. Von dieser Verbindung wollten die Nachfolger Dietrams nichts mehr wissen und lieber selbstständig sein. Letztlich dauerte dieser Kampf um ihre Unabhängigkeit bis zur Säkularisation 1803. Gut 150 Jahre zuvor war das Kloster zu einer von den Schweden in Brand gesteckten unbewohnbaren Ruine geworden. 1717 begann der aufwendige Neubau von Kloster und Stiftskirche, die gut 25 Jahre später eingeweiht wurde. Johann Baptist Zimmermann, den wir von der Wieskirche her kennen, war ganz wesentlich daran beteiligt: Der gesamte Kirchenraum zeigt sich in luftigem Rokoko. Mit der Säkularisation 1803 war die Herrlichkeit wieder zu Ende, und das Kloster wurde aufgelöst. Weil die Klosterkirche aber zur Pfarrkirche wurde, ist sie uns erhalten geblieben.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.