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Wandern Münchner Umland: Rund um Bad Heilbrunn

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:15 Std.
Länge:
13 km
Aufstieg:
100 m
Abstieg:
100 m

Gemütlich über Feld- und Wiesenwege. Bad Heilbrunn liegt etwas unbeachtet zwischen den viel bekannteren Orten Benediktbeuern und Bad Tölz. Zu Unrecht! Das Dorf kann auf eine lange Geschichte zurückblicken und ist für seinen Kräutergarten bekannt. Dazu kommen einsame Wege rundum und gute Wirtshäuser - besser geht es kaum.

Beschreibung

Abwärts in die Ramsau 

Wir starten vor der barocken Pfarrkirche St. Kilian, deren Besichtigung wir jetzt gleich oder auch erst am Ende der Wanderung in Angriff nehmen, und folgen der Straße am Rathaus vorbei nach Norden. Sie wendet sich nach rechts und wird zur Birkenallee. Wir folgen ihr nur noch wenige Schritte und halten uns dann links durch den schönen Kräuter-Erlebnis-Park mit seinen zahlreichen Heil-, Duft- und Gewürzkräutern. Im weiteren Wegverlauf dürfen wir uns nicht wundern, denn es geht über absolut kleine Dorfwege, eben echte Geheimtipps. Am anderen Ende des Kräuterparks treffen wir auf die Schule; rechts von ihr führt ein kleiner Weg zum Krebsenbach. Dort halten wir uns links und laufen zwischen Sport- und Hartplatz zum Wörnerweg.

Für ein kurzes Stück geht es nach rechts, dann queren wir die Straße und spazieren über den Parkplatz zum Friedhof. Rechts davon finden wir wieder ein Weglein, das uns durch ein Waldstück zu einem Wegdreieck bringt. Wir halten uns rechts und wandern leicht bergab zu den Obermühlhöfen. Dort biegen wir noch vor dem Hof links ab und wandern zwischen Misthaufen und Stall weiter. Dabei folgen wir nicht dem größeren Feldweg, sondern halten uns auf dem Pfad über die Wiese. So gelangen wir schließlich über Stufen und über den Stallauer Bach zum Gasthaus RamsAu, einer hervorragenden Adresse zum Einkehren, auch wenn wir noch am Anfang der Wanderung sind.

Im Rams-Rausch am Stallauer Bach 

Der nächste Wegabschnitt ist nicht mehr kompliziert. Wir wenden uns nach links und folgen hinter dem Gasthaus einfach dem kleinen landwirtschaftlichen Weg, der uns herrlich sonnig durch die Felder führt. Neben uns plätschert mal mehr, mal weniger nah der Stallauer Bach dahin, und im Frühjahr können wir an seinem Ufer viel Bärlauch (auf Bayerisch: »Rams«) ernten. An der Weggabelung halten wir uns rechts und queren den Reindlbach, der sich kurz zuvor mit dem Stallauer Bach vereinte. Es geht durch ein Waldstück, und wir erreichen die große Bundesstraße 11. Wer jetzt genug vom Wandern hat, kann sich bereits hier links auf dem kleinen Weg entlang der Straße auf den Rückweg machen (s. Kasten).

Zur Loisach 

Egal für was man sich entscheidet, es lohnt sich, die Straße zu queren und etwas nach rechts zum Gasthaus Reindlschmiede zu wandern. Die hervorragende Wirtschaft mit eigener Metzgerei ist im Landkreis wohlbekannt und äußerst zu empfehlen. Nachdem wir uns dort gestärkt haben, wandern wir auf der kleinen Straße am Wirtshaus weiter. Wir passieren einen Teich, folgen den Straßenkurven vorbei an der Feuerwehr und erreichen die größere Häuseransammlung von Mürnsee.

Nach dem ersten Haus auf der rechten Seite biegen wir an der kleinen Kreuzung (Bushaltestelle) rechts in die Sackgasse ein und folgen dem Sträßchen, das hinter den letzten Häusern zum Feldweg wird. Nachdem wir am Rand einer Wiese gewandert sind, biegen wir links ab und gehen an zwei Häusern vorbei zu einer Straße. Auf ihr geht es nach links, und wieder passieren wir einige Häuser (Unterkarpfsee). Kurz bevor die Straße ganz im Wald verschwindet, halten wir uns rechts und folgen dem Feldweg, der an einem einsamen Haus vorbei zur Loisach führt.

Wasserspaß 

Nun genießen wir den Gebirgsfluss, der seinen Lauf westlich von Biberwier in Tirol startet und bei Wolfratshausen in die Isar fließt. An der kleinen Kurve erreichen wir sogar einen Badeplatz. Kurz vorher wurde der Loisach bei Schönmühl etwas Wasser für ein Kraftwerk entnommen, das sich hier wieder mit dem natürlichen Fluss vereint. Wunderschön wurden einige Steine im Flussbett drapiert, sodass herrliche Badegumpen entstehen – auch wenn das Wasser das ganze Jahr über äußerst erfrischend bleibt. Wir setzen den Weg solange wie möglich entlang des Ufers fort. Es geht durch ein Wäldchen, und der Weg wird nun deutlich schlechter. Aber kurz darauf kommen wir an einen Feldweg und halten uns weiterhin in Wanderrichtung. Wieder am Reindlbach, erreichen wir links haltend die Häuser von Kiensee, durch die wir zur kleinen Straße spazieren.

Herrliches Moorbad 

Ihr folgen wir wenige Schritte nach rechts, und schon stehen wir wieder an der 11. Nun müssen wir am Wiesenrand für 100 Meter nach links wandern, bevor wir die 11 in die nächste ansteigende Straße queren können. Das ist aber schnell geschafft, und wir stapfen zur Anhöhe hinauf, von der wir einen wunderschönen Blick über den Ortsteil Schönau auf Bad Heilbrunn und den dahinter liegenden Blomberg mit dem Stallauer Eck genießen.

Die Straße führt uns zu den Bauernhäusern abwärts, wo wir links in die nächste Straße einbiegen. Sie bringt uns vorbei am Café Kolb zum herrlichen Moorbad Schönauer Weiher, ein echter Geheimtipp für eine entspannte Schwimmrunde. Zum Finale geht es für uns vor dem Schönauer Weiher nach rechts, sodass wir den kleinen Parkplatz queren und dann steil den Forstweg hinauf in den Wald wandern. Der Weg wird zur Teerstraße, und wir sind zurück in Bad Heilbrunn. Der Kirchturm gibt die Richtung vor, und wir gehen abschließend links durch den Adelheidpark das letzte Stück hinauf zur Kirche.

Touren-Charakter

Eine Wanderung über Feldwege und wenige kleine Nebenstraßen. Kaum Steigungen und viel Sonne. Die Tour lässt sich abkürzen. Badesachen nicht vergessen!

Ausgangspunkt

Kirche St. Kilian in Bad Heilbrunn

Endpunkt

Kirche St. Kilian in Bad Heilbrunn

Heilbrunn und seine Kurfürstin

1159 wurde das gesundheitsfördernde Wasser Bad Heilbrunns von Mönchen aus Benediktbeuern zum ersten Mal erwähnt. Aufschwung erlebte der Ort 1659, als Kurfürstin Henriette Adelaide, Prinzessin aus dem piemontesischen Königshaus Savoyen, zu einer sechswöchigen Trinkkur anreiste. Die Kurfürstin war bereits acht Jahre verheiratet, aber der so wichtige Nachwuchs immer noch nicht in Sicht – dies sollte das jodhaltige Heilbrunner Heilwasser ändern. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Fast genau ein Jahr später wurde Adelaide von ihrer Tochter Marie Christina entbunden. Nach weiteren zwei Jahren erblickte der heiß ersehnte Thronfolger, der spätere Kurfürst Max Emanuel II., das Licht der Welt. Überglücklich ließ das königliche Paar zum Dank für die Geburt des männlichen Sprösslings in München die Theatinerkirche errichten. Auch wenn die Kurfürstin kein zweites Mal nach Heilbrunn reiste, so blieb sie dem gesunden Wasser doch treu und ließ es sich regelmäßig nach München liefern.

Heute sind nur noch spärliche Reste des einstigen Kurerfolgs im Ort zu finden, selbst der schöne Quellentempel musste Anfang des 20 Jh. einem moderneren Bau weichen. Aber die Deckenfresken in der Kirche St. Kilian erzählen noch immer die Geschichten vom heilsamen Wasser.

Abkürzung

Wer etwas vor der Reindlschmiede die Tour abkürzen möchte, folgt dem kleinen Wanderweg, der kurz pa­rallel zur 11 verläuft und dann durch ein Waldstück über einen Hügel ebenfalls in den Ortsteil Schönau führt. Dort trifft man auf die Straße, die uns links zum Schönauer Weiher bringt (diese benützen im Übrigen später alle Länger-Wanderer auch).

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Bitte beachten!

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.