JBerg-Verlag
Bergwandern
wandern

Wandern Münchner Umland: Geisenbrunn und Gilching

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
10.5 km
Aufstieg:
80 m
Abstieg:
80 m

Spannende Ortsgeschichten. Im Westen von München wandern wir zwischen Geisenbrunn und Gilching auf ruhigen Wegen, auf denen wir viel über die Ortsgeschichte erfahren, über weite Felder. Dabei kann man kaum glauben, dass man so nahe der Großstadt München unterwegs ist. Mit zwei Aussichtspunkten ist sogar Panorama geboten, und überdies können wir gut einkehren.

Beschreibung

Auf den Steinberg 

Wir starten am kleinen S-Bahnhof von Geisenbrunn. Wer an der südlichen Seite ausgestiegen ist, geht zur Brücke hinauf und wechselt zur nördlichen Bahnhofsseite hinüber, wo der Park-and-Ride-Parkplatz liegt (von dort starten die mit dem Auto Angereisten). Wir gehen nun möglichst in Gleisnähe nach Westen in den Erlenweg. Nach den Häusern wird dieser zu einem Feldweg, der uns herrlich verkehrsfrei über die Felder führt. Schließlich erreichen wir eine weitere Brücke über die Bahn (erst nach der Unterführung!), wo es nach rechts aufwärts zum Gut Steinberg geht, dem ersten schönen Aussichtspunkt auf dieser Tour. Über Argelsried blicken wir von dort an klaren Tagen bis hinüber zu den Alpen. Eine Panoramatafel erklärt die wichtigsten Gipfel.

Hier am Steinberg treffen wir nun auch auf die ersten Wanderschilder der heutigen Tour: gelb, mit einem kleinen stilisierten Löwen, vom Verein Zeitreise Gilching e. V. in liebevoller Arbeit zusammengestellt. Wir folgen nun dieser Markierung zunächst weiter auf den Steinberg und laufen auf der Straße zunächst an den Häusern vorbei und dann nach links in den Wald hinein. Immer wieder stoßen wir auf interessante Tafeln mit vielen Informationen zur hiesigen Ortsgeschichte und zu besonderen geologischen Gegebenheiten. Links von uns sehen wir ein Wasserreservoir und ein versteckt im Wald stehendes Privathaus. Irgendwo dahinter befindet sich mit 607 Metern der höchste Punkt des Steinbergs, der fast 100 Meter höher als der Münchner Marienplatz ist, aber keine nennenswerte Aussicht bietet.

Nach Gilching 

Spannender ist da die ehemalige, mittlerweile von vielen dicken Buchen bewachsene Sandgrube links von unserem Weg. Der einstige Mountainbike-Parcours sieht immer noch interessant aus, darf aber nicht mehr befahren werden. Leicht bergab verlassen wir den Steinberg und wandern an wilden Hecken vorbei, einem echten Vogelparadies. Wir queren die nächste Straße, und ein schmalerer Weg führt uns auf einem kleinen Damm an Zäunen vorbei, hinter denen das mittlerweile vom Aussterben bedrohte Coburger Fuchsschaf weidet.

In den nächsten Weg biegen wir dann links ein und erreichen so die ersten Häuser von Gilching. Jetzt geht es nach rechts in den Leitenweg, und wir passieren die malerische Rosenvilla mit ihren hübschen Türmchen. Auf der Straße erreichen wir schließlich die Kirche St. Vitus und den gegenüberliegenden einladenden Gasthof Widmann.

Drei Türme und ein Sternenhimmel 

Nach einer Besichtigung bzw. Einkehr machen wir uns auf den Rückweg und gehen von der Kirche St. Vitus auf der Schulstraße in Richtung Friedhof, der etwas erhöht oberhalb der Straße liegt und auf dem einst die Burg Gilching stand. Hinter dem Friedhof wendet sich die Straße nach links, wir jedoch bleiben geradeaus und wandern nun schnurgerade über die Felder. Weit ist die Sicht, wir sind mitten im Grünen. Bis zum Waldrand folgen wir dem Feldweg und genießen von dort dann den sogenannten »Drei-Türme-Blick«: In nördlicher Richtung sehen wir die Kirchtürme von Holzkirchen, Alling und Eichenau. Für uns geht es hier nach rechts weiter, und bevor wir den querenden Feldweg erreichen, verführt uns eine wunderbare Aussichtsbank unter einer alten Birke zu einer weiteren Schaurast.

In den Feldweg biegen wir dann links ein, und kurz vor dem Pferdehof geht es für uns abermals nach links in den Wald, wo wir nun stets auf dem Hauptweg bleiben. Der Baumbestand entpuppt sich als äußerst abwechslungsreich: Alte und junge Fichten wechseln sich mit Buchen und Birken ab, und wir entdecken auch einige knorrige Eichen. Am Waldrand stoßen wir auf ein kleines Sträßchen, auf dem wir rechts schnell den Weiler Nebel erreichen. Wer Glück hat, kann einen Blick in die Hofmarkskapelle werfen, vielleicht ist sie geöffnet – ein bezauberndes Kleinod mit einer wunderschön bemalten Sternenhimmeldecke, wie man sie auch in Italien findet.

Zurück nach Geisenbrunn 

Für das letzte Wegstück bleiben wir der kleinen Straße treu, mit ein paar wenigen Autos oder Traktoren müssen wir dabei rechnen. Die Straße führt uns an einer uralten Eiche vorbei und mündet in die St 2068. Jetzt haben wir hoffentlich keinen starken Berufsverkehr erwischt und können die Straße gefahrlos queren. Auf der anderen Seite sind wir wieder auf einem Feldweg, dem wir nun am Hundeübungsplatz vorbei folgen. Bald queren wir die Gleise der Bahn und erreichen über die Kreuzlingerstraße wieder Geisenbrunn. Am Maibaum geht esrechts in den Kapellenweg, der uns zur Kapelle Maria Heimsuchung bringt, deren eigenwillige Bauweise ins Auge fällt. Der Straße weiter folgend, wird der Kapellen- in der Linkskurve zum Hirtackerweg. Auf ihm immer geradeaus laufend, kommen wir wieder zu den Gleisen und zur Staatstraße, die wir durch eine Unterführung queren und so wieder unseren Ausgangspunkt erreichen.

Touren-Charakter

Sonnige und meist flache Wanderung vorwiegend auf Feld- und Waldwegen. Gut beschildert als gelber Rundweg mit bajuwarischem Löwen-Symbol

Ausgangspunkt

S-Bahnhof in Geisenbrunn

Endpunkt

S-Bahnhof in Geisenbrunn

Gilching

Die Gilchinger St.-Vitus-Kirche war einst die Pfarrkirche des Orts und erinnert daran, dass Gilching auf eine lange Geschichte zurückblickt. Es fanden sich Siedlungsspuren aus der Bronzezeit, und hier lebten Kelten und Römer. Wann der Ort christianisiert wurde, konnte noch nicht geklärt werden. Sicher ist jedoch, dass um das Jahr 750 herum Kiltohahing, wie Gilching einst hieß, einer der wichtigsten Kirchenorte der Diözese Freising war. Im 12. Jh. ließ der adelige Priester Arnoldus für die Kirche eine Glocke gießen, die über alle Zeitenwirren hinweg bis heute erhalten geblieben ist und als eine der ältesten Glocken Deutschlands für jeden Besucher sichtbar am Chorbogen im Kirchenschiff hängt.

Lust auf mehr?
Wander-Geheimtipps rund um München
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Rund- und Familienwanderungen im Münchner Umland mit Geheimtipp-Charakter gibt es nicht? Doch! Hier werden sie verraten.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.