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Bergwandern
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Wandern Münchner Umland: Fentberg und Mangfalltal

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:15 Std.
Länge:
12.5 km
Aufstieg:
200 m
Abstieg:
200 m

Über die Höhe zum rauschenden Wasser. Viele kennen den Taubenberg bei Warngau als wunderbares ganzjähriges Wandergebiet. Aber kaum einer weiß, dass sich nördlich davon der Fentberg anschließt - in Kombination mit dem Mangfalltal eine äußerst gelungene und noch dazu aussichtsreiche Wanderalternative.

Beschreibung

Entlang des Dorfbachs 

Darching ist ein lang gestrecktes Dorf, das aus Unter-, Mitter- und Oberdarching besteht, aber durch die Autobahn in zwei Hälften geteilt wird. Der Bahnhof, unser Startpunkt, nennt sich nur Darching und liegt genau genommen in Mitterdarching. Autofahrer gehen vom Parkplatz die wenigen Schritte nach Osten zur Straße und wenden sich dort nach rechts, um die Gleise zu queren. Wanderer, die mit dem Zug anreisen, sind schon auf der richtigen Bahnhofseite. Gegenüber beginnt die Bahnhofstraße, der wir in die Ortsmitte zur Kirche St. Michael folgen. Gegenüber beginnt die Bergstraße, in die wir links einbiegen. Den Gasthof Darchinger Hof an dieser Kreuzung merken wir uns schon einmal für die Rückkehr vor. Jetzt folgen wir dem Dorfbach nach Süden, passieren viele schöne alte Bauernhöfe und kommen so nach Oberdarching.

Nach Neustadl 

Fast am Ortsende, vor einem der letzten Höfe, teilt sich der Weg. Wir wählen rechts den Neustadlweg (gelbes Wanderschild »Neustadl«), um uns gleich darauf links zu halten. Die kleine Teerstraße führt uns zum Wald, wo der Aufstieg beginnt. Die Straße ist jedoch sehr gnädig mit uns, nur ganz sanft und sachte gewinnen wir an Höhenmetern. Alle Abzweigungen ignorierend folgen wir dem Hauptweg, der später in einen Forstweg übergeht und zum Finale etwas steiler wird. Schließlich treten wir an einem Viehgatter (Schild »Achtung vor dem Stier«) aus dem Wald und blicken auf das vor uns liegende einsame Haus Neustadl mit seiner netten Marienkapelle.

Direkt vor dem Haus führt auf einem Trampelpfad der Wiesenweg nach links weiter. Wer sich im Sommer scheut, über eine Wiese mit Kühen zu wandern, der kann als Alternative bereits kurz vor dem Waldrand ebenfalls nach links wandern. Der Wiesenweg, der an einem kleinen Kreuz vorbeiführt, ist jedoch herrlich aussichtsreich und liegt zudem in der Sonne, was nach dem schattigen Waldstück guttut. Der Pfad führt erneut an den Waldrand, wo beide Wege wieder zusammen­treffen.

Über den Fentberg 

Nun geht es weiter in östlicher Richtung über den Fentberg. Bald, nachdem wir wieder Waldgebiet betreten haben, teilt sich der Weg an einem Holzplatz. Wir nehmen den mittleren, der am kleinsten erscheint. Er führt uns weiter durch den Wald, wo ein paar Lücken zwischen den Bäumen die Aussicht nur erahnen lassen; wir merken jedoch deutlich, dass wir genau am Kamm des Berges unterwegs sind.

Langsam senkt sich der Weg, und wir treten oberhalb der Höfe Fentberg wieder in die Sonne. Eine wunderschöne Aussicht über das Mangfalltal und auf die Berge erwartet uns. Zum Glück gibt es sogar eine Rastbank, um das alles zu genießen. Vorbei an einem Wasserschloss geht es nun steiler hinab zu dem wunderschönen Hof Fentberg, wo wir auf einen querenden Weg stoßen. Nach links wäre der direkte und schnellere Weg zurück nach Darching. Wir wollen jedoch noch ins Mangfalltal und wenden uns daher unterhalb des Hauses nach rechts.

Am Münchner Wasserweg im Mangfalltal 

Nach wenigen Schritten überqueren wir den Hofplatz des nächsten Hauses und halten uns dann links auf dem breiteren Weg, der uns nun steiler bergab führt. Er macht eine lange Linkskurve und bringt uns so wieder in den Wald, um uns schließlich an einem Wanderparkplatz ins Mangfalltal zu entlassen. Für ein kurzes Stück geht es nun auf der Zufahrtsstraße nach rechts bis zur Kreuzung. Hier halten wir uns links, queren die Gleise und biegen unmittelbar dahinter wieder links ein. Durch eine Schranke folgen wir nun stets dem Rad- und Fußweg »Münchner Wasserweg« in nördlicher Richtung.

Anfangs ist von der Mangfall noch keine Spur zu sehen, stattdessen erreichen wir den netten Rastplatz mit der gewaltigen Skulptur »Tränen der Erde« am Spiralschacht Thalham. Wir sind nun im Trinkwasserschutzgebiet der Stadt München unterwegs. Hier im Mangfalltal treten zahlreiche Quellen aus dem Tauben- und dem Fentberg. Schon seit 1883 werden sie in Brunnen gefasst und nach München geleitet – zwei Drittel des Wasserbedarfs der Großstadt stammen aus diesem Tal. Das Gefälle auf dem Weg nach München ist dabei übrigens groß genug, dass man für den weiteren Verlauf keine Pumpstationen benötigt. Auf unserem weiteren Weg passieren wir nun jede Menge kleinerer Wasserschlösser, und auch die Bäche sind meist künstlich in ein steiles, schmales Bachbett gefasst, sodass sie wie in einer Parkanlage kaskadenartig hinabfließen.

Viele Wegalternativen 

Nicht weit nach der Skulptur kommen wir zur leider unscheinbaren und momentan (2021) nicht beschilderten Abzweigung nach rechts des Kulturlehrpfads Richtung Weyarn (s. Kasten). Solange diese Brücke nicht repariert ist, bleiben wir auf unserer Seite und nähern uns der Mangfall. Das Wasser rauscht über kleine Kaskaden bis zur nächsten Alternative zum Haupt-/Radweg. Man kann auf einem anfangs guten Weg näher am Mangfallufer bleiben. Der Weg wird dann zu einem Pfad, der uns jedoch nach Regen feuchte Füße bescheren kann – auf jeden Fall eine spannende Variante.

Weiter dem Haupt- und Radweg folgend, genießen wir immer wieder schöne Blicke auf den Fluss. Kurz bevor wir die Straße erreichen, stößt der Pfad von der Mangfall wieder zu uns. Dann endet der Radweg an der Straße in Mühltal. Für uns geht es nun ein Stück nach links und auf die Höhe des Gasthauses, das sich natürlich für eine Einkehr anbietet. Dort biegen wir links auf den ansteigenden Wanderweg ein, der Richtung Darching beschildert ist. Kurz und knackig geht es bergauf, unter der Bahn hindurch, und dann stehen wir auf den Feldern bei Darching. Rechts von uns sehen wir bereits den Bahnhof, wir müssen aber zunächst noch geradeaus ins Dorf wandern (der schnellere Weg nach rechts ist auf den letzten 100 Metern als Privatweg für den Durchgang gesperrt). An den Häusern biegen wir rechts in die Raiffeisenstraße ein und gelangen so zurück zur Bahnhofstraße, der wir nach rechts zum Ausgangspunkt folgen.

Touren-Charakter

Schattige Rundtour mit leichten Steigungen, meist auf schönen Forst- und Feldwegen. Abkürzungen möglich. Der Weg direkt entlang der Mangfall kann nach Regen oder im Frühjahr nass und schlammig sein.

Ausgangspunkt

Bahnhof Darching

Endpunkt

Bahnhof Darching

Kulturlehrpfad

Es gibt auch eine wunderschöne Alternative für den Rückweg (diese war allerdings zur Zeit der Recherche im Frühjahr 2021 gesperrt): Dafür folgt man von der Mangfall nach der Skulptur rechts dem Kulturlehrpfad. Dieser führt über den geschwungenen historischen Brückensteg (zurzeit darf man ihn nicht betreten) weiter bergauf ins nette Dörfchen Weyarn. Hier lohnt nicht nur das Klostercafé im Klosterweg einen Besuch, ganz besonders interessant sind auch die wertvollen Skulpturen von Ignaz Günther in der ehemaligen Klosterkirche – definitiv Kunst von Weltrang, wie man sie in einem so kleinen Ort nicht vermuten würde. Der weitere Weg bleibt spannend: Man verlässt Weyarn auf dem Klosterweg nach Norden und erreicht die Straße, die abwärts ins Mangfalltal führt. Dort geht es mit einem Rechts-links-Schwenk zunächst ins Gewerbegebiet Am Weiglfeld, dann links in den Erlacher Weg, gleich wieder rechts und am Ende der Straße links auf den Wanderweg, der dann rechts am Hochufer weiterführt. Oben bleibend, passieren wir die Kletterhalle und erreichen an der Kapelle St. Leonhard die Autobahnbrücke. Auf ihr queren wir ohne Höhenverlust das Mangfalltal, wandern nun natürlich nicht an der Autobahn weiter, sondern ein Stockwerk tiefer über den spannenden Brückenweg. Auf der anderen Seite folgen wir erst links, dann rechts dem Radweg, der uns über das Feld direkt wieder zum Bahnhof Darching zurückbringt.

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