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Bergwandern
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Wandern Münchner Umland: Egling, Thanning und Moosham

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
13 km
Aufstieg:
120 m
Abstieg:
120 m

Wälder, Wiesen und ein wildes Moor. Östlich von Wolfratshausen liegen malerische Dörfer mit alten Bauernhäusern und wunderbare Weiher. Versteckte Wege führen dorthin, einer davon durch das wilde Moor der Spatenbräufilz. Hinzu kommt die herrliche Aussicht auf die Berge, kurz: ein Insider-Tipp!

Beschreibung

Über die Hügel 

Startplatz ist die Kirche St. Martin in Egling. Wir folgen der Vorfahrtsstraße ein Stück nach links. Gleich da­rauf geht es rechts in den Thanninger Weg, dem wir bergauf aus dem Dorf hinaus folgen. Nach dem großen auffälligen Baum biegen wir rechts ab, nur um gleich darauf wieder nach links weiter in östliche Richtung zu wandern. Schnurgerade über die Felder erreichen wir so Thanning in der Schulstraße. Wir schlendern mit Blick auf den Thanninger Kirchturm hinab zur Hauptstraße, die wir minimal nach rechts in die Schmiedbergstraße queren.

Herrliche Thanninger Weiher 

Vorbei an einigen schönen Bauernhäusern folgen wir dieser Straße über die Linkskurve abwärts, biegen in die nächste Straße rechts ein und halten uns in der Kurve gleich wieder rechts auf den für Fahrzeuge gesperrten Feldweg. Bald sind wir am ersten der Thanninger Weiher angelangt, die sich wie Perlen an einer Schnur hintereinanderreihen. Wer baden will, darf in den ersten Weiher hüpfen, die anderen beiden sind einem Fischerverein vorbehalten. Für den ersten Weiher bleiben wir noch auf der Nordseite; es gibt einen breiteren Weg etwas oberhalb des Ufers und einen Pfad in Wassernähe. Am zweiten Weiher halten wir uns dann rechts, passieren den Baum mit der »Knüppelnase« und das Fischerhäuschen und wechseln damit auf die Südseite. Dieser bleiben wir nun lange treu. Anfangs noch auf einem breiteren Wanderweg, geht dieser ab dem dritten Weiher in einen malerischen wurzeligen Waldpfad über. Die Weiher wechseln sich mit Schilfbereichen ab, herrlich!

Nach Feldkirchen und Moosham 

Schließlich stoßen wir im Wald wieder auf einen breiteren Forstweg, dem wir weiter in Wanderrichtung folgen. Er wendet sich nach rechts und trifft am Rand einer Wiese auf eine Wegverzweigung. Rechts haltend steigen wir aufwärts. Zunächst noch sonnig geht es bald wieder in dichteren Wald, wo wir stets geradeaus auf dem Hauptweg bleiben. Vorbei an einer kleinen Kiesgrube erreichen wir den Waldrand und sehen vor uns bereits den Weiler Feldkirchen liegen. Direkt auf die Kirche zusteuernd ist er schnell erreicht. Der Gasthof Hansch bietet sich für eine Rast an, denn wir haben die Hälfte der Tour bereits geschafft.

Für den Weiterweg wandern wir an der Feldkirchner Kirche vorbei zur Straßenkreuzung. Geradeaus geht es für uns nun ein kurzes Stück entlang der wenig befahrenen Nebenstraße bis nach Moosham, und im Ort halten wir uns links. Das einzige Schild, auf das wir heute treffen, weist uns als Radwegschild Richtung Ascholding. So passieren wir die schönen Mooshamer Bauernhäuser und verlassen nahe dem südlichen Ortsende die Dorfstraße nach rechts in die Straße Am Bergl.

Durchs Spatenbräufilz 

Leicht bergab teilt sich diese an einem Wäldchen; hier geht es rechts auf einem landwirtschaftlichen Weg wieder in den Wald hinein. Jetzt ist Orientierung gefragt: Sogleich teilt sich der Weg erneut, und wir bleiben rechts. Auf dem Hauptweg weiterwandernd, wendet sich der Weg an einer gerodeten Lichtung nach rechts. Wir passieren eine Wiese mit einer Scheune, dahinter geht es durch ein Waldstück zur nächsten Wiese, und dort haben wir, uns geradeaus haltend, schon den Mooshamer Weiher erreicht.

Wir sind am Rand des Spatenbräufilzes angekommen, einem herrlichen Moorgebiet, und der gar nicht so kleine Mooshamer Weiher lädt noch einmal zum Schwimmen ein. Weiterwandernd, steigen wir am Seeende über den Ablauf des Mooshamer Bachs und sind dahinter schon mitten im Moor. Es versteht sich von selbst, dass wir in dem fragilen ökologischen System immer auf den Pfaden bleiben!

Rückweg nach Egling 

Hier heißt es wieder einmal: Augen auf, denn der Weg teilt sich gleich erneut. Für unseren weiteren Weg geht es dort nach links auf den kleineren, schlechteren Weg. Wer möchte, kann aber zuvor noch einen Abstecher nach rechts zu den Wasserstellen machen, in denen abgestorbene Baumstümpfe mystisch aus dem dunklen Wasser ragen. Ansonsten führt uns der Weiterweg am Rand von einem alten Entwässerungsgraben auf federndem Moorboden durch die Filze. Ein fast völlig verfallenes, windschiefes Moorhüttchen regt dabei unsere Fantasie an. Schließlich führt der Pfad wieder in den Wald, wird trockener und breiter. Nach wenigen Minuten stoßen wir auf einen quer verlaufenden Waldweg, der uns rechts zurück nach Egling bringt. Den letzten Kilometer wandern wir über die Wiesen und erreichen Egling am Reisererweg. Abwärts gelangen wir zur Hauptstraße, gehen noch kurz nach rechts und stehen alsdann wieder vor der Kirche, unserem Ausgangspunkt.

Touren-Charakter

Schattige Rundwanderung auf Feld- und Waldwegen. Keinerlei Beschilderung, etwas Orientierungssinn ist nötig! Nach Regen können die Moor- und Waldwege feucht sein. Badesachen nicht vergessen!

Ausgangspunkt

Kirche St. Martin in Egling

Endpunkt

Kirche St. Martin in Egling

Spatenbräufilz

Wie der Name schon verrät, war einst eine große Münchner Brauerei Grundstückseigentümerin des Moors. So wollte die Brauerei im 19. Jh. eigentlich mit dem Torf der Mooshamer Filze ihre Sudkessel befeuern, um goldenen Gerstensaft zu brauen. Warum es dazu nicht kam, ist bis heute nicht ganz geklärt. Trotzdem wurde über viele Jahre lang (bis 1960) das Moor abgebaut. Das Land um die Filze hatte man in der Zwischenzeit trockengelegt, um es nutzbar zu machen. Durch die Austrocknung schrumpften die intakten Moorflächen weiter und drohten zu verbuschen. Der Landesbund für Vogelschutz initiierte ein großes Projekt, erwarb fast ein Drittel der Moorflächen und begann diese wieder zu vernässen und zu renaturieren. Langsam zeigen sich Erfolge, und der Lebensraum moortypischer Tier- und Pflanzenarten scheint gesichert.

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