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Bergwandern
wandern

Wandern Münchner Umland: Durchs Gleißental

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:45 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
150 m
Abstieg:
150 m

Bezauberndes Geotop bei München. Das Gleißental liegt nicht im Spessart, auch wenn hier der Film »Ein Wirtshaus im Spessart« gedreht wurde - der alte, halbrunde Steinbruch im Tal ist wirklich eine perfekte Filmkulisse und eines der Highlights auf unserem Weg. Wunderschön sind auch der Amphibienteich, der lichte Wald und die Kirche in Kreuzpullach.

Beschreibung

Spitzwegidylle im Gleißental 

Wir starten am Deisenhofener Bahnhof und wandern, den Bahnhof im Rücken, rechts in die Gleißentalstraße. Wir queren die Gleise am Bahnübergang und biegen dann gleich wieder links in die Sauerlacher Straße ein. Nach wenigen Hundert Metern geht es rechts in die Stefaniestraße, wo wir eines der raren Wanderwegschilder ins Gleißental finden. Am Ende der Straße führt der Weg in den Wald, senkt sich und wird zu einem schmalen Wanderweg. Nun sind wir im malerischen Gleißental angekommen. Die Natur gleicht einer Wildnis, und es ist kaum zu glauben, dass wir eigentlich ganz in der Nähe der Großstadt München unterwegs sind. Das Tal soll übrigens den Maler Carl Spitzweg zu einem seiner berühmten Werke inspiriert haben: Man vermutet, dass das Gemälde »Der Maler (Rast im Walde)« hier entstanden ist.

Für uns geht es nun in südlicher Richtung weiter. Am Talanfang müssen wir gut aufpassen, denn es ist nichts beschildert. Nach wenigen Minuten teilt sich an einer Lichtung der Weg mehrfach; von ganz links werden wir später zurückkommen. Wir wählen den Wanderweg, der rechts davon liegt, der also mit einem kleinen Links-rechts-Schwenk zu erreichen ist. So bleiben wir auf einem fast ebenen Weg. Nach nur wenigen Metern wählen wir den kleinen Pfad nach links, der uns zu dem wunderschönen ehemaligen Steinbruch führt (vom Hauptweg ist dieser schlecht zu erkennen). Hier wurde Nagelfluh abgebaut, übrigens auch als Fundamente für die Liebfrauenkirche, den »Dom von München«. Bis heute wird der Platz für sommerliche Theateraufführungen genutzt.

Ein Hort der Stille 

Wir können in einem Bogen durch den Steinbruch wandern, um wieder zum Hauptweg zu stoßen. Diesem folgen wir nun weiter durch den herrlichen Wald. Vorbei am kleinen Amphibienteich passieren wir kurz darauf ein eingezäuntes größeres Trinkwasserbecken. Danach genießen wir die Waldidylle fast alleine, die erst endet, wenn wir auf die Straße stoßen, wo wir den Wendepunkt unserer Wanderung erreicht haben. Wir folgen der Straße nach links (leider gibt es keinen Fußweg), verlassen leicht bergauf das Tal und erreichen Kreuzpullach mit seinen großen Bauernhöfen und der kleinen Wallfahrtskirche Heilig Kreuz. Die mit zartem Wessobrunner Stuck ausgeschmückte Kirche ist ebenfalls ein Hort der Stille und passt so perfekt zum ruhigen Gleißental.

Rückweg nach Deisenhofen 

Für den Rückweg gehen wir zur Fahrstraße zurück, biegen links ab und nach dem Ende des Kirchengrunds gleich nochmals links. Von der kleinen Straße aus genießen wir einen schönen Blick auf die Kirche und das Schlösschen, das heute in Privatbesitz ist (früher war es die Wohnung des Pfarrers, des Benefiziaten). Nach wenigen Schritten stoßen wir auf einen Feldweg, dem wir nun für einige Zeit nach Norden folgen. Zunächst geht es über die Felder, dann wieder in den Wald hinein. Links unter uns lässt sich das Gleißental erahnen. Schließlich stoßen wir auf eine Autostraße. Wir touchieren sie jedoch nur und setzen unseren Weg in Wanderrichtung fort. Dieser senkt sich langsam, dann stehen wir an der Kreuzung im Wald, die wir schon vom Hinweg kennen.

Zum Finale gehen wir jetzt ein Stück auf dem Hinweg zurück, biegen dann jedoch noch im Wald rechts auf den kleineren Pfad ab. Er führt uns zur Untertunnelung der Bahngleise. Auf der anderen Seite erreichen wir die Gleißentalstraße, der wir nach links aufwärtsfolgen. Wer direkt zum Bahnhof will, folgt der Straße nach links. Wer sich mit einem Eiscafé für diese Wanderung belohnen möchte, hält sich rechts in die Straße Am Rain und erreicht in dieser Richtung die Bahnhofstraße und damit die Ortsmitte von Deisenhofen mit einigen Einkehrmöglichkeiten. Am Ende der Bahnhofstraße liegt – wie könnte es anders sein – der Bahnhof.

Touren-Charakter

Angenehm breite, aber wenig beschilderte Waldwege, ein kurzer Abschnitt entlang der Straße

Ausgangspunkt

Bahnhof Deisenhofen

Endpunkt

Bahnhof Deisenhofen

Gleißental

Als am Ende der letzten Eiszeit vor gut 10 000 Jahren der Isar-Loisach-Gletscher schmolz, bahnte sich das ablaufende Wasser an vielen Stellen seinen Weg. Eine der Schmelzrinnen war das Gleißental, durch das sich das Wasser 40 m tief in die Erdschichten fräste. Heute ist es ein Trockental, denn der Gleißenbach, der aus dem Deininger Weiher fließt, versickert nach wenigen Hundert Metern im Erdreich. Immer noch gibt es aber Feuchtbiotope im Gleißental, wo sich viele Amphibien, aber auch Schmetterlinge und andere Insekten tummeln. Wer die Wanderung etwas verlängern will, kann sie bis zum Deininger Weiher fortsetzen. In alten Landkarten wird dieser noch als »Gleißentalweiher« bezeichnet. Wer sich für Geschichte interessiert, wird rund um das Gleißental mit Hügelgräbern und Keltenschanzen fündig.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.