Wandern Kufsteinerland: Naunspitze (1633 m),Petersköpfl (1745 m)

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Das Kaisergebirge

Die ganze Schönheit dieser Berggruppe offenbart sich, wenn man aus der steilen Nordflanke zur Vorderkaiserfeldenhütte aufsteigt. Auf der folgenden Gipfelrunde über die Naunspitze zum Petersköpfl reiht sich nach Süden hin die gesamte Gipfelparade des Wilden Kaisers auf: Scheffauer, die Ellmauer Halt, das Totenkirchl und die Ackerlspitzen – das sind nur die wichtigsten Namen in der Gipfelprominenz dieses Gebirges.

Einen Kontrast auf dieser Tour bieten die Nordabbrüche des Zahmen Kaisers. Senkrecht gähnt unter uns der felsige Abgrund. Tief darunter liegt der Walchsee, und auf der Gegenseite bauen sich die Berge der Chiemgauer Alpen auf. Die bekanntesten Aussichtsberge sind hier von West nach Ost gesehen Kranzhorn, Heuberg, Spitzstein und Geigelstein.

Mit etwas Glück darf man in den späten Nachmittagsstunden beim Abstieg über den Musikantensteig das eine oder andere Gamsrudel beobachten. Sehen sie einen Wanderer, dann reagiert der führende Gamsbock mit einem Pfeifen und alarmiert so die ganze Familie, den Rückzug anzutreten. Schnell sind die wendigen Tiere auch über schier unwegsames Gelände in steilen Felsabbrüchen verschwunden…

Die Vorderkaiserfeldenhütte

Verschwitzt und außer Atem wartet man hier oben nach dem steilen Anstieg sehnsüchtig auf ein erfrischendes Bier. Gekrönt wird dieser Genuss von einer fabelhaften Aussicht nach Südwesten in das Tiroler Inntal.

Auf der linken Seite des Tales reihen sich die Berge des Alpbachtales und der Tuxer Alpen auf, ehe am vermeintlichen Talschluss an klaren Tagen sogar der Blick bis in die Ötztaler Alpen schweift. Auf der rechten Seiten des Inntales geht der Blick wieder zurück. Von hinten nach vorne blitzen zunächst einige Spitzen des Karwendels heraus, gefolgt vom Ebnerjoch im Rofan, bis sich dann ganz vorne in den Brandenberger Alpen das Hundsalmjoch, das Köglhörndl und der Pendling als eine zusammenhängende Gipfelkette die Ehre geben. Wenn man genau hinsieht, kann man auf dem Pendling das Kufsteiner Haus erkennen.

Auf der Vorderkaiserfeldenhütte finden Sie übrigens immer einen Platz um die Mittagszeit, denn die Übernachtungsgäste der Hütte sind ja tagsüber auf den Höhenwanderungen im Zahmen Kaiser unterwegs. Die Aussicht von hier oben kann man sich noch einmal vor dem Abstieg über den Musikantensteig gönnen. Dann wird das Tiroler Inntal in ein mildes Licht getaucht.

Aber nicht den Abstieg vor lauter Schwärmerei vergessen! Falls Sie hier oben noch den Sonnenuntergang erleben möchten, sollten Sie auf jeden Fall einen Tag dranhängen, um auf der Hütte zu übernachten, bevor Sie dann erst am nächsten Tag absteigen.

Der Aufsteig zum Petersköpfl

Von der Bushaltestelle Ebbs Schulzentrum gehen wir in Fahrtrichtung nach der Kirche rechter Hand in die Kaiserbergstraße und folgen ihr bis zu deren Ende mit dem Wegweiser »Aschingeralm«, dem wir weiter bis zum Parkplatz folgen. An der nächsten Straßengabelung gehen wir nach rechts. An der darauffolgenden Gabelung dann linker Hand über eine Bergwiese, weiter der Fahrstraße folgend, bergauf.

Dann geht es mit dem Wegweiser »Vorderkaiserfeldenhütte« nach rechts. Vom Wanderparkplatz Reith Feldberg, folgen wir der Fahrstraße über das Gatter wenige Meter bergab. Dann orientieren wir uns am Wegweiser »Vorderkaiserfeldenhütte« linker Hand.

Ab hier geht es für alle über eine Bergwiese in den Wald durch ein Drehkreuz bergauf. Wir kreuzen zweimal eine Forststraße und folgen dem Wegweiser »Vorderkaiserfeldenhütte«, der in der Folge nicht mehr erwähnt wird. Der Weg führt nun steil bergauf und hat zunehmend steigähnlichen Charakter. Dabei wird auch ein seilgesichertes Felsband überquert.

Über viele Stufen geht es weiter auf dem Steig bergauf, vorbei am Abzweig zum Klettergarten, zur Vorderkaiserfeldenhütte. Von der Vorderkaiserfeldenhütte geht es, den Wegweisern »Naunspitze, Petersköpfl« folgend, in steilen Kehren hinauf zur Naunspitze.

Das letzte Stück dorthin ist mittelschwierig durch Schrofengelände. Wer diese Stelle meiden möchte, kann, wie alle anderen danach, rechter Hand, neuerlich über steile Serpentinen durch die Latschen hinauf zum Petersköpfl gehen. Der Gipfel des Petersköpfl ist zugleich der höchste Punkt unserer Wanderung.

Der Abstieg

Vom Petersköpfl aus wenden wir uns nun in südöstlicher Richtung bergab zur Hinterkaiserfeldenalm. Bergab über eine Steilstufe durch die Latschengassen in den Südhängen des Zahmen Kaisers wird sie erreicht. An der Hinterkaiserfeldenalm gehen wir nun scharf rechts in westlicher Richtung auf einem weitgehend ebenen Wanderweg zur Vorderkaiserfeldenhütte.

Auf der bekannten Aufstiegsroute über den Musikantensteig geht es hinunter zu den bekannten Ausgangspunkten Wanderparkplatz Reith Feldberg und Bushaltestelle Ebbs Schulzentrum.

Eine Zusatzrunde

Wer eine Runde drehen möchte, kann über die Ritzaualm absteigen. Hier geht es nordwärts, steil bergab über den Schanzer Weg, Richtung »Schanz, Oberndorf, Ebbs«. Kurz vor Erreichen des Talgrunds wendet man sich auf einem Forstweg rechts in Richtung »Aschinger Alm, Gasthaus Kölnberg, Reith«, bis man auf den letzten Metern der Anstiegsroute linker Hand bergab nach Ebbs folgt. Diese Variante ist nur bei trockenen Wegverhältnissen zu empfehlen; der Abstieg verlängert sich damit um eine Stunde.