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Wandern Kufsteinerland: Der Erler Steig aufs Kranzhorn

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:00 Std.
Länge:
9 km
Aufstieg:
900 m
Abstieg:
900 m

Mit grandioser Aussicht. Auch am Kranzhorn heißt es die Bergeinsamkeit mit etwas mehr Höhenmetern zu verdienen. Denn das Gros der Gipfelstürmer startet vom höher gelegenen Erler Berg zu diesem Gipfel, der nahezu senkrecht nach Westen hin abfällt.

Beschreibung

Der Erler Steig zur Kranzhornalm

Am östlichen Rand von Scheiben weist ein gelbes Schild an der Hauptstraße auf den Anstieg zum Kranzhorn hin. An einer Querstraße geht man dann rechts und gelangt zu einem Gatter, wo es nach halb links einen begrünten Karrenweg hinaufgeht. Wo dieser endet, quert man nach links über eine Wiese zu einem Forstweg. Man befindet sich nun auf dem breiten, nach Windshausen führenden »Erler Höhenweg« und folgt ihm nach Nordosten.

Es geht durch lichten Kiefernwald leicht bergan, wobei immer wieder schöne Blicke auf das Inntal frei werden. Man kommt an einem Brunnen mit Trinkwasser vorbei und wandert weiter auf dem Forstweg, bis man zur beschilderten Abzweigung zum »Erler Steig« bzw. »Kranzhornsteig« gelangt.

Diesem nach rechts folgend geht es nun deutlich steiler bergan. Der Steig quert später einen ersten Forstweg und passiert weiter oben eine Felswand. Beim nächsten Forstweg hält man sich kurz rechts und gleich wieder links. Schließlich verlässt der Weg den Wald und erreicht die freien Wiesen der beliebten Einkehrmöglichkeit Kranzhornalm, wo es mit der Bergeinsamkeit freilich vorbei ist.

Zum Ursprung einer Sage

Hier verlaufen sich die Wegspuren ein wenig. Man stößt aber bald schon auf den breiten, von der Alm zum Gipfel führenden Weg. Über Stufen geht es ohne jegliche Orientierungsprobleme weiter bergan. Kurz vor dem Gipfel kann man nach links einen kurzen Abstecher zu einer unterhalb des Weges liegenden kleinen Kapelle machen. Der Sage nach wollte eine Sennerin einst dort beten. Doch auf der Türschwelle hockte eine grausliche Kröte. Mit einem Fuß stieß die Almerin mit Abscheu das Tier vom Eingang weg. Aber gleich hüpfte das Heppei, wie man hierzulande Kröten auch nennt, wieder an seinen Platz und glotzte das Mädchen an. Erneut wollte es die Kröte auf gleiche Weise verjagen. Aber da plusterte sich dieselbe auf und bekam rundum Federn wie eine Henne. Erschrocken stieg die Sennerin über dieses seltsame Wesen hinweg und machte rasch die Kapellentüre auf. Doch vor ihr huschte die gefiederte Kröte ins Kirchlein. Vor dem Altar setzte sie sich auf ihre Hinterbeine und legte die Vorderpfoten kreuzweise wie bittend oder dankend übereinander. Bis sich die Almerin von ihrer Verwunderung erholt hatte, war das Tier spurlos verschwunden. So hatte auf diese Weise eine arme verfluchte Seele ihre Erlösung gefunden.

Hinauf zum Kranzhorn

Keine fünf Minuten später finden auch all diejenigen Erlösung, die die Aussicht auf eine grandiose Aussicht kaum noch aushalten können. Zuletzt führt der Weg über einen schmalen Grat auf den ausgesetzten Gipfelblock des Kranzhorns (1368 m). Der Blick auf das direkt unter uns liegende Inntal und den im Süden aufragenden, vergletscherten Alpenhauptkamm sucht wirklich seinesgleichen. Zwei Kreuze stehen übrigens auf dem Doppelgipfel des Kranzhorns. Das eine auf der bayerischen, das andere auf der Tiroler Seite des Berges. Darum heißt der Berg in Tirol nicht Kranzhorn, sondern Grenzhorn.

Der Abstieg erfolgt auf dem Anstiegsweg.

Touren-Charakter

Technisch einfache, aber konditionell nicht ganz leichter Anstieg über südseitigen Bergwald. Nicht an heißen Sommertagen unternehmen. Grandiose Aussicht vom ausgesetzten Gipfel, dort gut auf Kinder achten!

Ausgangspunkt

Erl/Ortsteil Scheiben (480 m)

Endpunkt

Erl/Ortsteil Scheiben (480 m)
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