JBerg-Verlag
Wandermuffel
wandern

Wandern Kufsteinerland: Aufs Hintere Sonnwendjoch

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:15 Std.
Länge:
9 km
Aufstieg:
650 m
Abstieg:
650 m

Murmeltier, Almkäse und eine Parade-Gipfelschau. Das Hintere Sonnwendjoch ist ein begnadeter Aussichts- berg . Einzigartig, bis weit in die österreichischen Glet- scherberge hinein reihen sich die Spitzen und Zinnen der Alpengipfel, die für uns Parade stehen . Unser Berg- steigerherz jubiliert, denn obendrein starten wir bereits auf angenehmer Höhe .

Beschreibung

Beginn auf 1350 Metern 

Los geht es vom Parkplatz der Ackernalm, der bereits auf 1350 Metern liegt und uns damit einen leichten Start bietet. Wir steigen auf dem geteerten Sträßchen bergauf, das an der Käserei, einigen Almen und einer malerischen Wegkapelle vorbeiführt. Bereits auf dem Weg ist die Aussicht wunderschön, allerdings muss man sich umdrehen, um den Blick zu genießen.Nach gut 20 Minuten erreichen wir die Steinkaseralm. Die Abzweigung rechts zum Sonnwendjoch lassen wir noch unbeachtet. Von dort kommen wir auf dem Rückweg zurück. Weiter geht es auf der Almstraße und bald sehen wir die zwei Bärenbadalmen. Kurz bevor wir sie erreichen, weist uns die Beschilderung »Hinteres Sonnwendjoch« nach rechts auf einen Bergpfad. Nach wenigen Höhenmetern stoßen wir wieder auf einen breiten Almweg, dem wir nun nach rechts folgen. Dem breiten und damit etwas langweiligen Weg zum Trotz gibt es unglaublich viel zu schauen. Außerdem verschont uns die breite Straße verlässlich von jeglichen Tiefblicken, die Schwindelanfälle oder Höhenängste verursachen könnten. Obendrein genießen wir es, nebeneinander zu marschieren; das ist dann doch deutlich kurzweiliger. Am Ende der Fahrstraße geht es richtig aufwärts. Zwischen den Felsblöcken können wir einige Murmeltiere entdecken, die dankenswerterweise durch laute Pfiffe auf sich aufmerksam machen. Sie sind mit ihrem Fell so gut zwischen den Felsen getarnt, dass wir sie schlicht übersehen würden. Bald taucht hoch über uns das Gipfelkreuz auf. Unser Pulsschlag schraubt sich bis dorthin noch ganz schön in die Höhe, denn wir sind bereits auf knapp 2000 Meter Höhe und die hohen Stufen am Weg tun ihr Übriges.

360°-Panorama-Gipfel 

Dann haben wir es geschafft und stehen am Gipfel des Hinteren Sonnwendjoches. Jetzt verschnaufen, die Brotzeit auspacken und verzehren und einfach die 360-Grad-Panoramaschau genießen! Der Berg fällt auf seiner Nordseite steil ab. Wir halten sicherheitshalber genügend Abstand, die Fernsicht wird deswegen nicht schlechter. Unser Panoramablick beginnt am Wendelstein, der mit seinen Antennenanlagen eindeutig markiert ist. Nach links reicht unser Blick hinaus bis nach München, dann folgen die Schlierseer und die Tegernseer Berge. Vom Guffert, dem Rofan und dem Karwendel im Hintergrund geht es zu den Stubaier und Zillertaler Alpen mit dem großen Olperer. Im Süden wird der Horizont von den Gletscherbergen der Hohen Tauern wie Großglockner und Großvenediger begrenzt. Die Spitze des Kitzbüheler Horns ist ebenfalls von einer Antenne markiert; von ihm aus sind auch der Zahme und der Wilde Kaiser schnell gefunden. Bei diesem Gipfelreigen ist uns die Gamsherde, die sich nur gut 150 Meter tiefer am Hang bewegte, erst gar nicht aufgefallen – wobei wir eine Garantie für ihre Anwesenheit leider nicht geben können. Nach einer verdienten Gipfelbrotzeit machen wir uns auf den Rückweg.

Ackernalm-Souvenir 

Für den Abstieg geht es erst ca. 50 Höhenmeter auf dem Hinweg abwärts. Am ersten Wanderschild, auf das wir jetzt treffen, halten wir uns nun geradeaus und folgen dem Schild zur Frommalm. Wir passieren in sicherer Entfernung den steilen Einschnitt des Burgsteins und finden dann geradeaus einen Durchstieg durch eine Scharte. Dahinter beginnt die Zone der niedrig wachsenden Latschen, durch die unser Weg führt. Weiter abwärts erreichen wir dann wieder eine Almstraße. Links konnte man früher über die Frommalmen direkt absteigen. Der Weg wird aber ab den Almhütten nicht mehr gepflegt und führt überdies sehr steil in der Direttissima durch felsiges Gelände nach unten. Einfacher und sicherer gehen wir deshalb nach rechts und können nach einem Viehgatter noch einmal links auf einen kleinen Bergpfad ausweichen. Dann treffen wir an der Steinkaseralm wieder auf den bekannten Hinweg, dem wir links zurück zum Parkplatz folgen. Der versierte Wanderer und genauso der Wandermuffel wissen die sich neu ergebenden Ausblicke zu schätzen. Die Berge verändern ihr Gesicht abhängig von der Tageszeit gewaltig. Bevor wir dann endgültig wieder am Parkplatz sind, lohnt sich ein Besuch in der kleinen Genossenschaftskäserei. Hier können wir sowohl frischen als auch gut gelagerten Bergkäse oder selbst gemachte Butter kaufen, wobei wir wissen, dass alles von den Kühen stammt, denen wir heute auf den Almwiesen begegnet sind. Wenn wir dann ein paar Tage später den Käse essen, werden die schönen Stunden auf dem Sonnwendjoch wieder wach.

Touren-Charakter

Sehr sonnige (kein Wald!) Bergwanderung meist auf breiten Almstraßen und Wegen, nur der letzte Gipfelanstieg ist etwas steiler und anstrengender.

Ausgangspunkt

Parkplatz an der Ackernalm

Endpunkt

Parkplatz an der Ackernalm

Murmeltierleben

Murmeltiere leben in Gruppen und graben ihre Wohnhöhlen in den Almboden. Mit einem schrillen Warnpfiff verraten sie ihre Standplätze. Im Sommer vermeiden sie die Hitze und bleiben tagsüber lieber unter der Erde. Sie besitzen kaum Schweißdrüsen und können auch nicht über die Zunge hecheln. Das ist wohl auch ein Grund, warum sie sich als Lebensraum die kühlere Zone zwischen 1500 und 2500 Metern (oder höher) gesucht haben.

Lust auf mehr?
Die Bayerischen Hausberge für Wandermuffel
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Wandermuffel aufgepasst! 30 kurze und erlebnisreiche Touren in den bayerischen Hausbergen für alle, die entspannt Bergluft schnuppern wollen.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.