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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Kleinwalsertal: Rund um den Widderstein

Anspruch:
mittel
Dauer:
06:00 Std.
Länge:
15.5 km
Aufstieg:
890 m
Abstieg:
890 m

Neben der wuchtigen Dolomitgestalt des Widdersteins führen zwei einfache Übergänge vom Kleinwalsertal zum Hochtannberg. Für uns öffnen die Pässe eine aussichtsreiche Rundtour, von der man einen anspruchsvollen Abstecher auf den Widderstein unternehmen kann.

Durch die Bergwiesen am Fuße der Felsen quert der Weg die Südflanke des wild zerrissenen Widdersteins. wandern, mittel
Durch die Bergwiesen am Fuße der Felsen quert der Weg die Südflanke des wild zerrissenen Widdersteins.© Bernhard Irlinger
Beschreibung

Der Wegverlauf

Vom Parkplatz am unteren Ortsrand von Baad  folgen wir dem breiten, zum Hochalppass ausgeschilderten Alpweg über die Breitach. Er führt uns ohne Mühen durch das breite Bärgunttal zur Bärgunthütte (0:50 Std.). Über uns ragen die wild zerrissenen Nordflanken von Großem und Kleinem Widderstein auf, die die Bergszenerie über dem Kleinwalsertal beherrschen. Wir halten uns neben der Hütte links und gehen an der Wegkreuzung nach einem Bach geradeaus. Am Bach entlang und über zwei felsdurchsetzte Felsstufen hinweg bringt uns der Steig zu einer breiten Wiesenmulde hinauf. Wir folgen dem teils erdigen Weg aufwärts zu einer Weggabelung. Der rechte Steig leitet über den nahen Hochalppass zum Hochtannbergpass hinab. Wir halten uns jedoch links und steigen an der Bärgunthochalpe vorbei zur Wiesenkuppe des Seekopfes (2039 m) an, unter der sich der Hochalpsee in eine grüne Wiesenmulde schmiegt. Wir wandern auf die Südabstürze des Widdersteins zu und erreichen eine Weggabelung.

Abstecher zum Gipfel des Großen Widdersteins (zusätzlich 500 Höhenmeter und 2:30 Std.): Nur trittsichere, schwindelfreie und erfahrene Bergsteiger steigen links zur Südschlucht des Widdersteins hinauf, durch die ein teils mit Eisenstiften versehener, gut markierter Steig im Zickzack über gut gestufte Felsen bergan führt. Man erreicht einen mit Schutt gefüllten Kessel, von dem man links zum Südwestgrat hinaufsteigt. Nun geht es nahe dem Grat zum Gipfel des Großen Widdersteins (2533 m) empor. Dieser höchste Gipfel über dem Kleinwalsertal überragt all seine Nachbarn deutlich und bietet daher eine eindrucksvolle Rundumsicht. Im Westen reicht der Blick über die Allgäuer Berge und den Bregenzerwald bis zu den schneebedeckten Ostschweizer Gipfeln. Im Süden zeichnet sich hinter den Bergen der Lechtaler Alpen und des Lechquellengebirges das weiße Band der Zentralalpen am Horizont ab. Und im Osten ragen die mächtigen Dolomitgipfel am Allgäuer Hauptkamm rund um Hohes Licht und Krottenkopf in den blauen Himmel. Nach der Gipfelrast geht es auf dem Anstiegsweg wieder zum Wandfuß hinab. Hier hält man sich gleich links und erreicht den Querweg, der links zur Widdersteinhütte läuft.

Wer nicht den Gipfel des Großen Widdersteins erklimmen will, der wählt an der Weggabelung unter den Südabstürzen den unteren, rechten Steig. Der angenehme Panoramaweg läuft in gleichbleibender Höhe durch die Südflanke des Widdersteins und bietet eine herrliche Aussicht über den Hochtannbergpass zur Vorarlberger und Tiroler Bergwelt. Bald ist die Widdersteinhütte  (3:45 Std.) erreicht. Nach einer aussichtsreichen Rast an der herrlich gelegenen Hütte wandern wir in einem Bogen um eine Wiesenkuppe zum Gemstelpass, der ebenso wie der Hochalppass in früheren Zeiten von den Walsern häufig begangen wurde. Diese Übergänge festigten über die Jahrhunderte die Verbindung zu den Walsersiedlungen am Hochtannberg und im obersten Lechtal, die enger waren als jene in das viel leichter erreichbare Oberstdorf. Wir halten uns links und steigen auf steinigem Weg zur Obergemstelalpe ab. Von der Wegkreuzung folgen wir dem linken Steig abwärts zum »gesprengten Weg«, der uns durch die kleine Gemstelklamm führt. Nach einer letzten Steilstufe erreichen wir die Untergemstelalpe  (4:45 Std.) und wandern auf breitem Alpweg durch das Gemsteltal zur Breitach. Nun entweder geradeaus zu einer nahen Bushaltestelle an der Straße, die Baad mit Mittelberg verbindet, oder links auf bequemem Weg an der Breitach entlang zurück ins zwei Kilometer entfernte Baad (6:00 Std.).

Der Große Walserweg

Der Große Walserweg ist einer der eindrucksvollsten Weitwanderwege in den Alpen. Er folgt vielfach auf alten Verbindungswegen den Spuren der Walser (siehe Tour 25), die im Mittelalter ihre Walliser Heimat verließen, um die Hochtäler im zentralen Alpenbereich zu besiedeln. Der Weg führt von Zermatt durch die Walliser Alpen, das Tessin, Graubünden und Vorarlberg. Die letzte Etappe läuft vom Hochtannbergpass am Widderstein vorbei in das Kleinwalsertal, in dem die Walser ihre nördlichsten Siedlungen errichteten.

Touren-Charakter

Teils steinige und steile, aber ungefährliche Hochgebirgspfade

Ort

Baad

Ausgangspunkt

Parkplatz oder die Bushaltestelle in Baad, dem hintersten Ort im Kleinwalsertal

Freud & Leid

Vom Kleinwalsertal führt diese Tour über zwei Pässe, die einstmals von den Walsern begangen wurden, rund um den Widderstein. Der steile Abstecher hinauf auf seinen Gipfel bleibt erfahrenen Bergsteigern vorbehalten. Aber auch ohne Gipfelbesteigung genießt man am Weg durch die Südflanke herrliche Ausblicke.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.