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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Kleinwalsertal: Der Heilbronner Weg

Anspruch:
schwer
Dauer:
06:30 Std.
Länge:
11 km
Aufstieg:
950 m
Abstieg:
700 m

Der Heilbronner Weg führt über den eindrucksvollsten Abschnitt des Allgäuer Hauptkammes. Auf zwei relativ kurzen Abstechern lassen sich mit Mädelegabel und Hohem Licht ohne große Probleme zwei der höchsten Gipfel in den Allgäuer Alpen bezwingen.

Beschreibung

Der Wegverlauf

Von der Kemptner Hütte wandern wir durch die Almwiesen aufwärts bis zur Wegkreuzung, halten uns rechts (Wegweiser Heilbronner Weg, Mädelegabel, Rappenseehütte) und steigen steil aufwärts zu einer weiteren Weggabelung. Wir folgen dem rechten Steig (Wegweiser Heilbronner Weg, Mädelegabel), der uns ohne große Anstiege südlich um den Kratzer zum Kratzerjoch (2203 m) führt. Der Weg steigt nun stärker an und es gilt, eine kurze, mit Drahtseilen und Klammern versehene Felspassage zu überwinden, ehe wir den Schwarzmilzferner erreichen.

Abstecher zur Mädelegabel: Wir halten uns auf dem Firnfeld bald rechts, steigen zu einer Scharte hinauf und danach über den Ostgrat zum Gipfel der Mädelegabel (2645 m). Zum Greifen nahe scheint von hier das elegante Felshorn der Trettachspitze, das über der wilden Trettachrinne aufragt. Tief unter uns schmiegen sich die wenigen Häuser von Einödsbach auf die grünen Wiesen. Unzählige Gipfel sind von hier oben aus zu sehen und nur der Blick nach Südwesten wird von der benachbarten, nur wenige Meter höheren Hochfrottspitze beschnitten. Von der Mädelegabel klettern wir nach einer langen Gipfelpause auf dem Aufstiegsweg wieder zum Schwarzmilzferner hinab (zusätzlich ca. 1 Std.).

Wir folgen nach dem Abstecher der deutlichen Spur über das Firnfeld des Schwarzmilzferners nach Westen zur Östlichen Bockkarscharte (2523 m). Rechts leitet von hier ein steiler Steig durch das Vordere Bockkar zum Waltenberger Haus hinab. Wir steigen jedoch geradeaus in die nahe Westliche Bockkarscharte hinab. In mit Drahtseilen und Geländern gut gesicherten Serpentinen klettern wir anschließend am Grat entlang zum Gipfel des Bockkarkopfes (3:50 Std.) hinauf.

Vom Gipfel geht es jenseits rechts des Grates mit Hilfe von Drahtseilen bergab und anschließend steil in eine Scharte hinauf. Über glatte Felsplatten, in die der Steig gemeißelt ist, steigen wir jenseits zur Socktalscharte (4:20 Std.) ab. Hier zweigt rechts ein zweiter Notsteig ab, der bei einem Schlechtwettereinbruch einen steilen aber geschwinden Abstieg zum Waltenberger Haus ermöglicht.

Wir klettern von der Socktalscharte jedoch geradeaus durch felsiges Gelände aufwärts und folgen dann dem Steig, der links durch die Ostflanke des Wilden Mannes ansteigt. Wir erreichen einen zerrissenen Felsgrat und überschreiten den Großen Steinschartenkopf (5:10 Std.), der mit 2615 Metern den höchsten Punkt am Heilbronner Weg bildet. Eine Metallbrücke, eine Leiter und mit Drahtseilen versehene Felsplatten gilt es anschließend im Abstieg zur Kleinen Steinscharte (2541 m) zu überwinden. Wir halten uns rechts und queren über ein unangenehm hartes Schneefeld zum engen Felsspalt des Heilbronner Törls. Der Weg folgt nun einem Felsband abwärts zu einer Weggabelung.

Abstecher auf das Hohe Licht: Wir steigen geradewegs aufwärts (Wegweiser H. L. mit roter Farbe auf den Fels geschrieben). Der Steig quert auf Felsbändern hinauf zum breiten Südwestrücken, über den wir zum Gipfel aufsteigen. Mit 2651 Metern ist das Hohe Licht der zweithöchste Gipfel der Allgäuer Alpen. Besonders schön ist von hier oben der Blick nach Süden und Westen. Über die Lechtaler Alpen reicht die Sicht zum vergletscherten Alpenhauptkamm und über das Lechquellengebirge zu den Ostschweizer Bergen (zusätzlich 1 Std.). Vom Gipfel, auf dem wir das milde Nachmittagslicht genießen konnten, steigen wir wieder zur Wegkreuzung am Nordwesthang des Hohen Lichts hinab.

Über Felsabsätze geht es nach dem Abstecher von der Wegkreuzung nach rechts zu einer Schlucht, durch die wir entlang an Drahtseilen in das Wiesleskar absteigen. Fast eben führt der Weg durch den Karboden zur Großen Steinscharte und dann sanft hinab zur Rappenseehütte (6:30 Std.). Von der Hütte kann man dem Aufstieg von Tour 20 folgend direkt nach Birgs­au absteigen (ca. 2:45 Std.) oder rund um das Rappenalptal wandern.

Touren-Charakter

Bis zur Bockkarscharte eine hochalpine Bergwanderung, dann eine klettersteigartige Hochtour für erfahrene und schwindelfreie Bergsteiger bei guten Wetterverhältnissen. Von der Bockkarscharte und von der Socktalscharte jeweils steile Notabstiege zum Waltenberger Haus

Ausgangspunkt

Kemptner Hütte

Freud & Leid

Der berühmte Heilbronner Weg ist einer der großen Höhenwege in den Deutschen Alpen und wird häufig begangen. Man sollte den Weg, der teils mit Leitern und Drahtseilen entschärft ist, trotzdem nicht unterschätzen. Bei Schlechtwettereinbruch bestehen nur sehr wenige Fluchtmöglichkeiten vom Bergkamm.

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.