Wandern Kleinwalsertal: Auf den Hochvogel
Der Hochvogel ist zwar nicht der höchste, sicherlich aber der formschönste Hochgipfel in den Allgäuer Alpen. Von allen Seiten besticht er durch die elegante, gleichmäßige Form seiner Gipfelpyramide. Da er seine Nachbarn deutlich überragt, bietet er eine herrliche Aussicht.
Der Wegverlauf
Wir wollen uns den langen Anmarsch auf der gesperrten Fahrstraße durch das Ostrachtal zum Giebelhaus ersparen und nehmen daher den Pendelbus, der zirka alle Stunde von Hinterstein zum Giebelhaus verkehrt (Fahrplanauskunft Tel. 0 83 24/82 27 oder 22 77). Zu Fuß benötigt man von Hinterstein zum Giebelhaus zusätzlich ca. 2 Stunden.
Am Giebelhaus wandern wir auf der Teerstraße links (Wegweiser Prinz-Luitpold-Haus, Hochvogel) über den Fluss. Nach der zweiten Brücke wechseln wir rechts auf einen Steig (Wegweiser Bärgündeletal, Prinz-Luitpold-Haus). Er bringt uns wieder zur Straße hoch, der wir nach rechts folgen. Noch vor der Materialseilbahn zum Prinz-Luitpold-Haus biegen wir links auf einen Wanderweg ein (Wegweiser Prinz-Luitpold-Haus). Bald geht es auf schmaler Brücke über den Bach und durch den Waldhang an einem Wasserfall vorbei zur bewirtschafteten Unteren Bärgündelealp hinauf. Der Weg steigt von hier rechts durch einen felsigen Steilgürtel zu den Alpweiden der Oberen Bärgündelealp. Nun gehen wir in einem Linksbogen über eine zweite Steilstufe und abschließend über einen Schutthang zum Prinz-Luitpold-Haus (2:50 Std.) hoch, das am Rande eines Kares liegt.
Von der Wegkreuzung neben der Hütte wandern wir rechts (Wegweiser Hochvogel) um die Karmulde. Bald steigen wir links eines Baches in angenehmen Serpentinen bergauf, überqueren nahe einer Quellfassung den Bach und steigen über Felsplatten aufwärts. An der Weggabelung vor einem Felsblock, unter dem eine Quelle hervorsprudelt, halten wir uns dann links (Wegweiser Hochvogel über Kalter Winkel).
Wir durchqueren ein Schuttkar und steigen über den zunehmend steileren und anstrengenderen Serpentinenweg in die Balkenscharte hoch. Ein breiter Weg führt uns von der Scharte rechts (Wegweiser Hochvogel) im Auf und Ab durch die felsige Nordflanke der Kreuzspitze zum sogenannten »Sättele«. Eindrucksvoll ragt nun vor uns die dunkle Nordwand des Hochvogels in den Himmel.
Nach wenigen Metern folgen wir rechts (Wegweiser Hochvogel) dem Weg, der über die Schutthalden zum Firnfeld im »Kalten Winkel« ansteigt. Wir mühen uns über das ca. 30 Grad geneigte Firnfeld, das im Herbst oft unangenehm vereist ist, in die Kaltwinkelscharte empor.
Nun steigen wir links über eine Felsstufe zur sogenannten »Schnur«, einem waagrechten Band, das uns zur breiten Westflanke des Hochvogels führt. Über gestuften Fels leiten uns die roten Markierungen zur Schuttflanke, durch die wir in Serpentinen ansteigen. Nach einer niedrigen Felsstufe gelangen wir auf einem Blockgrat zum nahen Gipfelkreuz auf dem Hochvogel (5:30 Std.). An klaren Herbsttagen reicht der Blick von hier oben bis zu den Gletschergipfeln der Zentralalpen.
Nach der Gipfelrast steigen wir wieder in die Kaltwinkelscharte ab. Der Weg, den wir zuvor heraufgekommen waren, ist auch der leichteste Abstiegsweg. Wir gehen jedoch geradewegs über die Scharte zum klettersteigartigen Anstieg zur Kreuzspitze (Wegweiser Kreuzspitze, Prinz-Luitpold-Haus).
Der mit Drahtseilen gesicherte Steig leitet uns im Zickzack durch die Wand. Kurz unter dem Gipfel der Kreuzspitze (6:20 Std.) queren wir rechts haltend entlang von Seilen durch eine geneigte Felsflanke in eine enge Scharte. Jenseits helfen uns einige Seile über plattigen Fels abwärts. Der Steig knickt nach links und quert durch einen Felshang zu Schuttfeldern.
Auf deutlichem Weg steigen wir am linken Rand des Hochkars abwärts, bis wir wieder auf den morgendlichen Aufstiegsweg treffen. Auf ihm wandern wir hinab zum Prinz-Luitpold-Haus (7:10 Std.).
Wer nach dem langen Wandertag nicht mehr zum Giebelhaus (8:30 Std.) absteigen will, der findet in der Schutzhütte eine Übernachtungsmöglichkeit. Außerdem bietet das Prinz-Luitpold-Haus die Möglichkeit, am nächsten Tag über den »Jubliläumsweg« abzusteigen. Über Bockkarscharte, Schrecksee und Willersalpe führt der bekannte Wanderweg zurück nach Hinterstein, unserem Ausgangspunkten.
Region
Touren-Charakter
Eine hochalpine Tour für trittsichere und schwindelfreie Bergsteiger
Ort
HintersteinAusgangspunkt
Wanderparkplatz am südlichen Ortsrand von Hinterstein
Freud & Leid
Der Weg zum Hochvogel verlangt gute Kondition und absolute Trittsicherheit. Im Gipfelbereich des Hochvogels sollte man nicht zu nahe an die Südabbrüche gehen, da hier ein großer Felsabbruch droht. Nach einer Übernachtung im Prinz-Luitpold-Haus ergibt sich zusammen mit dem Jubiläumsweg (Tour 9) eine herrliche Rundtour.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.