Wandern Kleinwalsertal: Auf den Großen Krottenkopf
Der Große Krottenkopf ist mit seinen 2656 Metern der Kulminationspunkt der Allgäuer Alpen. Der bequemste Anstieg führt über die Kemptner Hütte auf den versteckt liegenden Gipfel, der den langen und mühevollen Anstieg mit einer überragenden Rundumsicht belohnt.
Der Wegverlauf
Für den Weg zum Großen Krottenkopf sollte man sich eigentlich mindestens zwei Tage Zeit lassen. Für den Zugang nach Spielmannsau, das nicht mit dem Auto erreicht werden kann, und die Übernachtung bieten sich verschiedene Varianten an.
Man kann zu Fuß von der Nebelhornbahn an der Trettach entlang in ca. 2 Stunden nach Spielmannsau wandern oder in 1:30 Stunden vom Oberen Renksteg aus, der an der Zufahrtsstraße zur Fellhornbahn liegt.
In beiden Fällen bietet es sich an, im Gasthof Spielmannsau oder in der Kemptner Hütte eine Übernachtung einzuplanen. Den Zugang nach Spielmannsau kann man verkürzen, wenn man den Bus vom Bahnhof Oberstdorf nach Spielmannsau nimmt (VGOA Abfahrt 7:45 Uhr, 08:45 Uhr und 09:45 Uhr).
Eine grandiose Rundtour ergibt sich, wenn man nach dem Abstieg vom Krottenkopf auf der Kemptner Hütte übernachtet. Am folgenden Tag kann man auf dem Heilbronner Weg (Tour 19) zur Rappenseehütte hinüberturnen und von dort nach Birgsau absteigen. Wer dann immer noch nicht genug hat, der wandert auf der Tour 20 rund um das Rappenalptal, ehe er die Runde im Stillachtal beendet. Von Birgsau hat man gute Busverbindungen zurück zum Renksteg und nach Oberstdorf.
Vom Gasthof Spielmannsau aus wandern wir auf einer Kiesstraße, vorbei an der Kapelle und den Alphütten von Oberau, zur Materialseilbahn der Kemptner Hütte. Nun geht es auf einem Steig rechts um die Talstation herum und an der Trettach entlang. Bald überqueren wir auf einer Metallbrücke den Sperrbach und steigen jenseits in Kehren anstrengend zum Marterl »Am Knie« hinauf. Danach läuft der Weg sanft abwärts und quert über den Sperrbach. Der gut angelegte Steig führt uns anschließend durch den wilden Sperrbachtobel aufwärts, in dem bis weit in den Frühsommer die Lawinenkegel des letzten Winters liegen bleiben. Am Ende des Tobels schwenkt der Steig rechts über den Bach und leitet uns dann in Serpentinen hinauf zur nahen Kemptner Hütte (3:05 Std.).
Vom Unterkunftshaus (Wegweiser Krottenkopf, Barth-Hütte, Heilbronner Weg) wandern wir aufwärts zu einer Weggabelung, an der wir uns links halten (Wegweiser Krottenkopf, Muttlerkopf, Barth-Hütte). Auf den Alpweiden, über die der Weg führt, sind zahllose Murmeltiere bei der Futtersuche und ihre Warnpfiffe schrillen durch die Talmulde. An der nächsten Wegkreuzung nehmen wir den rechten Steig (Wegweiser Krottenkopf, Muttlerkopf, Barth-Hütte), der uns in Serpentinen durch den steilen Hang zum Östlichen Mädelejoch (2033 m) hinaufbringt. Geradeaus überqueren wir den Sattel (Wegweiser Krottenkopf, Barth-Hütte), steigen dann in engen Kehren kurz abwärts und in weitem Bogen leicht ansteigend durch das Roßgumpental zu einer Wegkreuzung am Fuß der Krottenkopfscharte.
Wir folgen dem linken Steig (Wegweiser Krottenkopf, Barth-Hütte), der durch die Geröllhänge bergan führt. Eine unangenehme Felszone überwinden wir mit Hilfe einiger Eisenklammern, ehe wir die Krottenkopfscharte (2350 m) erreichen. Hier gehen wir links (Wegweiser Krottenkopf) auf deutlichem Steig durch die Schutthänge in Serpentinen aufwärts. Bald führen uns die roten Markierungen über Felsbänder ein Stück nach links. Am Ende eines kleinen Wandabbruchs können wir wieder rechts haltend ansteigen. Wir erreichen einen Grat, der uns nach wenigen Metern zum Gipfelkreuz auf dem Großen Krottenkopf (6:10 Std.) führt. Hier bietet sich ein grandioser Tiefblick auf den kleinen Hermannskarsee, der versteckt im gleichnamigen Kar schlummert. Natürlich hat man vom höchsten Gipfel der Allgäuer Alpen auch eine herrausragende Rundumsicht, die weit in die österreichischen und Schweizer Berge reicht.
Auf dem Weg, den wir heraufgestiegen sind, kehren wir nach der Gipfelrast zur Kemptner Hütte (8:00 Std.) zurück. Von dort steigen wir, falls noch die nötige Kraft vorhanden ist, auf dem Anstiegsweg durch den Sperrbachtobel wieder nach Spielmannsau (9:30 Std.). Oder wir übernachten auf der Hütte und wandern am folgenden Tag auf dem Heilbronner Weg zur Rappenseehütte.
Von dort aus kann man schließlich auch noch das Rappenalptal umwandern. So lässt sich eine ungemein eindrucksvolle Mehrtagestour zusammenstellen.
Region
Touren-Charakter
Schmale Bergsteige, am Großen Krottenkopf weglos durch steiles Gelände
Ort
ObersdorfAusgangspunkt
Gasthof Spielmannsau, 8km südlich von Oberstdorf gelegen
Freud & Leid
Der Weg vom Trettachtal hinauf zum Großen Krottenkopf, dem höchsten Gipfel der Allgäuer Alpen, ist lang und anstrengend. Vor allem den steilen und teils weglosen Gipfelanstieg sollten nur erfahrene Bergsteiger in Angriff nehmen. Die Kemptner Hütte ermöglicht eine Verbindung der Tour mit dem Heibronner Weg.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.