Wandern Kaiserwinkl: In die Tischofer Höhle
Zurück in die Steinzeit und zu den Kelten. Ein großes Höhlenportal, versteckt hinter einer alten Buche in der tiefen Schlucht des Kaisertales, einen abenteuerlichen Rundweg, eine wilde Brücke über den Kaiserbach, ein keltisches Steinlabyrinth und danach eine gemütliche Einkehr in der Theaterhütte. Das alles hat diese Tour zu bieten.
Auf den Spuren der Urzeitmenschen
Die Tischofer Höhle liegt mystisch unter Buchen versteckt, tief eingegraben in den Felsabbrüchen des Kaisertales. Aufständische Einheimische nutzten die Höhle als Versammlungsort und Waffenversteck, deshalb war die Höhle während der Napoleonischen Kriege von besonderer Bedeutung. Knochenreste belegen, dass die Höhle in der Steinzeit von Bären und anderen Tieren als Unterkunft genutzt wurde.
Im Heimatmuseum der Festung Kufstein sind die Funde von Werkzeugen aus Knochen aufbewahrt. Sie sind etwa 28 000 Jahre alt. Damit ist diese Höhle die Fundstelle der ältesten menschlichen Erzeugnisse in Tirol. Gehen Sie doch mal mit einer kleinen Fackel in die Höhle. Mystisch fängt sich dann der Feuerschein im Felsbogen. Setzen Sie sich an das Ende der Höhle und blicken Sie hinaus durch das riesige Portal ins Freie.
So können Sie sich vielleicht ein wenig in das Leben der Urzeitmenschen hineinfühlen. Gleichzeitig lässt sich hier gut das gesamte Ausmaß der Höhle erfassen, das man beim ersten Anblick der Höhle leicht unterschätzt. Östlich der Tischofer Höhle befindet sich die kleine Hyänen-Höhle. In ihr wurden neben Feuerspuren auch grobe Hauskeramik der frühbronzezeitlichen Straubinger Kultur unter einer Sinterschicht gefunden.
Kurz vor der Theaterhütte befindet sich ein Waldspielplatz und daneben der begrünte Wasserspeicher von Kufstein. Hier gibt es ein keltisches Labyrinth, das aus Steinen gelegt wurde. Versuchen Sie doch einmal den richtigen Weg zu finden. Viele Symbole, Werkzeuge, aber auch Rituale gab es in der Kultur der Kelten, die für ihre eigene Erkenntnis und persönliche Entwicklung wichtig waren, so auch das keltische Steinlabyrinth.
Abenteuerlicher Rundweg
Vom Wanderparkplatz Kai- sertal und der Bushaltestelle folgen wir den Weg- weisern »Kaisertal, Pfandlhöfe, Ritzaualm« steil über die Sparchenstiege bergauf. Am Ende der Stiege geht es zunächst auf einem ebenen Wegstück, dann wieder steil bergauf durch eine Kastanienallee.
Nun kommt wieder ein flacheres Stück, dabei passieren wir die sogenannte Neapelbank. Kurz darauf geht es auch schon mit dem Wegweiser zur Tischofer Höhle steil in Kehren bergab in die Schlucht des Kaisertales. An einer Weggabelung folgen wir wieder dem Wegweiser »Tischofer Höhle« bis zur Höhle. Von der Höhle gehen wir ein kurzes Stück auf dem bekannten Hinweg zurück bis zur Weggabelung. Hier geht es mit dem Schild »Theaterhütte« hinunter in die Schlucht. Seilversichert gelangen wir über einige Stufen zur Brücke des Kaiserbaches, die wir überqueren.
Vorsicht, hier ist nur auf einer Seite ein Geländer angebracht! Dann geht es auch schon auf den Gegenanstieg über viele Stufen, bis wir an eine Weggabelung kommen. Hier wandern wir dann mit dem Schild »Theaterhütte« wieder bergab, zunächst auf einem Wanderweg, dann auf einem breiten Schotterweg, vorbei am Steinlabyrinth. An der Theaterhütte lohnt eine Einkehr. Hier kann man direkt zur Sparchenstiege, dem Kaisertaleinstieg, absteigen. Wir folgen dem Wegweiser »Kaiserlift« nur ein kurzes Stück über die Stufen neben der Bergwiese bergab.
Nach wenigen Metern folgen wir an der nächsten Wegkreuzung links einem ebenen Weg ohne Beschilderung. Wir kreuzen die Fahrstraße zur Theaterhütte und gehen nun mit dem Wegweiser »Hörfarter Weg« unter dem Kaiserlift durch den Wald. Noch vor der Fahrstraße, die von Hinterdux herabzieht, vor zwei kleinen Holzstegen, wenden wir uns rechts ohne Beschilderung we- nige Meter bergab dem Listdenkmal zu.
Hier folgen wir der geteerten Nebenstraße am Fuße des Berges, die in einen Weg zum Kaiserlift mündet, in nördlicher Richtung. Dort gehen wir in westlicher Richtung über den Parkplatz, dann rechts auf einer Nebenstraße über die Felder. Zuletzt geht es neben der Straße zurück zum Kaisertaleinstieg, immer mit den Wegweisern »Kaisertal«.
Region
Touren-Charakter
Breite Wege, Wanderwege, in der Schlucht seilversicherter Stufensteig (Trittsicherheit erforderlich)
Ausgangspunkt
Bahn/Bus: Kufstein-Sparchen, Bushaltestelle Kaisertal; Auto: Kufstein-Sparchen, Parkplatz Kaisertal
Endpunkt
Bahn/Bus: Kufstein-Sparchen, Bushaltestelle Kaisertal; Auto: Kufstein-Sparchen, Parkplatz KaisertalWegbeschaffenheit
Nur in das Kaisertal bis Antoniuskapelle, dort geräumt
Festung Kufstein
Die Kufsteiner Festung in der Altstadt ist in jedem Fall einen Besuch wert. Hier sind die Exponate der Tischofer Höhle zu besichtigen, etwa ein weiblicher Schädel, Pfeilspitzen sowie ein Gefäß aus der Bronzezeit. Festung Kufstein, Tel. +43/5372/665 25, www.festung.kufstein.at.
Mein Einkehrtipp
Der Theaterverein Kufstein erbaute 1923 die Theaterhütte, die bis 1958 als Vereinsheim genutzt wurde. Da der Verein die anstehenden Reparaturen nicht finanzieren konnte, wurde die Theaterhütte verkauft. Unter gleichem Namen wird sie seitdem als Gaststätte genutzt.
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.