Bruckmann CMYK quer
Langschläfer
wandern

Wandern Hessen: Wiesbaden Fischzucht, Eiserne Hand und Adamstal

Anspruch:
schwer
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
13.3 km
Aufstieg:
350 m
Abstieg:
350 m

Waldausflug mit Tradition. In Wiesbaden lernten sich in den 1950er-Jahren meine Eltern kennen. Mit ihrem VW Käfer besuchten sie die klassischen Ausflugsziele im Stadtwald und dem nahen Taunus und schwärmten noch Jahrzehnte später davon. Unsere Tour verbindet drei dieser Klassiker zu einer etwas längeren Runde.

Beschreibung

Das Kesselbachtal hoch

Wir starten am Naturparkplatz »Fischzucht« oberhalb der Einfahrt zum Restaurant Fischzucht. Mit der Straße im Rücken gehen wir in den Wald und treffen nach wenigen Metern auf unsere erste Wegmarkierung, den gelben Balken. Ein breiter Forstweg führt uns stetig bergan ins Kesselbachtal. Nach knapp 1 Kilometer fällt rechts ein gemauerter Tunnel auf, er führt durch einen Erdwall in eine Senke, vermutlich ein ehemaliger Quarzit-Steinbruch. Wenig später blinken links zwei Tümpel durchs Gehölz. Inzwischen hat sich der rote Balken als Wegmarkierung zu uns gesellt. Ihm folgen wir (den gelben Balken verlassend) an der nächsten Gabelung nach links, überqueren den Bach und wandern bergauf zur  Herzogshütte. Bevor wir uns hier mit dem roten Balken nach links wenden, können wir kurz rasten. Dann wandern wir auf geradem Forstweg (Herzogsweg) weiter, ein Stück begleitet von zwei traditionsreichen Fernwanderwegen (E3 und alter Rheinhöhenweg), und wir können ein bisschen vom Weitwandern träumen. Doch schon an der nächsten Abzweigung nach rechts verlassen wir sie und auch unseren roten Balken, um über den Altenstein zu gehen (Wer gemütlicher unterwegs sein möchte, geht einfach weiter geradeaus bis zur Eisernen Hand. Das ist auch bei Regen und Glätte eine gute Empfehlung).

Zeuge der Erdgeschichte

Unsere Markierung ist vorläufig ein rotes Fähnchen. Es führt nach wenigen Schritten links über einen immer schmaler werdenden Pfad bergauf. Auf der Höhe erreichen wir das  Naturdenkmal Altenstein, einen durch Verwitterung aus der Umgebung herausgewaschenen Quarzitstein, wie sie im Taunus häufiger vorkommen. Jahrmillionen alt ist der Stein ein stummer Zeuge der Erdgeschichte. Doch die Menschen haben ihm zugesetzt: Im 19. Jahrhundert wurde er als Steinbruch genutzt und büßte viel von seiner ursprünglichen Größe ein. Um 1900 diente er gar als Sockel für einen Tanzboden, als die Einwohner von Wehen, Hahn und Bleidenstadt sich hier zum Volksfest trafen. Ob er in vorchristlicher Zeit als Kultstätte diente und von einem Ringwall umgeben war, ist hingegen umstritten. Am Altenstein vorbei lotst uns das Wanderzeichen bald wieder nach links, zurück auf den Hauptweg. Bergab können wir zwischen den Bäumen Wiesbaden und die Rhein-Main-Ebene erspähen.

Ein Hauch von Eisenbahnromantik

Wir schwenken wieder rechts auf den Herzogsweg ein und überqueren die Trasse der alten Aartalbahn. Zwischen ihr und der Bundesstraße führt uns ein schmaler Pfad links über den Parkplatz zum Restaurant Waldgeist, dem nach einem Brand wiederaufgebauten Traditions-Ausflugslokal im ehemaligen  Bahnhof auf der Eisernen Hand. Links daran vorbei führt uns eine hübsche Kastanienallee weiter entlang der Aartalbahn, zusammen mit mehreren Markierungen, unter anderem E3 und R. Nachdem wir die Bundesstraße unterquert haben, wandern wir den Zeichen folgend auf dem geteerten Kaiser-Wilhelm-Weg bergab. Rund 350 Meter nach der Unterführung verlassen wir aber den Teerweg und diese Markierungen und biegen links bergab. Als Wegzeichen leitet uns nun ein schwarzes Fähnchen und führt uns über eine alte Brücke auf die andere Seite der Bahntrasse. Dieser Teil unserer Strecke ist leider spärlich markiert. Ab und zu treffen wir noch auf das grüne Zeichen »Jubiläum Rundweg Naturfreunde«. Diesem sowie dem schwarzen Fähnchen folgen wir bald scharf nach links, erkennbar ist die Stelle auch an dem blauen Schild »Wasserschutzgebiet«. In der nächsten Kurve passieren wir die  Pagenstecher Schutzhütte, dann geht es weiter hinab ins Kesselbachtal. Rund 200 Meter nach der Hütte bleiben wir an einer Gabelung rechts bergab. Dem Hauptweg immer weiter folgend, kommen wir am Schläferskopfstollen aus dem Wald heraus. Über Wiesengelände und vorbei am Schützenhaus erreichen wir die Straße, biegen nach links und sind kurz darauf an der Fasanerie.

Zum Abschluss Koppeln und Wiesen

Auf der anderen Straßenseite führt uns der Fasanerieweg nach rechts über den Parkplatz und wieder in den Wald hinein. Wir folgen nun dem schwarzen Punkt als Wegzeichen und gehen hinter dem Forsthaus nach links Richtung Straße. Achtung, kurz vor der Straße an der Kreuzung biegen wir mit dem schwarzen Punkt nochmals rechts ab, überqueren dann (mit aller Vorsicht) die Bundesstraße und erreichen das Adamstal, das wir bis zur gegenüberliegenden Seite durchqueren. Links erstreckt sich eine malerische Lichtung mit den Koppeln und Reitplätzen des Hofguts Adamstal. An der ersten Kreuzung am Waldrand verlassen wir den schwarzen Punkt, wenden uns nach links und treffen gleich wieder auf die roten und gelben Balken, die uns schon am Anfang der Tour geleitet haben. Sie führen uns entlang des Baches, über ein Sträßchen und vorbei am Trinkwasserbrünnchen Adamsborn und der Villa im Tal. Kurz darauf trennen sich gelber und roter Balken erneut. Beide führen zum Ausgangspunkt zurück, doch die gelbe Markierung weist den hübscheren Weg. Links geht es auf einem schmalen Pfad zwischen Wald und Wiese hindurch, bis wir kurz darauf die Fischzucht erreichen.

Touren-Charakter

Anspruchsvolle Rundwanderung auf gut begehbaren Waldwegen und schmalen, teils felsigen Pfaden. Wechsel zwischen beliebten Ausflugszielen und einsameren Abschnitten. Längere An- und Abstiege. Bei Glätte den Altenstein auslassen

Ausgangspunkt

Wiesbaden, Waldparkplatz oberhalb des Restaurants Fischzucht

Endpunkt

Wiesbaden, Waldparkplatz oberhalb des Restaurants Fischzucht

Strecken-Variationen

Für die Tour gibt es drei Einstiegspunkte, neben der Fischzucht auch die Eiserne Hand (Achtung, keine Wanderparkplätze) und die Fasanerie. Beim hier gewählten Startpunkt sind die An-/Abstiege am besten verteilt. Wenn Sie mit Kindern unterwegs sind, planen Sie einen Besuch der Fasanerie mit ein!

Die Eiserne Hand und die Aartalbahn

Die Eiserne Hand ist ein Einschnitt im Taunushauptkamm (421m), einem traditionellen Verkehrsweg zwischen Wiesbaden und dem oberen Aartal. Einst führte hier die historische Eisenstraße zwischen Michelbacher Hütte und Wiesbaden über den Pass, später dann die Aartalbahn, die noch eine Zeitlang als Museumsbahn betrieben wurde, heute aber leider stillgelegt ist (Pläne zur Wiederbelebung werden diskutiert). Der hauptsächlich als Ausflugsziel dienende Bahnhof Eiserne Hand gehört schon zur Stadt Taunusstein. Er war der höchstgelegene Bahnhof des Taunus und ist heute ein Kulturdenkmal.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.