Wandern Hessen: Von Stockstadt durch das Naturschutzgebiet ­Kühkopf

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In die Hartholzaue

Über die Altrhein-Brücke und geradeaus leitet uns zunächst der blaue Punkt. Er führt am ersten Abzweig rechts auf einen flachen Damm. Zuvor schauen wir uns ein paar Schritte weiter die alte Ölpumpe am Bohrloch Stockstadt 38 an – die letzte erhaltene Pferdekopfpumpe aus der Zeit, als hier Öl gefördert wurde (1952–1994). Dann tauchen wir auf dem Dammweg ein in die artenreiche Hartholzaue. Wasser glitzert, Schilf und Röhricht leuchten, Moos, Gestrüpp und knorrige Bäume bilden die Kulisse. Wir erreichen die erste  Vogel­beobachtungshütte. Rund 500 Meter weiter biegen wir mit blauem Punkt links ab und gelangen nach rechts zum  Forsthaus Kühkopf, früher ein uriges Ausflugslokal, aber heute leider geschlossen.

Beobachtungsposten

Am Forsthaus vorbei erreichen wir an der nächsten Kreuzung wieder den Damm und gehen links, nun ohne blauen Punkt. Für rund 1,5 Kilometer folgen wir dem Rundweg 3. Rechts erstreckt sich eine Lichtung, die im Frühjahr mit Apfelblüten getupft ist. An ihrem Ende ist rechts ein ausgewaschener Weg. Hier finden sich noch schöne Exemplare der knorrigen  Kopfweiden, früher wertvolle Nutzbäume: Die geflochtenen Ruten dienten der Ufersicherung, junge Triebe der Korbmacherei, ältere Äste als Brennholz und das vermoderte Holz als Dünger. Heute sind sie kulturhistorisches Erbe und Brutbiotop seltener Vögel. Weiter auf dem Damm, kommen wir zur  Vogelbeobachtungsstation Schlappeswörth. Unterm tiefgezogenen Dach sitzend, können wir durch schmale Fenster auf die von Bäumen und Ried gesäumte Wasserfläche schauen und abwarten, welche Tiere sich zeigen.Zur Schatzinsel

Der Markierung 3 folgend, verlassen wir den Damm rund 500 Meter weiter nach links und an der nächsten Kreuzung rechts, dem Schild »Guntersblumer Fähre« folgend. Am Aussichtspunkt Schwedensäule sehen wir am anderen Ufer das Denkmal zur Rheinüberquerung Gustav Adolfs mit seinen Truppen im Dreißigjährigen Krieg. Nun heißt es aufpassen: Rund 800 Meter weiter, am Ende des Auwalds, verlassen wir bei der ersten Abbiegung die Markierung 3 und gehen links auf dem Grasweg bis zu einer Hütte. Hier treffen wir auf den befestigten Weg, der die Fähre Guntersblum mit Stockstadt verbindet. Ihm folgen wir nach links, kurz noch durch Wald und dann über eine von Apfelbäumen gesäumte Allee durch weite Wiesen. An den Bäumen wenden wir uns nach rechts und folgen den Zeichen 2 und 4, die uns kurz darauf nach links über den Damm ans Altrhein-Ufer und zum Hofgut Guntershausen bringen. Hier können wir rasten und uns im Infozentrum über diese außergewöhnliche Rheininsel informieren. Über die Brücke geht es schließlich zurück zum Ausgangspunkt.

Rheininsel Kühkopf

Wo früher der Rhein zwischen Odenwald und Rheinhessen durch die Ebene mäanderte, entstand mit der Flussbegradigung 1829 eine von Auwald und Wiesen geprägte Insel. Heute ist sie weitgehend unbebaut und nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen. Artenreiche Flora und Fauna machen sie zu einem einzigartigen Naturreservat von europäischem Rang. Im Hofgut Guntershausen kann man sich ausgiebig über diese Schatzinsel informieren.