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Langschläfer
wandern

Wandern Hessen: Von Kronberg über Viktoriatempel und ­Bürgelplatte auf den Altkönig

Anspruch:
schwer
Dauer:
03:45 Std.
Länge:
9.5 km
Aufstieg:
510 m
Abstieg:
510 m

Mystischer Keltenberg. Ein kerniges Wandererlebnis beschert uns diese wald- und felsenreiche Tour mit schönen Aussichtspunkten, den Resten einer mittelalterlichen Kapelle und keltischen Ringwällen. Auf der grasbewachsenen, von bemoosten Bäumen geschützten Kuppe spüren wir die Magie des Altkönigs.

Stumme Wächter: Alte Bäume umsäumen die Kuppe des Altkönigs.wandern, schwer
Stumme Wächter: Alte Bäume umsäumen die Kuppe des Altkönigs.© Sabine Holicki
Beschreibung

Zu Anton Günther und Viktoria

Vom Waldschwimmbad gehen wir (mit Blick zur Bundesstraße) nach rechts und nehmen den Forstweg bergauf. An der zweiten Kreuzung weisen Wanderzeichen nach links, doch wir bleiben auf dem Hauptweg geradeaus bergauf (Nordic-Walking-Strecken). Nach ca. 120 Metern queren im Abstand von 10 Metern zwei Waldwege. Wir nehmen den zweiten nach links und finden rund 15 Meter weiter rechts den Wegweiser zur Anton-Günther-Gedenkstätte. Diesem Schild nach rechts folgend, gelangen wir zu einem Felsen mit Gedenktafel für den erzgebirgischen Volksdichter Anton Günther, der auch als Erfinder der Liedpostkarte (Karte mit schön illustriertem Liedtext samt Noten) gilt. Rund 200 Meter weiter treffen wir auf das Wanderzeichen schwarzer Balken. Diesem folgen wir für die nächsten rund 3,5 Kilometer. Es geht rechts bergauf (Schild »Viktoriatempel«), bald kommen links große Felsen. Hier wandern wir nach links und zum nostalgischen  Viktoriatempel mit Fernblick auf Vordertaunus und Rhein-Main-Ebene.

Über die Bürgelplatte

Mit dem schwarzen Balken am Viktoriatempel vorbei, geht es bergauf Richtung Altkönig. Durch felsigen Wald erreichen wir bald eine Steintreppe zu einem kleinen Grat, der  Bürgelplatte, die wir besteigen können. Unser Weg führt aber rechts daran vorbei, nun leicht bergab bzw. eben. Nach ca. 150 Metern kommt eine Gabelung. Bevor wir uns hier mit dem schwarzen Balken links halten, machen wir zwei Abstecher: Rechts finden wir nach wenigen Schritten die Überreste der mittelalterlichen  Antoniuskapelle (Tipp: Infotafel lesen, im letzten Satz kommt eine Pointe!). Und links zwischen den Bäumen liegt der alte jüdische Friedhof von Kronberg. Dann geht es mit der Markierung weiter geradeaus Richtung Altkönig, über eine Kreuzung, an der nächsten Kreuzung mit dem schwarzen Balken nach links und rund 250  Meter weiter, vor einem Kahlschlag/Aufforstungs­gebiet, rechts bergauf. Wir überqueren einen Waldweg mit Bank und bleiben weiter geradeaus. Nach ca. 50 Metern folgen wir an der Gabelung dem schwarzen Balken nach rechts, queren weitere Wege und bleiben auf unserem felsigen Pfad bergauf.

Steiler Aufstieg

Kurz vor einer erkennbaren Kuppe weist das Zeichen nach links, doch aufpassen, nicht der breite Waldweg ist gemeint, sondern halb links der schmalere Pfad. Er führt im Rechtsbogen weiter bergan und trifft dann auf einen breiten Waldweg, der nach Rodungen einen Panoramablick bietet. Ihm folgen wir nach rechts und haben wenig später, in der Linkskurve, bei gutem Wetter Sicht auf Spessart, Vogelsberg und bis zur Rhön. Nach der Kurve an der ersten Möglichkeit wieder links, erreichen wir bald eine Kreuzung mit mehreren Wanderzeichen. Hier verlassen wir den schwarzen Balken und nehmen den felsigen Pfad rechts bergauf. Gleich darauf sehen wir auch das schwarze X des Europäischen Fernwanderwegs E1, das uns zum Gipfel führt. Es geht durch Nadelwald und über einen felsigen Weg, dann im Rechtsbogen über Geröll und zu den erkennbaren Resten der beiden  keltischen Ringwälle von 400 v. Chr., die einst die Kuppe umgaben. Wir betreten ein mystisch wirkendes Waldstück mit bemoosten Baumpersönlichkeiten, die die grasbewachsene Kuppe zu bewachen scheinen. An der Gabelung können wir uns links halten, die Altkönig-Kuppe von dieser Seite aus umrunden und nach allen Seiten die Blicke genießen. Einige Bänke laden zur Rast ein.

Auf schönen Waldwegen bergab

In der Nähe der mittleren Bank findet sich recht unauffällig der Gipfelstein. Links davon sehen wir an einem Baum mehrere Wanderzeichen, unter anderem den grünen Balken, der uns für fast den gesamten Abstieg leiten wird. Aber aufpassen, wir folgen ihm am Schilderbaum nicht links bergab, sondern über die Kuppe in die Richtung, aus der wir gekommen sind. Der grüne Balken verläuft ein Stück zusammen mit dem schwarzen X, das uns hochgeführt hat: durch den Mooswald, über die Ringwälle und links über den Geröllweg. Etwa 100 Meter nach dem Wall biegen wir jedoch mit dem grünen Balken links ab. Auf waldigem Pfad geht es bergab, vorbei an einer Lichtung, im Rechtsbogen weiter und an der nächsten Kreuzung halb links. Wir queren einen Waldweg, unser Zeichen weist für 10 Meter nach links, dann geht es rechts über einen steinigen Pfad (parallel zu einer Mountainbike-Strecke) weiter bergab. Der Pfad wird zu einem kleinen Hohlweg, gesäumt von einem Erdwall, vielleicht auch eine ehemalige Befestigungsanlage.

Grenzbaum und Bürgelstollen

Am Haderweg finden wir die bemoosten löchrigen Reste des alten Grenzbaums, als Markbaum anlässlich von Grenzstreitigkeiten auch Streitbuche genannt. Hier führt unser Zeichen rechts. Ein Stück weiter streifen wir die Haarnadelkurve eines Forstwegs und wandern links unterhalb der Kurve weiter bergab. Nach etwa einem halben Kilometer kreuzt ein Radweg, rechts ist die überdachte Dr.-Joseph-Ostertag-Bank. Wir bleiben geradeaus (an der Wegspinne dritter Weg von links) und gelangen nach gut 1 Kilometer an die Stelle, wo wir auf dem Hinweg zur Anton-Günther-Gedenkstätte abgebogen sind. Hier verlassen wir den grünen Balken, gehen 20 Meter links den Hang hinab und gleich wieder links, um noch am Bürgelstollen vorbeizukommen, einem alten Stollen zur Wassergewinnung aus dem Bergsporn Bürgel. Der Eingang verbirgt sich links am Ende der Terrasse des gleichnamigen Waldgasthofs – eine willkommene Gelegenheit, die Tour mit einer Einkehr abzuschließen. Rechts am Restaurant vorbei, über den Parkplatz und wieder rechts, geht es zurück zum Ausgangspunkt.

Badetipp

Nach der Wanderung ins Kronberger Waldschwimmbad! Mehr zu Öffnungszeiten und Preise unter www.kronberg.de

Touren-Charakter

Anspruchsvolle waldreiche Rundwanderung, teils auf schmalen Pfaden und über felsiges Gelände. Einige Auf- und Abstiege sind recht steil. Festes Schuhwerk erforderlich, Wanderstöcke zu empfehlen. Keine Tour für Nässe/Schnee oder windiges Wetter

Ausgangspunkt

Kronberg, Parkplatz am Waldschwimmbad (parallel zur B455)

Endpunkt

Kronberg, Parkplatz am Waldschwimmbad (parallel zur B455)

Mystischer Keltenberg

Mit 798Metern ist der Altkönig der dritthöchste Berg im Taunus und markiert mit Großem und Kleinem Feldberg die Gipfel des Hochtaunus. Wer ihn erleben will, muss sich anstrengen, es führt keine Straße hoch. Nicht nur deshalb gilt er vielen als der schönste Taunusberg und ist an Wochenenden mit Wanderern und Mountainbikern belebt. Schon die Kelten waren hier aktiv und errichteten zwei Ringwälle, die heute überwuchert, aber deutlich sichtbar sind. 400v.Chr. müssen sie die baumfreie Kuppe wie zwei Kronenkränze hell umringt und weithin einen spektakulären Anblick geboten haben. Ihre Funktion ist indes unbekannt, Vermutungen reichen von Stammesheiligtum bis Fliehburg.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.