Bruckmann CMYK quer
Langschläfer
wandern

Wandern Hessen: Von Idstein durch Wörsbachtal und Dasbachtal

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:15 Std.
Länge:
10.5 km
Aufstieg:
185 m
Abstieg:
185 m

Auf den Spuren von ­­Römern und Nassauern. Der Limes, römischer Schutzwall gegen die Germanen, ist im Taunus an vielen Stellen präsent. Auch auf dieser Tour begegnet er uns, einmal versteckt und dann weithin sichtbar als rekonstruierter Wachturm. Wir wandern entlang von Koppeln, Wiesen und Wald, durch zwei lauschige Bachtäler sowie die pittoreske Idsteiner Altstadt.

Beschreibung

Aus der Stadt ins Grüne

Mit dem Bahnhof im Rücken und dem Kreisel links, nehmen wir rechts die Straße (Am Bahndamm) und folgen ihr für rund 500 Meter. Kurz nach der Unterführung knickt sie nach links, gleich darauf biegen wir rechts ab (In der Eisenbach), gehen am Kreisel rechts in die Robert-Koch-Straße und gegenüber der Einmündung Höllgraben links auf den Fußweg durch Gärten und Wiesen (zusammen mit zwei örtlichen Rundwanderwegen). Wo links wieder Häuser sind, liegt rechts das denkmalgeschützte, aber nicht mehr bewirtschaftete und daher kaum erkennbare Hofgut Gassenbach mit seinen auffälligen Spitztonnendächern. Hier biegen wir mit den Rundwanderwegen nach rechts, gelangen am Hofgut vorbei zur Straße, biegen rechts ab und bleiben auf der rechten Straßenseite. Am Kreisel vorbei und durch die Unterführung erreichen wir den Waldrand. Geradeaus geht es idyllisch am Waldsaum und später an Weiden mit prächtigen Rindern vorbei. Links im Tal fließt der Wörsbach. Die zwei Rundwanderzeichen machen sich rar, wir benötigen sie aber auch nicht mehr. Wir passieren eine  Imkerei. In dem Gebäude befand sich früher eine Ziegelei, Reste des Ziegelofens sind noch zu erkennen.

Römergrenze

Etwa 150 Meter weiter, an einer Gabelung mit Bank und Schildern, halten wir uns links und folgen nun der Markierung Limeserlebnispfad (schwarzer Turm) Richtung Römerturm. Der Weg wurde 2002 zum Hessentag in Idstein angelegt und führt an zwei sehenswerten Relikten vorbei. Das eine erreichen wir gleich. Es ist unscheinbar und benötigt ein Schild, damit man es nicht übersieht: Der Grenzverlauf des obergermanischen  Limes. Mit einem Schritt können wir aus dem freien Germanien auf die Seite des Römischen Reiches springen. Rund 80 Meter weiter, am Schild »Wasserschutzgebiet«, weichen wir vom Weg kurz ab und gehen scharf links, wenige Meter einen Waldweg bergauf. Der kleine Buckel, den wir hinaufsteigen, war mal der Limes – wir brauchen Fantasie, um die Spuren im Waldboden zu deuten. Er bestand aus einem Graben, einem von Palisaden gekrönten Wall und einer Mauer. Heute sind nur noch Bodenwellen sichtbar, in den Taunuswäldern finden sich viele davon. Zurück am Waldrand, macht der breite Weg eine Rechtskurve, wir folgen aber dem schwarzen Turm geradeaus am Waldrand und durch Wiesen bergan, über die Landstraße und dann nach rechts. Nun sind wir auf der Dasbacher Höhe mit dem  rekonstruierten Limesturm. Unser Weg führt noch vor dem Turm links über die Wiese. Zuvor können wir rasten und uns über die interessante Anlage informieren.

Ins grüne Dasbachtal

Mit dem Rücken zur Straße wandern wir weiter Richtung Dasbach. Ein Pfahl mit unserm Wanderzeichen markiert den Weg bergab zum Ort, nach den Pferdekoppeln links und dann rechts in den Ort hinein. Direkt vor dem ersten Haus auf der linken Seite verlassen wir unseren schwarzen Turm, biegen links auf einen geteerten Feldweg und an der ersten Kreuzung (mit Bank zwischen zwei Birken) wieder links. Zwischen Feuchtwiese und Böschung wandern wir durch das grüne Dasbachtal. An einer T-Kreuzung endet der Weg, wir biegen rechts ein und sehen nach ca. 200 Metern rechts einen Graswall, dahinter liegen  Fischweiher. Schon vor dem Wall gehen wir rechts, dann im Linksbogen zwischen den Teichen hindurch. Hier stoßen wir auf das Taunusclub-Wanderzeichen roter Balken, dem wir nach links für rund 2,5 Kilometer folgen. Bald erreichen wir die Hütte mit Grillplatz Unter den drei Eichen, dahinter geht es links. Hier am aufgestauten Bach befand sich früher ein Badeweiher, in dem die alten Idsteiner noch das Schwimmen lernten. Zwischen Waldrand und Wiese wandern wir parallel zum Bach Richtung Idstein. Am Ponyhof, einer lauschig gelegenen Gastwirtschaft, geht es links vorbei bis zum Parkplatz vor den ersten Häusern.

Fachwerk und Historie

Hier verlassen wir den roten Balken, gehen links Richtung Reitverein und biegen am Pferdestall rechts auf den geteerten Weg, vorbei am TV Idstein und dem Wohnmobilstellplatz, durch Wiesen und Gärten. An der Landstraße gehen wir rechts, am Kreisel über den Zebrastreifen und weiter geradeaus (Weiherwiese) in die Altstadt. An der Hausnummer 26 biegen wir rechts in den Durchgang Kreuzahlen – gemeint ist Kreuz-Ahlen! Die Idsteiner Ahlen waren schmale Verbindungswege zwischen den Straßen, damit zum Beispiel bei einem Brand die Wassereimer schnell durchgereicht werden konnten. Ihren Namen haben sie tatsächlich vom langen, schmalen Aal. Der Durchgang bringt uns zur Kreuzgasse. Wir gehen links bis zum Marktplatz und wieder links zum König-Adolf-Platz mit seinen prachtvollen Fachwerkhäusern, der Burg mit ihrem Torbogenbau und dem rot getünchten Rathaus, das auf einem Felssporn über dem Durchgang zwischen Burg und Stadt thront. Wer will, kann einen Streifzug durch die Altstadt machen. Sehenswert sind zum Beispiel das Schiefe Haus, der Hexenturm und das Residenzschloss mit dem historisch rekonstruierten Schlossgarten. Unser Weg zurück führt links durch die Obergasse und zur Unionskirche von 1340 mit einer einzigartigen barocken Innenausstattung. Dahinter rechts in die Albert-Schweizer-Straße, über den Löherplatz und geradeaus durch die Passage, dann links zum Kreisel und rechts durch die Bahnhofstraße, erreichen wir unseren Ausgangspunkt.

KulturTipps

Römermuseum im Wachturm (Apr.–Okt. jeden 1. So im Monat ab 14.30 Uhr), Römerturmführung (Gruppen nach Anmeldung), Römerfest am Limesturm (Aug.).

Touren-Charakter

Rundwanderung mittlerer Anforderung durch Felder, Wiesen und teils am Waldrand entlang. Mit historischer Sehenswürdigkeit und durch die Altstadt. Meist gut begehbare Wege, moderate An- und Abstiege

Ausgangspunkt

Bahnhof Idstein, Parkplatz an der Stadtseite (Am Bahndamm)

Endpunkt

Bahnhof Idstein, Parkplatz an der Stadtseite (Am Bahndamm)

Römer und Nassauer in Idstein

Die Idsteiner Senke, ein breiter Einschnitt im Taunuskamm, war schon immer ein wichtiger Verkehrsweg und zu Römerzeiten Einfallstor der Germanen. Der Obergermanische Limes war hier gut bewacht. Das kleine Museum im rekonstruierten Wachturm von ca. 145n.Chr. präsentiert den Alltag der Soldaten. Idstein selbst ist eine mittelalterliche Gründung und war über Jahrhunderte Residenz der nassauischen Grafen und Herzöge. In allen Kriegszeiten blieb die Stadt unzerstört. Die Altstadt rund um Burg und Residenzschloss glänzt mit prächtigen Fachwerkhäusern aus dem 15. bis 18.Jahrhundert. Das reiche Schnitzwerk wird durchziehenden Handwerkern aus dem Elsass zugeschrieben.

Lust auf mehr?
Wanderungen für Langschläfer Rhein-Main
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Auf 36 Touren ausgeschlafen und entspannt die Vielfalt des Rhein-Main-Gebiets entdecken: Burgen, Industriekultur, Natur, Dörfer, Städte und mehr.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.