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Langschläfer
wandern

Wandern Hessen: Ab Lautertal durchs Odenwälder Felsenmeer

Anspruch:
schwer
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
7.5 km
Aufstieg:
370 m
Abstieg:
370 m

Felsen zum Staunen. Ein spektakuläres geologisches Denkmal im Odenwald: Das Felsenmeer muss man gesehen haben! Wir erwandern es von unten und steigen an den bei Ausflüglern beliebten Blockhalden steil bergauf. Danach wird die Tour beschaulicher. Durch schönen Wald und entlang von Wiesen und Feldern geht es zurück.

Beschreibung

Aufstieg zur Attraktion

Am Startpunkt, dem Marktplatz in Reichenbach, präsentiert sich zum Auftakt als kleine Sehenswürdigkeit der Reichenbacher Pranger, ein Zeichen alter Volksgerichtsbarkeit. Direkt daneben ist schon der Fußweg zum Felsenmeer ausgeschildert. Ab hier folgen wir für die nächsten 4,5 Kilometer dem roten N des Nibelungensteigs: Auf der Beedenkirchener Straße durch den Ort, an der Gabelung (Fahrstraße zum Felsenmeer) bleiben wir links auf dem Fußweg (Seifenwiesenweg) und erreichen kurz darauf das  Felsenmeer-Informationszentrum. Unser Weg führt zwischen Parkplätzen durch, rechts Richtung Informationszentrum und links bergauf bis zur ersten spektakulären Stelle, der  Siegfrieds-Quelle. Vor uns erstreckt sich das ganze Tal hinauf eine Art Geröllzunge aus teils mannshohen, rund geschliffenen Felsen. Viele Besucher klettern bergauf, aus Gründen des Naturschutzes sollte man aber auf den Wegen bleiben.

Ein Meer von Felsen

Unser rotes N biegt rechts ab und führt dann links bergauf. Die nächsten Kilometer sind ein einziger steiler Anstieg, über Stufen und Pfade, rechts entlang der Felsenhalden und mit immer neuen Blicken. Ungefähr nach 500 Metern finden wir linker Hand die  Felsformation Krokodil, ein schöner Platz für eine kurze Rast. Kurz danach mündet der Aufstieg auf einen breiten Waldweg, wir biegen mit dem roten N nach links und erreichen bald danach die Hütte an der  Felsenmeer-Brücke. Großflächig freigewaschene Baumwurzeln klammern sich in den Hang, dahinter weitere gigantische Felsen. Wir gehen links und überqueren den steinernen Strom. Weiter geht es stufig und steil bergauf. An einer T-Kreuzung an der Steinformation Kiste biegt unser Nibelungensteig nach rechts (Richtung Felsberg, Ohlyturm, Kuralpe), wenige Meter weiter nach links treppauf. Zuvor bietet es sich an, noch ein paar Schritte geradeaus zu gehen, um einen schönen Blick auf die oberen Ausläufer des Felsenmeeres zu erhaschen, bevor wir dem eigentlichen Weg die Treppen hoch folgen.

Endlich oben!

Weiter geht unser Aufstieg, dem N folgend. Der nächste Rastplatz ist an der Riesensäule, das wohl berühmteste römische Werkstück (4. Jh.). Mehr als 9 Meter lang, knapp 28 Tonnen schwer und fertig bearbeitet wurde sie aus unbekannten Gründen hier zurückgelassen. Ähnliche Säulen tauchten zum Beispiel in Mainz und Heidelberg auf, ein abgesprengtes Teil dieser Säule fand seinen Weg in den Trierer Dom. Bei der Säule können wir uns am Kiosk erfrischen. Dann führt uns unser N rechts durch die Absperrung auf den Waldweg und im Bogen weiter bergauf zum oberen Ende des Felsenfeldes mit dem ebenfalls römischen Altarstein und der Hütte »Grieshammer Ruhe«. Hier wenden wir uns nach links, der Nibelungensteig bringt uns zur Kuppe am Felsberg. Über den großen Parkplatz, das Restaurant Ada’s Burka lassen wir rechts liegen, bleiben wir geradeaus, passieren den Ohlyturm und folgen an der Gabelung dem N nach links.

Waldweg für Genießer

Jetzt kommt der Genussteil der Wanderung, hier gibt es weitaus weniger Rummel. Ein schöner Weg führt uns durch Buchenwald sanft bergab. Nach rund 1,5 Kilometern gelangen wir an eine beschilderte Kreuzung. Hier verabschieden wir uns vom Nibelungensteig, biegen links ab und folgen nun dem markierten Rundweg L2 Richtung Ehrenmal. Auf dem Waldweg geht es bergab und geradeaus durch einen Forstwegskreisel. Der Weg mündet an einer T-Kreuzung, hier gehen wir rechts, weiter dem L2 Richtung Teufelsstein folgend, bergab und an einer Wegspinne mit dem Zeichen L2 nach links (Hinweistafel »Ehrenmal des Odenwaldclubs«). Nach rund 250 Metern erreichen wir eine Abzweigung mit mehreren Wanderzeichen, der L2 biegt rechts ab. Unsere Richtung ist jetzt eigentlich geradeaus, aber zuerst machen wir noch einen kurzen Abstecher nach rechts, um den Teufelsstein zu besichtigen: Etwa 80 Meter nach der Abzweigung führt vom Waldweg rechts ein Pfad bergauf, dann haben wir den großen Felsen erreicht, der das Ehrenmal des Odenwaldclubs bildet. Die Gedenkschrift erinnert an die Gefallenen der Weltkriege und die Verstorbenen des Clubs.

Abschied mit Panoramablick

Zurück zur Abzweigung folgen wir kurz der Markierung L1 bergab Richtung Felsenmeer. Am Ende des Waldwegs biegt der L1 mit dem Vogellehrpfad links ab. Wir bleiben geradeaus und können uns nun für fast den ganzen restlichen Weg am gelben Quadrat orientieren. Es führt geradeaus auf die Asphaltstraße, vorbei am Waldgasthaus Am Borstein und durch grüne Weiden. Links passieren wir einen kleinen Kletterfelsen, wenig später finden wir auf der linken Seite eine  Gedenkstätte für den Freiheitskämpfer Theodor Körner. Kurz danach verlassen wir den Wald und es öffnet sich uns ein weiter Blick ins Lautertal. Rechts schauen wir in die Rheinebene, davor die Bergsträßer Gipfel, ganz links die Starkenburg mit ihrem markant-eckigen Turm. Bei gutem Wetter reicht die Sicht bis Ludwigshafen und auf den schemenhaften Pfälzer Wald. Weiter auf dem geteerten Weg und vorbei an einem alten Steinbruch nähern wir uns Reichenbach. Kurz vor dem Ort führt unser Weg zwischen einigen Bäumen hindurch, dann folgen wieder Koppeln. Am Ende eines hölzernen Weidezauns biegen wir, das gelbe Zeichen verlassend, nach rechts auf den grasbewachsenen  Weg der Stille. Mit hübschem Blick auf den Ort und die Barockkirche geht es durch die Bangertsgasse zurück zum Markt.

Wander-Tipp

Das Felsenmeer ist ein beliebtes Ausflugsziel, daher im ersten Abschnitt etwas belebter. Wer zeitlich flexibel ist, kann die typischen Ausflugstage vermeiden.

Touren-Charakter

Anspruchsvolle Rundwanderung. Meist gut begehbare Waldwege, Pfade und Feldwege. Steiler Aufstieg, sanfterer Abstieg

Ausgangspunkt

Lautertal, Ortsteil Reichenbach, Marktplatz (Ecke Nibelungenstraße/Beedenkirchener Straße)

Endpunkt

Lautertal, Ortsteil Reichenbach, Marktplatz (Ecke Nibelungenstraße/Beedenkirchener Straße)

Steinblöcke, die ins Tal fließen

Zwei Riesen, die sich mit Steinen bewarfen? So einfach erklärt die Sage die Entstehung des Felsenmeeres. Die geologische Wahrheit ist spannender: Zwei Kontinente kollidieren, ein Gebirge bäumt sich auf. Flüssiges Magma füllt die Lücken und erkaltet. Erosion schleift die Berge ab, Risse entstehen, Nässe dringt ein, Blöcke platzen ab. Gesteinsschutt schleift sie rund. Wetterextreme bringen den Boden in Bewegung, die Steine fließen regelrecht talabwärts. So entstand in rund 390Millionen Jahren die Blockhalde Odenwälder Felsenmeer. Schon die Römer nutzen sie zur Steingewinnung, Spuren davon sind als römische Werkplätze und unfertige Werkstücke heute noch sichtbar. Bis 1968 wurde hier der Felsberg-Granit abgebaut, heute steht das Gebiet unter Naturschutz.

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