Wandern Harz: Zur Iberger Tropfsteinhöhle
Vom Hübichenstein, einem der bekanntesten Felsen im Westharz, führt diese Waldwanderung über den Iberg mit dem Albertturm, dann folgt eine Führung durch die Iberger Tropfsteinhöhle mit aufregendem Einblick in die unterirdische Welt dieses ehemaligen Korallenriffs.
Der Wegverlauf
Der nach einem Zwergenkönig benannte Hübichenstein am Ausgangspunkt an der Harzhochstraße ist ein bis zu 40 m hoher Doppelfelsen am Westrand des Ibergs. Den Gipfel der ursprünglich höheren Felsnadel zerschoss marodierende Soldateska im Dreißigjährigen Krieg. Der seither niedrigere Felsturm ist geländergesichert auf einer Stufenanlage ersteigbar und bietet Aussicht auf die Buchenwälder des Ibergs, der ursprünglich ebenso ein Korallen- und Algenriff im Devonmeer war wie der weitgehend samt großen Höhlensystemen vom riesigen Kalksteinbruch angefressene Winterberg. Die Spitze des höheren Felsens trägt seit 1897 einen Bronzeadler zur Erinnerung an Kaiser Wilhelm I., das erste Oberhaupt des deutschen Kaiserreichs. In der Nacht auf den 1. Mai ist der Hübichenstein jährlich Schauplatz einer folkloristischen Walpurgis-Veranstaltung, die neben ähnlichen Veranstaltungen in Thale und Schierke zu den größten »Hexenfesten« im Harz zählt.
Vom Parkplatz am Hübichenstein leitet die Markierung grüner Balken im Wald aufwärts, an der Neuen Winterberghöhle vorbei, zur Wegekreuzung Spinne(0:30 Std.) im Sattel zwischen Hasenberg und Iberg; hier lädt eine (arg) sonnige Sitzbank zur Rast ein.
An der Spinne stoßen wir auf den Innerste-Rennstieg (nicht ausgeschildert), einen uralten, um 1350 erstmals schriftlich erwähnten Weg über die Höhen längs des Innerstetals. Diesem alten Weg folgt heute ein Forstweg (Markierung rote Scheibe), auf dem wir rechts in wenigen Minuten zur Wegespinne Schweinebraten hinabwandern; etwas oberhalb befindet sich eine schöne Rast- und Grillanlage. Zurück an der Wegespinne, folgen wir links einem Waldweg hinab zum HöhlenErlebnisZentrum (1:00 Std.). Hauptattraktionen der Iberger Tropfsteinhöhle sind der »Versteinerte Wasserfall« im Hübichsaal, über zwei Meter hohe Stalagmiten und durch Metalloxide verfärbte Sinterbildungen. Der Fund eines Steinbeils in der Nähe des Höhleneingangs deutet auf die prähistorische Anwesenheit von Menschen hin; ab 1877 wurde die Höhle als Schauhöhle eingerichtet.
Nach der Führung durch diese Höhle folgen wir oberhalb vom Parkplatz einem Weg schräg links empor zum früheren Höhlenausgang und bis kurz vor eine Klippe. Nun bringt uns ein kurzer Abstecher nach rechts, an den sogenannten Gletschertöpfen vorbei, zum Albertturm (1:25 Std.), einem 34 m hohen Aussichtsturm mit Gaststätte. Interessant ist hier auch eine Besichtigung der sogenannten Gletschertöpfe, Vertiefungen im Gestein.
Vom Albertturm gehen wir zurück zur Klippe und den Weg am Westhang des Berges hinab zum Aufstiegsweg. Ihm folgen wir hinab zum Hübichenstein (2:00 Std.) oberhalb von Bad Grund. Bad Grund (mit Fachwerkortskern) ist ein Moorheilbad an der Harzhochstraße und die älteste Oberharzer Bergstadt. Das Uhrenmuseum zeigt über 1700 Räderwerke voll funktionsfähiger Uhren aus aller Welt und aus verschiedenen Epochen.
Harzhochstraße
Die Harzhochstraße überquert das höchste Bergland im Norden Deutschlands zwischen der Fachwerkstadt Seesen am Nordwest- und der Lutherstadt Mansfeld am Ostrand des Harzes. Leitlinie dieser Ferienstraße zu vielen Sehenswürdigkeiten sowie Ausgangspunkten von Wanderungen und Radtouren ist die Bundesstraße 242: Von Seesen schwingt sie sich über Bad Grund in die Oberharzer Bergstadt Clausthal-Zellerfeld hinauf; zahlreich sind hier Teile des als Weltkulturerbe ausgewiesenen Oberharzer Wasserregals. Nach dem Eintritt in den Nationalpark Harz an der Stieglitzecke erreicht sie am Ackerkamm mit 828 m ihren höchsten Punkt und senkt sich vorbei am Oderteich und dem Königskrug nach Braunlage am Fuß des Wurmbergs, des höchs-ten Bergs in Niedersachsen. Hier wechselt die Harzhochstraße ins Bundesland Sachsen-Anhalt und führt via Tanne, Hasselfelde und Harzgerode nach Mansfeld an der Wipper, wo sie nach 124 km endet.
Region
Ausgangspunkt
Parkplatz am Hübichenstein an der B 242 (Harzhochstraße) oberhalb von Bad Grund
Wegbeschaffenheit
Leichte Waldwanderung plus Tropfsteinhöhlenführung
Vorsicht, Steinbruch!
Am Winterberg werden seit 1938 auf einer Fläche von mehr als einem Quadratkilometer hochwertige Kalksteine abgebaut, 2006 wurde auch der angrenzende Steinbruch Iberg aufgeschlossen. Von Westen her frisst sich der Steinbruch in den Iberg: Achten Sie auf Wegeverlegungen und Umwegausschilderungen. Ein Aussichtspunkt mit Blick zum Steinbruch ist nur 300 Meter vom Albertturm entfernt.
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.