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Panoramawege
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Wandern Harz: Zum Pferdchen in Zorge

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
11 km
Aufstieg:
416 m
Abstieg:
416 m

Gemütliche Waldwanderung mit Ausblicken. Abseits des Hochharzes, am südlichen Rand des Mittelgebirges, bietet sich eine schöne Wanderung mit Aussicht durch einen relativ ruhigen Wald an. Fernab der Klassiker im Harz erlebt man auch hier wunderbare Aussichten in schmale, bewaldete Täler.

Beschreibung

»Und denkt dran, wir sind hier beinahe am südwestlichsten Punkt von Niedersachsen«, gibt uns der ältere Herr aus Zorge noch mit auf den Weg. Recht hat er ja, aber man mag es kaum glauben. Gleich um die Ecke ist Thüringen, nicht weit entfernt kommen wir nach Sachsen-Anhalt und dennoch sind wir hier in dem gleichen Bundesland, das im Norden an die Nordsee stößt. Dabei liegen wir hier südlicher als Paderborn und in etwa auf gleicher Höhe mit Dortmund. Außerdem empfiehlt er uns noch, nach unserer Wanderung zum Zorger Glockenturm hinaufzugehen, den wir schon von unten, von der Tourismusinformation des lang gestreckten Ortes aus gut sehen können. Wir versprechen, das zu machen, auch wenn wir noch gar nicht wissen, wie wir uns nach dieser Tour fühlen werden.

Der Anfang dieser Wanderung lässt uns erst einmal tief Luft holen. Denn wir wollen aus dem engen Tal, in dem sich die Häuser von Zorge erheben, zunächst einmal he­raus. Und dafür müssen wir auf jeden Fall in die Höhe steigen. Lassen wir also den Parkplatz gegenüber der Tourismusinfo Zorge an dem kleinen Kurpark des Ortes hinter uns und werfen noch einen abschließenden Blick auf den gleichnamigen Fluss, der das Tal durchschneidet. Wir überqueren die Zorge jedoch nicht, sondern halten uns auf der Hauptstraße nach links und folgen gegenüber dem Parkplatz der Straße Kirchberg, die mit einer deutlichen Steigung unserem Elan gleich mal einen kleinen Dämpfer verpasst.

Am letzten Wohnhaus der Straße halten wir uns halb links und wandern weiter bergwärts durch den Wald, um nach wenigen Metern eine Kehrtwende nach links herum zu machen. Für ein kurzes Stück verläuft unser Wanderweg nur sanft bergauf und wir könnten diesem Alten Wiedaer Hüttenweg bis nach oben folgen, doch aufregender ist der schmale Zickzackweg, der wenig später auf der rechten Seite erscheint.

Der Hüttenweg diente einstmals als Transportstrecke für das geförderte Gestein des hiesigen Bergbaureviers. Doch seit der Schließung der letzten Hütte in Zorge bereits im Jahr 1895 erinnert nur noch der Name des Weges daran. Der schmale Pfad zu unserer Rechten bringt uns deutlich steiler nach oben und lässt uns rund 50 Höhenmeter auf kurzer Distanz überwinden. Zur Belohnung gibt es aber nach diesem kurzen und knackigen Aufstieg eine Schutzhütte mit aussichtsreicher Lage, den Œ Pferdchen-Pavillon. Eigentlich sind wir noch gar nicht so lange unterwegs, aber hier will man schon direkt seine Brotzeit aus dem Rucksack holen und den Ausblick auf Zorge bei einer längeren Rast genießen. Kein Wunder, dass der Stempelkasten im Pavillon im Jahr 2013 zur schönsten Stempelstelle der Harzer Wandernadel gewählt wurde. Übrigens, das namensgebende Pferdchen findet man oberhalb des Pavillons als Wetterfahne.

Mit der Schutzhütte im Rücke wandern wir nun gemütlich durch den Wald. Es geht zwar immer noch bergauf, aber nur noch sehr sanft. Hin und wieder erläutern uns Hinweisschilder den einstigen Erzbergbau, der hier stattfand, und ehe wir uns versehen, erreichen wir schon die nächste Schutzhütte.

Helenenruh steht auf einem Holzschild oberhalb des Durchgangs. Eine Helene finden wir nicht, aber Ruhe, die gibt es hier tatsächlich. Sie wird nur unterbrochen von uns selbst, wenn wir den zweiten Stempel des Tages in unser Stempelheft drücken. Hinter der Schutzhütte halten wir uns links und umrunden dabei eine Bergwiese, die sich links ein wenig hinter dichten Bäumen verbirgt. Ein leichtes Auf und Ab begleitet uns auf dem Kaiserweg durch den Wald und nach etwas mehr als nur einem Kilometer treffen wir schon auf die dritte Rastmöglichkeit. Die Schutzhütte an den Bremer Klippen befindet sich leicht erhöht auf der linken Seite und bietet uns ebenfalls eine schöne Aussicht. Sie reicht über das Wiedatal nach Westen hinweg bis zum 659 Meter hohen Ravensberg, der mit seinem Fernmeldeturm gut zu erkennen ist. Dieser wurde zu Zeiten des Kalten Krieges erbaut und diente als militärischer Abhörposten. Wir erinnern uns an die Worte des Zorger Einwohners, denn wir sind hier im südwestlichsten Zipfel Niedersachsens. Die einstige deutsch-deutsche Grenze befand sich gleich am östlichen Ortsrand von Zorge.

An der Bremer Klipp gehen wir vorbei und folgen dem Kaiserweg weiter durch den Wald. Die Steigungen liegen nun endgültig hinter uns und wir wandern mit einem leichten Gefälle bis zu einem Waldweg, der scharf nach links abzweigt. Er bringt uns kurvenreich zurück in das Tal der Zorge, wo wir die Landstraße überqueren und gleich dahinter nach links durch den lang gestreckten Ort Zorge spazieren. Zum Schluss der Wanderung lassen wir es uns natürlich nicht nehmen und machen unser Versprechen wahr, indem wir noch hinauf zum Zorger Glockenturm gehen.

Region

Touren-Charakter

Einfache Wanderung durch den Wald, lediglich zu Beginn der Tour ein deutlicher und knackiger Aufstieg, der aber auch mit einem kleinen Umweg entschärft werden kann. Wunderschöner Aussichtspunkt am Pferdchen-Pavillon mit Blick auf das Tal der Zorge und die gleichnamige Ortschaft.

Ausgangspunkt

Touristinformation von Zorge, schräg gegenüber vom Parkplatz in der Straße Am Kurpark (GPS: 51.636638, 10.633450)

Endpunkt

Touristinformation von Zorge, schräg gegenüber vom Parkplatz in der Straße Am Kurpark (GPS: 51.636638, 10.633450)

Die Zorge

Die Zorge ist Namensgeber für die Ortschaft, die sich in ihrem Tal erstreckt. Der Fluss ist 39 Kilometer lang und entsteht eigentlich erst durch den Zusammenfluss zweier Bäche in der Ortschaft Zorge. Die Zorge fließt bis in den Naturpark Kyffhäuser, wo sie bei Windehausen in die Helme mündet. Diese wiederum entwässert über Unstrut und Saale in die Elbe und damit in die Nordsee.

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.