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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Harz: Zum Kyffhäuserdenkmal

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:00 Std.
Länge:
18 km
Aufstieg:
300 m
Abstieg:
300 m

Von der Solekurstadt Bad Frankenhausen führt der Barbarossaweg zu den aussichtsreichen Kyffhäuserburgen auf dem Höhenzug, der sich im Norden Thüringens wie eine grüne Insel aus den fruchtbaren Niederungen erhebt.

Beschreibung

Der Wegverlauf

Von der Wanderwegetafel am Frankenhäuser Lauftreff  am Stadtpark in Bad Frankenhausen leitet die Barbarossaweg-Markierung »x« durch das Wüste Kalktal hinauf zum aussichtsreichen Schlachtberg  (0:25 Std.), auf dem 1975 die Bauernkriegsgedenkstätte »Panorama« errichtet wurde. In der Schlacht auf dem Weißen Berg unterlagen die von Thomas Müntzer geführten ca. 6000 Bauern am 14./15. Mai 1525 den Truppen des Landgrafs Philipp I. von Hessen und des Herzogs Georg des Bärtigen von Sachsen. Mit der Schlacht bei Frankenhausen endete der Bauernkrieg in Thüringen. Die Bauernkriegsgedenkstätte enthält das 123 m lange und 14 m hohe Panoramagemälde »Frühbürgerliche Revolution in Deutschland« mit mehr 3000 Figuren auf 1722 m2 Leinwand; dieses größte Ölgemälde der Welt malte 1976–87 Werner Tübke.

Aussichtsreich führt der Barbarossaweg vom Schlachtberg auf dem Tilledaer Stieg weiter aufwärts, tritt am Rastplatz am Tilledaer Tor (schöner Blick zurück) in Laubmischwälder mit alten Eichen ein, passiert die Raststelle am Morgenbrotstein  (0:50 Std.) und senkt sich ins Pfützental hinab, wo erneut eine überdachte Sitzgruppe zur Rast einlädt. Nun folgt ein längerer Anstieg, bis der Barbarossaweg beim Frauengrab den Rennweg kreuzt. Nahebei gewährt der Gietenkopf  (1:45 Std.) hoch über dem Walwedatal einen hervorragenden Blick auf die Kyffhäuserruinen; ein weiterer exzellenter Aussichtspunkt mit Rastbänken befindet sich weiter westlich auf den Kautsbergen.

Der Barbarossaweg führt abwärts, leitet zwischen Wald und Obstbaumwiesen mit hervorragender Aussicht ins Walwedatal hinab und vereinigt sich dort mit dem Kaiserweg (Markierung blauer Punkt). Nun geht es in gemeinsamer Routenführung hinab zur ottonischen Königspfalz Tilleda  (2:30 Std.) auf dem aussichtsreichen Pfingstberg, einem Bergsporn über dem Wolwedatal. Tilleda war bis ins 12. Jh. hinein eine bedeutende Pfalz deutscher Könige und römischer Kaiser. Im Jahr 972 schenkte Otto I. die Pfalz seiner Frau Theophanu als Morgengabe (Mitgift), und 1174 hielt sich hier Friedrich I. Barbarossa auf. Im Spätmittelalter wurde die ausgedehnte Anlage, bestehend aus der Hauptburg und mehreren Vorburgen, aufgegeben und verfiel. Nach der Wiederentdeckung (1871) und umfassenden archäologischen Grabungen, bei denen mehr als 200 Häuser (u. a. Wachhäuser, Wohnhäuser mit Öfen, Vorratshäuser, Häuser zur Eisenverhüttung, Töpferwerkstätten) in den Vorburgen nachgewiesen wurden, machte man die Anlage als Freilichtmuseum der Öffentlichkeit zugänglich. Einige mittelalterliche Wach- und Wohnhäuser wurden rekonstruiert, und alljährlich im Juli ist die eindrucksvolle Anlage Schauplatz von Ritterspielen. Das eindrucksvolle Freilichtmuseum gewährt eine exzellente Aussicht einerseits zum Kyffhäuserdenkmal und andererseits über das Obstplantagendorf Tilleda und die Goldene Aue hinweg auf den Unterharz.

Vom Parkplatz vor dem Freilichtmuseum führt der Barbarossaweg am Mühlenmuseum vorbei durch ein Hochstamm-Obstbaumgebiet, wobei Tafeln eines Natur- und Sortenlehrpfads über die Bäume informieren und der Weg einzigartige Ausblicke gewährt. Nach diesem Panoramaauftakt taucht der Barbarossaweg auf einem Hohlweg in Buchenwälder ein, passiert den schönen Rastplatz Rosengarten und erreicht, steiler werdend, die Imbisskioske bei der eindrucksvollen Kyffhausen-Unterburg. Sie ist der am besten erhaltene Teil des mittelalterlichen Burgensembles der Kyffhäuserburgen, und vor ihrer Nordmauer bietet sich erneut ein hervorragender Blick auf die Goldene Aue und den Unterharz.

Von den Ruinen der Unterburg steigen wir an den Ruinen der Mittelburg vorbei aufwärts zum Kyffhäuserdenkmal  (3:20 Std.) (Eintritt) mit dem Barbarossaturm in der Oberburg.

Wir verlassen das Denkmalsgelände wieder an der Kasse und folgen der Promenade geradeaus abwärts bis zu einer Wandertafel im Gaststätten-, Kiosk- und Parkplatzbereich. Dort ­orientieren wir uns an der Markierung »blau-x« (Richtung Bad Frankenhausen); sie leitet in schönen Buchen-Eichen-Wäldern sacht abwärts ins Lange Tal, wo der Kaiserweg kreuzt, und dann aufwärts zum Bundesstraßen-Parkplatz am Naturdenkmal Ententeich  (3:50 Std.). Weiter geht es durch die Wälder zum Rastplatz am Dreiforststein und zum Naturdenkmal Eichen-Linden-Gruppe bei Rathsfeld, ehe sich unser mit dem blauen »x« markierter Wanderweg nach Queren der 85 mit dem Geologischen Lehrpfad Bad Frankenhausen vereinigt. Vorbei am Galgenberg, auf dem 1824 die letzte Hinrichtung stattfand, geht es zurück zum Ausgangspunkt, dem Lauftreff (5:00 Std.) am Stadtpark von Bad Frankenhausen.

Region

Ausgangspunkt

Parkplatz am Lauftreff (160 m) in Bad Frankenhausen/Stadtpark, direkt an der B 85

Wegbeschaffenheit

Fast durchgehend bequeme Wege und Pfade

Es lohnt sich!

Bei der Rast am Morgenbrotstein unter alten Laubbäumen oder beim Blick vom Gietenkopf mag man sich fragen, warum man zum Gedränge am Kyffhäuserdenkmal dazustoßen soll. Doch spätestens beim Aufblick von der ottonischen Königspfalz Tilleda spürt man: Ja, dort muss man hinaufwandern und das Panorama genießen, das Gedränge lässt man eh bald hinter sich.

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