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Panoramawege
wandern

Wandern Harz: Zum Aussichtspunkt ­Wilhelmsblick

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
9.5 km
Aufstieg:
450 m
Abstieg:
450 m

Wandertour entlang der Bode. Die Bode bildet im Harz ein wunderschönes Tal, das besonders bei Thale ein beliebtes Ausflugsziel ist. 200 Meter ragen die Wände rechts und links des Flusses steil auf. Etwas weiter südwestlich windet sich die Bode zwischen Treseburg und Altenbrak durch ein ebenfalls enges Tal.

Beschreibung

Die Treseburger und Altenbraker mögen es bitte verzeihen, aber es gibt Landschaften im Harz, für die man sich vielleicht nicht sofort erwärmen kann, obwohl sie ihren ganz eigenen Reiz und Charme haben. Das Tal der Bode zwischen diesen beiden Ortschaften könnte zu diesen Regionen gehören. Es ist deutlich weniger überlaufen als der Talabschnitt bei Thale, was aber überhaupt nicht als Nachteil gesehen werden muss. Außerdem ist es recht eng im Tal, was sich besonders am Südufer der Bode deutlich bemerkbar macht. Man bekommt bei der Fahrt durch das Tal den Eindruck, der Weg südlich der Bode erhielte nie Tageslicht. Sonnenschutz ist dort tatsächlich nicht notwendig. Und wer zwischen Einparken und Schnüren der Wanderschuhe noch schnell einen Blick auf die Wetter-App werfen möchte, verwirft diesen Wunsch gleich nach einem Blick auf das Display. Kurzum: Das Tal wirkt abgeschieden, aber gerade das macht den Reiz aus.

Wir starten unsere Wanderung auf dem schattigen Weg entlang der Bode. Am Kreisverkehr verlassen wir den Parkplatz, überqueren die Bode und sehen zu unserer Linken noch, wie die Luppbode in den etwas größeren Fluss mündet. Gegenüber der Touristinformation wenden wir uns nach rechts und folgen dem gemütlichen Weg entlang des Flusses und dichten Baumkronen. Eine alte Furt sehen wir auf der rechten Seite, die durch das seichte Wasser des Flusses führt. Keine Sorge, wir müssen nicht da durch, wir überqueren auch nicht die Fußgängerbrücke, die gleich im Anschluss folgt. Hier sollten wir aber wenigstens einen kurzen Blick auf das sehenswerte Hotel Bodeblick werfen. Mit seinem Turm und der steinernen Fassade wirkt es beinahe schon mystisch. Entstanden ist das denkmalgeschützte Bauwerk Ende des 19. Jahrhunderts, teilweise aus den Steinen der Ruine Treseburg.

Gleich dahinter verläuft der Wanderweg natürlich genauso kurvig wie der Fluss, doch an einem Rastplatz verlassen wir den Fluss für einen kurzen Augenblick und kürzen hier ein Stück ab. Die Bode dreht hier nämlich eine weite Schleife und wir können ganz einfach von einem Abschnitt des Flusses zum anderen gelangen. Hinter einer Schutzhütte wartet eine Gabelung auf uns, an der wir halb links und leicht bergauf zu den ersten Häusern von Altenbrak gelangen. Den Harzer Hexenstieg, auf dem wir nun auch einige Zeit unterwegs gewesen sind, verlassen wir gleich an der ersten Gelegenheit nach rechts und kommen über die Straße Rolandseck wieder hinab zur Bode. Damit sind wir ab sofort nur noch nördlich der Bode unterwegs, biegen direkt rechts ab und passieren die schmale Straße mit der kleinen Tourismusinformation von Altenbrak. Am Ortsausgang gehen wir halb links wieder in den Wald hi­nein und beginnen nun unsere erste richtige Steigung auf dieser Wanderung.

In einem weiten Rechtsbogen kommen wir zu einem Querweg, an dem wir ebenfalls rechts gehen und nach kurzer Zeit den Aussichtspunkt Böser Kleef erreichen. Hier genießen wir einen wunderbaren Ausblick auf das Bodetal und erkennen gut, wo wir vor wenigen Minuten noch durch Altenbrak gelaufen sind. Lassen wir den Bösen Kleef hinter uns, so orientieren wir uns an einer großen Weggabelung an der Beschilderung zum Gasthof Zum Alten Forsthaus Todtenrode. Es sind nur rund 600 Meter, bis wir dieses erreicht haben und uns eine kleine Auszeit gönnen können. Kesselgulasch, Steinpilzsuppe und auch größere Gerichte schmecken in dieser idyllischen Lage mitten im Wald besonders gut. Am Stempelkasten an der Zufahrt drücken wir uns nach dem Stempel am Aussichtspunkt bereits den zweiten Abdruck in unser Sammelheft.

Wir folgen dem breiten Forstweg zwischen Forsthaus und Köhlerhütte in Richtung Von-Langen-Denkmal. Dieses erinnert an den Forstmeister, der im Auftrag von König Christian VI. das Forstwesen in Dänemark fördern sollte und auch in Norwegen als Generalforstmeister tätig war. An dem Denkmal verlassen wir den Forstweg und gehen geradeaus auf einem schmalen Pfad, der uns zur Landstraße hinabbringt. Wir halten uns rechts und folgen der Straße leicht bergab in Richtung Treseburg, doch schon nach kurzer Zeit überrascht uns ein extra für uns Wanderer angelegter Tunnel. Wir unterqueren in dem 20 Meter langen Tunnel den Fels, wenden uns nach links und gelangen über einige Stufen hinauf zum Ž Wilhelmsblick, benannt nach dem Straßenbaumeister, der ebendiesen Tunnel bauen ließ.

Sowohl zu unserer Rechten als auch zu unserer Linken genießen wir den Blick in das Bodetal und wandern auf dem schmalen Berggrat südwärts bis zum nächsten Aussichtspunkt Krügers Lust. Auch hier haben wir wieder schöne Ausblicke, bevor wir am Kriegerdenkmal über den Burgplatz der einstigen Tresenburg langsam nach Treseburg und zum Parkplatz hinabwandern. Dabei kommen wir noch an der netten Bergkirche vorbei und legen abschließend sämtliche Vorurteile gegenüber dem engen und dunklen Tal ab.

Region

Touren-Charakter

Leichte Wanderung zunächst durch das Tal der Bode, später zu Aussichtspunkten mit schönen Blicken auf den Fluss.

Ausgangspunkt

Parkplatz am Kreisverkehr im Zentrum von Treseburg, Ortsstraße (GPS: 51.716089, 10.974364)

Endpunkt

Parkplatz am Kreisverkehr im Zentrum von Treseburg, Ortsstraße (GPS: 51.716089, 10.974364)

Der Harzer Hexenstieg

Rund 100 Kilometer ist der Harzer Hexenstieg lang, der einmal quer durch das Mittelgebirge verläuft und Osterode am Harz im Südwesten mit Thale im Nordosten verbindet. Dabei verläuft er passenderweise auch über den Berg der Hexen, den Brocken. Der Fernwanderweg ist sehr gut ausgeschildert und mit einer Hexe auf ihrem Besen markiert.

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