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Panoramawege
wandern

Wandern Harz: Zu den Welterben in Goslar

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
9.2 km
Aufstieg:
416 m
Abstieg:
416 m

Wandern und Spazieren, die Mischung macht's. Goslar bietet fantastische Weltkulturerben, die man unbedingt gesehen haben muss. Da sie sich am Ortsrand befinden, teilweise sogar schon in den Wäldern des Harzes, lassen sich diese bei einer Mischung aus Stadtspaziergang und Waldwanderung wunderbar kombinieren.

Beschreibung

Die Frage ist nur, womit man beginnen will. Schaut man sich erst die Altstadt an und geht dann auf Wandertour zum Bergwerk Rammelsberg oder hebt man sich die zahlreichen Fachwerkhäuser rund um den Markt von Goslar lieber zum Schluss auf? Sinnvoll ist in der Tat Letzteres. Warum nicht erst wandern und sich dann anschließend mit einer Einkehr in einer der zahlreichen Cafés im Zentrum von Goslar verwöhnen? Das fällt zugegebenermaßen nicht leicht, wenn man bereits vom Parkplatz aus die Kaiserpfalz sieht und es nur wenige Schritte in die Altstadt sind. Doch lassen wir uns lieber überraschen, was diese zum Schluss des Tages noch für uns bereithält.Daher drehen wir dem Kaiserhau zunächst den Rücken zu und begeben uns zur Wallstraße, an der wir rechts abbiegen. Gleich auf der linken Seite folgt das Jägerdenkmal, das an die gefallenen Jäger im deutsch-französischen Krieg von 1870/71 erinnert. Das mit einem vergoldeten Adler gekrönte Denkmal wurde zwei Jahre lang aufwendig restauriert und im Jahr 2016 wieder an seinen jetzigen Standort zurückgebracht. Gleich dahinter versteckt sich ein wenig eine Grünanlage mit dem Kahnteich und dem Zwinger. Dieser Batterieturm stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert und war Teil der Goslarer Befestigungsanlage. Heute ist in dem massiven Zwingerturm eine Ausstellung untergebracht. Wir gehen jedoch auf der Wallstraße geradeaus weiter, überqueren die Bundesstraße 82 und biegen bald auf der Siemensstraße rechts in den Karsten-Balder-Stieg ein. Mit ihm lassen wir die letzten Wohnhäuser von Goslar hinter uns und wandern zwischen Feldern und Wiesen leicht bergauf bis zum Waldrand. Bevor wir den Wald betreten, sollten wir uns noch einmal umdrehen und den Blick zurück über die Dächer von Goslar genießen.

Vor dem Wald gehen wir noch ein kurzes Stück nach links, biegen aber schon nach wenigen Meter an einer größeren Kreuzung rechts in den Wald hinein. Unsere Wanderung verläuft nun auf einem Forstweg deutlich bergauf. Dabei erreichen wir eine weitere große Kreuzung mit einem Hochsitz, an der sich der Weg gabelt. Unpraktisch wäre es hier, scharf rechts abzubiegen und dem Gefälle zu folgen. Bei den beiden Wegen, die weiter nach oben führen, spielt es jedoch kaum eine Rolle, welchen der beiden Wege wir benutzen. Beide verlaufen mehr oder minder parallel. Nur wer sich für den rechten Weg entscheidet, der muss nach einiger Zeit einem Grasweg halb links folgen, um auf den linken Weg zu gelangen. Letztendlich treffen sie aber in einer Höhe von rund 600 Metern Höhe wieder aufeinander. Zum Vergleich: Die letzten Häuser von Goslar liegen rund 300 Meter niedriger. Wenig später folgt auf der rechten Seite die Schutzhütte am Sidecum, die uns eine kleine Pause ermöglicht und den höchstgelegenen Punkt unserer Wanderung markiert. Mit Sidecum ist die bewaldete Bergkuppe gemeint, an der wir uns nun befinden.

Nach der Pause können wir uns hinter der Waldschrat-Hütte, wie sie auch bezeichnet wird, nach rechts wenden und nun mit Blick in das Tal des Wintertalbachs sanft bergab wandern. Der kaum sichtbare und schmale Wintertalbach ist der Oberlauf der Abzucht, die durch die historische Altstadt von Goslar fließt und später in die Oker mündet. Dem Lauf des Tals folgend kämen wir also ganz automatisch wieder nach Goslar. Ein wenig mehr Ausblick bietet der Weg, der an der 80 Meter entfernten Kreuzung nach links abzweigt, also dort, von wo wir gekommen sind. Auf diesem kurvigen Waldweg bleiben wir noch weiter in der Höhe und passieren die Westflanke des Rammelsbergs. Dabei gelangen wir zu einer weiteren Schutzhütte, von der aus wir einen prächtigen Überblick über das gleichnamige Bergwerk Rammelsberg genießen können.

Über einen schmalen Zickzackpfad rechts oder auch links der Schutzhütte geht es durch die ehemaligen Blockschutthalden des Bergwerks, die heute als Naturschutzgebiet ausgewiesen sind, und wir erreichen schon bald den Maltermeister Turm. Der Turm entstand bereits im 14. Jahrhundert als Wachturm und wurde später für das Bergwerk genutzt. Zunächst war darin die Glocke untergebracht, die den Schichtbeginn der Bergleute anzeigte, später richtete man im Turm die Wohnung des Maltermeisters ein. Dieser verwaltete das Holz des Bergwerks, das damals noch in Maltern gemessen wurde. Nach einer gemütlichen Einkehr im heutigen Restaurant im Maltermeister Turm gehen wir den Weg leicht bergab und sehen auf der rechten Seite einen weiteren steilen Abstieg. Dieser bringt uns zum Herzberger Teich, an dem wir uns nach rechts wenden und wenig später den Eingang zum Ž Bergwerk Rammelsberg passieren. Auf der Rammelsberger Straße gehen wir nun talwärts, überqueren nach einiger Zeit wieder die Bundesstraße und biegen gleich dahinter rechts ab, um den Kaiserpfalzgarten zu durchqueren und an der Kaiserpfalz herauszukommen. Dort wechseln wir am Parkplatz unser Schuhwerk und gehen nun durch den Hohen Weg in die gemütliche Altstadt Goslars hinein.

Region

Touren-Charakter

Leichte Wanderung, die aus der Stadt Goslar hinausführt und einen lang gestreckten Aufstieg durch den Wald zum Berg Sidecum erfordert. Von dort geht es mit tollen Aussichten zum Weltkulturerbe Bergwerk Rammelsberg wieder zurück in die Altstadt von Goslar.

Ausgangspunkt

Parkplatz am Domplatz, gegenüber der Kaiserpfalz in Goslar (GPS: 51.903043, 10.428202)

Endpunkt

Parkplatz am Domplatz, gegenüber der Kaiserpfalz in Goslar (GPS: 51.903043, 10.428202)

Das Bergwerk Rammelsberg

Im Bergwerk Rammelsberg wurde bereits in der zweiten Hälfte des 9.Jahrhunderts Erz abgebaut. Eingestellt wurde der Betrieb 1988 nach mehr als 1000 Jahren ununterbrochenen Bergbaus. Nur vier Jahre nach der Stilllegung setzte die UNESCO das Areal zusammen mit der Altstadt von Goslar auf die Liste der Weltkulturerben. Die dazugehörige Oberharzer Wasserwirtschaft wurde später ergänzt.

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