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Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Harz: Wo die Selke am wildesten rauscht

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:00 Std.
Länge:
4.5 km
Aufstieg:
200 m
Abstieg:
200 m

Zu Hangwäldern und lautem Wasser. Diese Wanderung ist kurz. Sie führt in ein Stück rührend unbeleckter Waldlandschaft und bietet Blick in pralles Leben, mit allen Phasen von Werden und Vergehen nebeneinander. Beim Rückweg den Selkebach entlang begegnet uns ein schön gischtender Wasserfall.

Der Selkefall ist zwar als Überlauf eines Stauwerks nicht natürlichen Ursprungs, läuft aber unreguliert und ist zu jeder Jahreszeit ein Hingucker. wandern, mittel
Der Selkefall ist zwar als Überlauf eines Stauwerks nicht natürlichen Ursprungs, läuft aber unreguliert und ist zu jeder Jahreszeit ein Hingucker. © Richard Goedeke
Beschreibung

Auf den Klosterweg

Vom Parkplatz beim HSB-Haltepunkt Drahtzug gehen wir über die Schienen in das anfangs enge Krebsbachtal. Wir folgen der Forststraße entlang der an den Seiten angeschnittenen Grauwacken und Tonschiefer und später mit Blick zum frei in Windungen fließenden Bach. Nach etwa 600 Metern erreichen wir eine Brücke. Noch davor zweigen nach links zwei Wege ab. Wir nehmen den linken, steileren, und folgen ihm in einem zerfahrenen und oft etwas schlammigen Hohlweg für etwa 200 Meter mühsam bergan zu einem horizontalen Grasweg.

Dieser auch Klosterweg genannte, aber nicht markierte Weg führt in hohem Fichtenwald nach links, quert ein Tälchen und bringt uns danach immer etwa auf gleicher Höhe in niedrigem Laubwald hinaus auf einen Bergsporn. Hier ist der Weg verwachsen und verlangt etwas Findigkeit beim Umgehen von Jungwuchs. Er leitet nun am oberen Ende des langen Hanges des Selketales weiter. Unterhalb bieten sich Einblicke in den wilden Wald der Steilhänge.

Eingriffe von Förstern haben hier offenbar kaum stattgefunden, weil das Bergen von Holz zu aufwendig war. Dafür ist hier ein urwüchsiges Biotop mit Bäumen aller Altersklassen entstanden, darunter auch viel sogenanntes Totholz. Dies wimmelt bei genauem Hinsehen von Käfern, Würmern und anderen das Holz zerlegenden und es damit für neues Leben aufbereitenden Tieren – die ihrerseits willkommene Nahrung der Spechte sind, und diese helfen wiederum den anderen Zerlegern mit dem He­raus­hämmern ihrer Höhlen.

Zum Selkefall   

Beim Weitergehen ist streckenweise einige Beharrlichkeit mitzubringen, denn allerlei junge Buchen haben sich auch schon auf der Wegtrasse angesiedelt und bieten Hindernisse. Schließlich mündet der Weg auf einen von rechts oben heranführenden, deutlicher begangenen Weg. Diesem folgen wir nun nach links ­hinab. Weiter unten wird er steiler. Nach einer Biegung führt er an felsigen Weg­anschnitten vorbei zur Abzweigung eines steilen, steinigen Weges nach links. Wir folgen ihm hinab.

Nach vorsichtiger Vergewisserung, dass gerade kein Zug naht, queren wir die Gleise und gehen dann nahe dem Bach auf dem hübschen Weg tal­abwärts. Nach einer Biegung des Tales schiebt sich unterhalb der spektakuläre  Selkefall in Sichtfeld. Er ist zwar das Ergebnis eines alten Stauwerks, läuft aber jetzt wild und schäumend über Felsblöcke in einem selbst geschaffenen Bett.

Der Weg führt danach an hohen Fichten vorbei weiter talaus, quert nochmals die Gleise und erreicht beim Bahnstopp nach einer weiteren Querung das originelle, aber nicht immer geöffnete  Scheunencafé. Von dort sind es nur wenige Meter zurück zum Parkplatz.

Region

Touren-Charakter

Gut zu gehende bequeme Rundwanderung, überwiegend auf ­unbefestigten, nur an einigen kurzen Stellen etwas verwachsenen Naturwegen. Bestens geeignet als autofreie Unternehmung.

Ausgangspunkt

Bahnhalt und Parkplatz Drahtzug zwischen Mägdesprung und Alexisbad

Wer eine ähnliche Streckenwanderung auf der anderen Seite des Tales sucht, wird in meinem Buch Vergessene Pfade im Harz mit Tour 21 fündig. Auch diese ist am besten mit Anreise per Bahn zu machen.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.