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Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Harz: Von Wolfshagen auf den Kleinen Sülteberg

Anspruch:
leicht
Dauer:
01:30 Std.
Länge:
2.8 km
Aufstieg:
80 m
Abstieg:
80 m

Zum Kalenderstein. Dies ist eine kurze, aber landschaftlich reizvolle Wanderung zu einem vermutlich sehr alten Relikt an einem der Randberge des Harzes. Zu einem Ort, der Anstoß gibt, das Hier und Jetzt mit Einblicken in eine frühere Weltsicht zu verbinden.

Beschreibung

Start an der Festhalle

Vom Parkplatz Am Jahnskamp an der Festhalle gehen wir am Ehrenmal vorbei hinauf zum Wald und nach links am Wal- drand weiter. Der Weg führt dann nach rechts zu einem Platz mit einer Köhlerhütte und nochmals 300 Meter zu einer markierten Abzweigung. Von hier leitet ein Grasweg nach rechts hinauf zu einer Wiese und bis zum Bergkamm des Kleinen Sülteberges. Dort biegt der Weg nach rechts und bringt uns rasch zum an einer Hangkante gelegenen Felsbuckel Kalenderstein.

Der Kalenderstein

Die im Stein vorhandenen geschlagenen Kerben kön- nen als Visurlinien benutzt werden. Eine verläuft genau in der Richtung auf den Punkt am Horizont, wo die Sonne am kürzesten Tag des Jahres aufgeht. Sie erlaubt also eine genaue Bestimmung des kürzesten Tages, von dem an die Tage und das Scheinen der lebensspendenden Sonne wieder länger dauern. Eine andere, besonders markante Visurlinie zeigt zum Sonnenaufgang zur Tagundnacht- gleiche (21.03. und 23.09, siehe Foto S. 4). Der Frühlingsanfang war für Ackerbauer wichtig. Er bot den Ausgangspunkt für die Bestimmung des besten Termins für die Aussaat des Getreides. Es gibt keinen sicheren Beweis für das hohe Alter der am Kalenderstein erkennbaren Visurli- nien. Aber der Berg liegt nahe dem schon früh besiedelten Vorland und seine Nut- zung als Ausguck und auch zur Beob- achtung des Sonnenstandes wäre plausi- bel. Die Bezeichnung »Teufelsstein« könnte aus frühchristlicher Zeit stam- men, in der die alten Bräuche pauschal dem Bösen zugeordnet wurden – wenn diese Bezeichnung denn überhaupt alt ist und nicht bloß erst in jüngerer Zeit, weil so was als schick empfunden wurde, auch diesem Ort angeheftet wurde.

Rätsel über Rätsel

Welche mythischen Vorstellungen die Menschen in der Zeit der mutmaßlichen Entstehung des Kalendersteins hatten und mit welchen ­Riten sie sie pflegten, ist nicht bekannt. Auf jeden Fall nahmen Menschen von alters her die Naturvorgänge mit wachen Sinnen wahr und versuchten, sie zu deuten und auch zu nutzen. Das kostbare Saatgut musste zum richtigen Zeitpunkt in die Erde gebracht werden. Nur dann konnte es unter dem wärmespendenden Sonnenlicht gedeihen und auch rechtzeitig reifen. Das war eine Frage von höchster Wichtigkeit, von Sattwerden oder Hungern, letztlich von Leben und Tod. So zeigt der Kalenderstein Parallelen zu berühmteren Objekten wie dem gewaltigen Steinring von Stonehenge in Südengland und dem nach dokumentierten Bodenverfärbungen rekonstruierten Palisadenring von Goseck bei Halle – und in kleinerem Format zur jetzt im Landesmuseum in Halle im Original zu besichtigenden sehr alten Himmelsscheibe von Nebra.

Rückweg

Wir gehen zurück zur Wiese, hinab zur Forststraße und auf ihr nach rechts zu einem Wegekreuz. Rechts hinab folgen wir hier dem Weg in Richtung Wolfshagen ins Spanntal. Noch vor dem Waldrand zweigen wir rechts ab auf einen hübschen unbefestigten Weg und gelangen zurück zum Weg oberhalb der Festhalle und wie zu Beginn zum Parkplatz an der Festhalle.

Region

Touren-Charakter

Bequeme Rundwanderung auf guten naturnahen Waldwegen

Ausgangspunkt

Parkplatz an der Festhalle, Am Jahnskamp in Wolfshagen

Höchster Punkt

398 m
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.