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Wandern Harz : Von Westen über den Goetheweg auf den Brocken

Anspruch:
leicht
Dauer:
05:00 Std.
Länge:
16 km
Aufstieg:
330 m
Abstieg:
330 m

Der historische Aufstieg des Dichterfürsten. Die teils schon von Goethe gegangene Wanderung durch die Kernzone des Nationalparks ist wegen der geringen Aufstiegshöhe und moderaten Steigung populär und führt meist über feste Straßen, teils entlang der Bro-ckenbahn, teils mit urigen Waldszenerien nebenan. Diese Route ist auch als Winterwanderung beliebt.

Beschreibung

Zum Kaiserweg

Vom Parkplatz gehen wir am wanderschönsten auf der wenig östlich verlaufenden Schneise einen oft etwas feuchten, aber an krassen Stellen mit Stegen entschärften Pfad nordwärts zu einer gelungen rückgebauten Waldstraße. Dem verbliebenen schmalen, aber festen Weg folgen wir nun ostwärts durch ein weites Gebiet mit malerischen Baumleichen, unter denen jedoch bereits junger Fichtenwald tröstlich vital aufkommt. Der Weg erreicht bei einer Jagdhütte den quer verlaufenden Kaiserweg. Von der Jagdhütte lässt sich über diesen südwärts in 10 Minuten der Sattel neben der markanten Klippe Große Hopfensäcke (2940 ft, 896 m NHN) erreichen, die nur 20 Meter neben dem Weg liegt (Aufstieg mit etwas nicht leichter Kletterei in einer Art Rinne, Rundblick!). Auf dem Kaiserweg gelangen wir nordwärts rasch zum heute üblichen, von Torfhaus über den Abbegraben heranführenden Goetheweg (siehe Wanderung 1).

Zum Eckersprung

Auf diesem steigen wir nach rechts, ostwärts über die inzwischen mit jungem Fichtenwald spontan neu bewachsene Kuppe des Quitschenberges (2893 ft, 882 m NHN; der höchste Punkt liegt als kleine Klippe 50 Meter östlich von einem Picknickplatz mit Tisch und Bänken, keine Aussicht!). Danach biegt der breite Weg in südliche Richtung und erreicht schließlich den breiten Sattel Eckersprung (910 m NHN, Wanderhütte und Picknickplatz); nordseitig entspringt wenig unterhalb die Ecker, welche die innerdeutsche Grenze markierte. Auf dem Neuen Goetheweg zum Brockengipfel östlich vom Eckersprung gehen wir auf oder neben dem Betonplattenweg der einstigen Grenztruppen deutlicher ansteigend hinauf bis vor die Begegnungsgleise der Bahnlinie (Goethebahnhof). Danach führt die neue breite Straße aus wassergebundenemMaterial (im Winter auch als Loipe geräumt, im Sommer mit wachsenden Einblicken in den Unterbau der Straße). Nach gut zwei Kilometern erreicht man die Brockenstraße. Nun endlich auch auf Asphalt steigend, gelangen wir munter fürbass in einem Bogen nach rechts, oben am Bahnhof Brocken vorbei, zum höchsten Punkt. Rückweg auf der gleichen Route.

Region

Touren-Charakter

Ganzjährig populäre Route auf festen Wanderstraßen durch die Kernzone des Nationalparks, teils mit urigen Waldszenerien nebenan.

Ausgangspunkt

Parkplatz Kriegsgräber an der B4 zwischen Torfhaus und Oderbrück. Der Parkplatz liegt 30 Meter östlich oberhalb der Straße und des Busstopps Ehrenfriedhof.

Endpunkt

Parkplatz Kriegsgräber an der B 4 zwischen Torfhaus und Oderbrück. Der Parkplatz liegt 30 Meter östlich oberhalb der Straße und des Busstopps Ehrenfriedhof.

Der Goetheweg

Dieser Weg ist nach der Winterbesteigung des Berges durch den damals inkognito als »Maler Weber« auftretenden Goethe am 10. Dezember 1777 benannt. Der wurde dabei vom ortskundigen, in Torfhaus lebenden Förster und Torf-Aufseher und auch den Borkenkrug betreibenden Degen begleitet. Die Route verlief von Torfhaus vermutlich anfangs auf festem Gelände durch das Sandtal und über den Quitschenberg zum Sattel Eckersprung, danach am Königsberg vorbei zuerst zum damals mit einer gräflichen Unterkunft bestückten Bergrückender Heinrichshöhe und erst von dort zur Gipfelkuppe. Die war auch schon vorher im Winter bestiegen worden. Oben stand auch bereits seit 1736 das auf Initiative des Grafen Christian Ernst von Stolberg gebaute »Wolkenhäuschen«. Goethe verarbeitete sein intensives Landschaftserlebnis dann u.a. in der Schrift Über den Granit und später im Faust und gab damit Impulse für die Romantik ebenso wie für den schon früh beginnenden Harztourismus. Von dem auf der Heinrichshöhe erst 1786 beendeten, aber vorher aufgrund der weitgehenden Entwaldung des Harzes lange intensiv betriebenen Torfabbau und der Torfköhlerei berichtet Goethe nichts, ob aus Rücksicht auf die vom Landesherren gewollten wirtschaftlichen Aktivitäten oder aber wegen seines romantischen Tunnelblicks, ist nicht bekannt. Der Abbegraben, der Wanderern auf dem heutigen Goetheweg von Torfhaus festen Grund am Moor vorbei zum Kaiserweg bietet, wurde erst um 1830 angelegt, die Brockenbahn im Jahr 1898 fertiggestellt. Entlang der Bahnlinie wurde 2008 der Neue Goetheweg zur Brockenstraße als breite, feste Straße ausgebaut.

Der Königsberg

Diese markante Kuppe ist mit einer Prominenz von 34 Metern der selbstständigste Nebengipfel des Brockens. Die Entfernung vom »Goethebahnhof« beträgt nur weniger als einen halben Kilometer. Es führt jedoch kein Weg dorthin, und er bleibt als Teil der Kernzone gesperrt.

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