Bruckmann CMYK quer
Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Harz: Von Walkenried zu Teichen und über Gipshöhen

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
9.3 km
Aufstieg:
130 m
Abstieg:
130 m

Vom Kloster zum ­Himmelreich. Neben dem erdverwurzelten Leben zwischen dem Schweiß der Arbeit auf Feldern, im Garten und am selbst geschaffenen Teichsystem bot den Mönchen die Umgebung Anlässe zu farbigen Deutungen. Und zur Zuordnung zu ihren Werten und ihrem Verständnis der Welt.

Beschreibung

Über den Höllstein und am Röseberg vorbei

Vom Parkplatz am Bahnhalt Walkenried queren wir die Bahnlinie und gehen gleich rechts, westwärts das Sträßchen zwischen Bahnlinie und Andreasteich und später auch am Sackteich vorbei zu einem Vereinsheim. Die Teiche wurden von den Mönchen des Klosters Walkenried angelegt und bieten heute einer Vielzahl von Wasservögeln Lebensraum. Der Weg führt dann schmaler links am Bruns­teich vorbei und erreicht eine große Wiese. Hier steht links im Wald sturmfest und erdverwachsen die mächtige alte Sachseneiche.

Der schmale Weg über den mit Laubwald bestandenen  

Höllstein führt über Gipsgestein, an dem die Auslaugung stetig weiterarbeitet und das in der Tiefe eine Menge Hohlräume aufweist. Die Oberfläche ist mit ihren Höckern und Löchern und Spalten schlecht zu überqueren. Auch gibt es hier immer mal wieder Veränderungen. So verwundert nicht, dass so eine Ecke in abergläubischen Zeiten mit dem Reich des Bösen verbunden wurde. Der schmale Pfad führt nahe am links gelegenen bröckelnden Abbruch entlang und bietet hübsche Ausblicke auf die Teiche und zum Ort. Schließlich führt er hinab zur Straße Bahnhof–Kutzhütte. Gleich gegenüber bringt uns ein Sträßchen am Rand des Röseteiches entlang und danach weiter in die Straße Am Röseberg.

Nach dem letzten Haus gehen wir nach rechts in den Wald. Hinter einem Teich führt links ein Weglein zwischen Teichen unter Gipsabbrüchen durch zu einer Kläranlage. Danach folgen wir einem Weg nahe am Waldrand bis oberhalb eines Gehöftes und erreichen an diesem vorbei die Kreisstraße. Wir gehen 200 Meter nach rechts und dann links über den Bach. Eine bei Nässe verdreckte Feldstraße bringt uns zu einem  Gipssteinbruch. Vor diesem folgen wir nach links der Feldstraße an Feldhecken vorbei bis zum Wald. Im Wald zweigt nach rechts ein Weg ab (Rastplatz). Geradeaus kann man hier einen Abstecher am Sumpf vorbei zum offenen Itelteich machen.

Über das Himmelreich zum Kloster Walkenried

Der Weiterweg vom Rastplatz führt zuerst an wunderbaren alten Buchen vorbei steil aufwärts. Bald schimmert der Teich aus der Tiefe und nahe am Weg bieten sich später Einblicke hinab zu den steilen, bröseligen Itelklippen. Nach etwa einem Kilometer erreichen wir eine Wanderhütte mit einem offenen Ausblick auf den Teich. Hier sind wir auf dem  Himmelreich – ein romantischer Platz.

Einige Meter weiter zweigt nach rechts ein Weg ab zur herrlichen  Ellrich-Aussicht und zu den Ilfelder Porphyrbergen. Dieser Platz heißt auch Hexentanzplatz, als Ort, wo sich früher traditionell zu Pfingsten in holder Frühlingszeit unverheiratete Männer und Frauen zu einer Art Blindekuhspiel trafen ... Wieder zurück am früheren Weg mit Blick zum Itelteich folgen wir dem Weg nordwärts hinab zu einem Querweg. Hier bietet sich gleichfalls rechts ein lohnender Abstecher an zu einer  Köte und zur Aussicht am Waldrand. Wenig unterhalb liegt die frühere innerdeutsche Grenze, die heute als Grünes Band ein geschützter wilder und artenreicher Landstreifen ist.

Wir gehen wieder zurück zum Querweg und folgen diesem westlich weiter hinab bis zum Bahnübergang. Hier biegen wir nach rechts zu einer Waldecke (Bank) und dann folgen wir nach links, westwärts, einem schönen Grasweg zum nächsten Waldrand (Bank). Daran entlang erreichen wir eine Brücke, unter der bei niedrigem Wasserstand des Baches der Kupferschiefer angeschnitten und als dünne dunkle Schicht leicht zu erkennen ist. Nach rechts hin nutzen wir einen Weg entlang des Baches zum  Kloster Walkenried. Das Kloster Walkenried wurde 1127 von Zisterziensermönchen gegründet und war ebenso wie Kloster Michaelstein lange ein kulturelles Zentrum der Gegend. Im Bauernkrieg wurde seine Klosterkirche stark beschädigt. Ruinen und Klosteranlage blieben erhalten und sind seit Jahren informatives Museum und stimmungsvoller Raum für beliebte Konzerte.

Zurück zum Bahnhalt Walkenried   

Vom Klostermuseum und Klostercafé gehen wir westwärts zur Turmstraße. Dieser folgen wir 150 Meter nach rechts und biegen danach gegenüber von Gewächshäusern nach links in einen hübschen Weg zwischen Gärten ein. Er biegt später nach rechts und führt hinauf zur Bahnhofsstraße. Nun links rasch zurück zum Bahnhalt Walkenried.

Variante   Die Wanderung nur zum Himmelreich und um den Itelteich mit Zugang und Rückweg wie beim Rückweg der oben beschriebenen Wanderung ist nur vier Kilometer lang und lässt dann mehr Zeit für Museum und Café.

Region

Touren-Charakter

Abwechslungsreiche Rundwanderung in idyllischer Landschaft auf meist angenehmen Wegen

Ausgangspunkt

Parkplatz am Bahnhalt Walkenried, Bahnhofstraße in Walkenried

Im Gipskarst von Walkenried Am Höllstein und Sachsenstein und weiter östlich im Himmelreich und am Itelteich prägt der Gipskarst mit Dolinen und Erdfällen das Landschaftsbild. Die mit unheimlichen Spalten und Höhlen sichtlich instabilen Bereiche wurden früher als Reich des Bösen verstanden, die Höhen mit ihren reizvollen Ausblicken als ein Stück Himmelreich. Im Inneren des Gipsberges liegt die Himmelreichhöhle. Sie wird vom Eisenbahntunnel durchquert und ist leider nicht mehr zugänglich. Weiteres zur Umgebung siehe Tour 22 der 3. Auflage von Harz für Langschläfer.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
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