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Zeit zum Wandern
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Wandern Harz: Von Thale nach Treseburg

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:45 Std.
Länge:
18 km
Aufstieg:
400 m
Abstieg:
400 m

Der als Naturschutzgebiet ausgewiesene Abschnitt des Bodetals zwischen Thale und Treseburg ist das landschaftlich großartigste Schluchttal des Harzes. Von Thale bis Treseburg führt der Hexenstieg durch dieses eindrucksvolle Tal der Bode.

Zwischen Hexentanzplatz und Rosstrappenfelsen lädt tief unten im Tal die  Gaststätte Königsruhe zur Einkehr.wandern, mittel
Zwischen Hexentanzplatz und Rosstrappenfelsen lädt tief unten im Tal die Gaststätte Königsruhe zur Einkehr.© Chris Bergmann
Beschreibung

Der Wegverlauf

Die Stadt Thale am Austritt des Bodetals aus dem Nordharz ist einer der bedeutenden Fremdenverkehrsorte des Harzes. Die unmittelbare Nachbarschaft des unter Naturschutz stehenden Bodeschluchttals, des Hexentanzplatzes, des Rosstrappenfelsens und der Teufelsmauer machen sie zu einem optimalen Ausgangsort für Wanderungen und Ausflüge.

Von Thale leitet der Weg in sachtem Anstieg durch die Laubwälder des Bodetals und erreicht bald nach Passieren der ersten Brücke (Katersteg) die Granitwände des sagenumwobenen Siebenbrüderfelsens, der 1948 zur Erinnerung an die Bodetal-Wanderungen des Dichters in Goethefelsen umbenannt wurde. Gleich darauf lädt am Jungfernsteg das Gasthaus Königsruhe  (0:45 Std.) zur Rast ein.

Am autofreien Gasthaus endet der promenadenartige Teil des Wanderwegs, der sich nun in einen teils gesicherten Steig wandelt. Nach Passieren des »Schurre« genannten Serpentinensteigs zur Rosstrappe verengt sich das ohnehin schmale Tal zu einer Klamm: Auf schmalen Stegen und Bohlen führt der geländergesicherte Weg über dem gischtenden Fluss dahin.

An der zweiten Hangbrücke oberhalb des Hirschgrunds zeigt sich hoch über dem jenseitigen Ufer der Bode die Steinerne Kirche unterhalb der Rosstrappe: Die von einem Kreuz bezeichnete oberste Felsspitze wird als »Kirchturm« gedeutet, darunter lässt sich mit viel Fantasie ein Kirchenschiff erkennen.

Bei der Teufelsbrücke erreicht die Steilheit der Felswände fast 90 Grad, und die Strudeltöpfe, Kolke und Auswaschkehlen in den Felswänden zeugen von der Erosionstätigkeit des Flusses, der sein Bett im Lauf von Jahrmillionen immer tiefer in den Fels grub. Beim Blick zurück von der Teufelsbrücke zeigt sich weiter oben die spitze Teufelskanzel, auf der der Teufel früher dem Hexenvolk gepredigt haben soll.

Oberhalb der Teufelsbrücke erreicht der Weg den eindrucksvollen ­Bodekessel  (1:10 Std.) mit seinen großen Strudeltöpfen; früher ­entwässerte dieser Kessel über einen acht Fuß hohen Wasserfall, er wurde im Jahr 1784 durch Sprengung entschärft, um die Holztrift zu erleichtern. Merian bezeichnete diesen Wasserfall im Jahr 1654 als »horribilem Bodae cataractam«, als Horror-Wasserfall der Bode.

Geländergesichert führt der Felssteig vom Bodekessel weiter aufwärts und schraubt sich in Serpentinen und in üppiger Waldvegetation bei gleichzeitig immer wieder hervorragenden Ausblicken hinauf zum Kesselrücken  (1:30 Std.); aus dem Talgrund dringt dabei das Tosen der Bode herauf. Ganz oben bietet sich ein Profilblick zum Rosstrappenfelsen, eine Sitzbank lädt zur Rast.

Nun senkt sich der Weg in artenreichem Schluchtwald bis fast zur Bode hinab und folgt ihr dann in sachtem Auf und Ab durch den Steilhang, immer wieder durch Geländer gesichert. Die Felsen des Langen Halses zwingen die Bode zu einer Nordschleife, und auch an den markanten Gewitterklippen vollzieht das Tal eine Biegung. Zwischen Großem und Kleinem Taschengrund und dem Kästental fällt als geologische Besonderheit der helle Quarzporphyr des Bodegangs auf: Über eine Breite von 3–8 m quert dieses Gestein, das als ältestes im Harz gilt, dreimal das Bodetal. Das Kästental ist berühmt für seine alten Eiben, und der Kästenbach bildet kurz vor seiner Mündung in die Bode einen 6 m hohen Wasserfall.

Schließlich entfernt sich der schöne Pfad bald nach Passieren einer kleinen Schutzhütte vorübergehend ein wenig von der Bode, und wenn er an einer Biegung wieder in das Tal einzuschwingen beginnt, lädt bei einer uralten Buche eine Sitzbank zur Rast. Wenig später ist das obere Ende des Naturschutzgebiets erreicht. Wir überqueren die Bode auf einer Holzbrücke und gehen an der Kurverwaltung Treseburg  (3:15 Std.) vorbei zur Straße.

Wer mit dem Bus zurückfährt, überquert nun auf der Staßenbrücke die Bode und gelangt zur Bushaltestelle. Wer zurückwandert, folgt der Straße kurz links in Richtung des Luppbodetals, bis der mit der roten Scheibe markierte Weg abzweigt. Steil führt er hinauf zum Aussichtspunkt Weißer Hirsch  (3:45 Std.), wo sich ein faszinierender Tiefblick auf Treseburg bietet. Auf einem bequemen Waldweg geht es weiter zur Schutzhütte an der Hagedornstraße und zum Dambachshaus (Forsthaus), dann am Pfeildenkmal  (4:15 Std.) (errichtet zu Ehren des Forstlehrers Friedrich Wilhelm Leopold Pfeil) vorbei zum Hexentanzplatz  (5:00 Std.) über dem Bodetal. Von dort führt der serpentinenreiche Sachsenwallweg teilweise steil hinab zum Ausgangspunkt in Thale  (5:45 Std.).

Region

Ausgangspunkt

Talstation von Hexentanzplatz-Schwebebahn/Rosstrappe-Sessellift (180 m) in Thale

Wegbeschaffenheit

Schluchtwanderung auf teils steinigen Pfaden und Steigen (geländergesichert)

Das »Tollhaus«

Wer früh aufbricht, entgeht den vielen Spaziergängern, die sich durchs Bodetal bewegen, wenn sich um 10 Uhr die Kabinenbahn Hexentanzplatz und der Sessellift Rosstrappe in Bewegung setzen. Neben der Talstation des Sesselliftes befindet sich das »Tollhaus«: Hier dürfen Kinder ohne Regen, Sonne und Eintritt rutschen, hüpfen, springen und auf dem Pferdekarussell toben.

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