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Wandern Harz: Von Thale durch das Bodetal zum Hexentanzplatz

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:00 Std.
Länge:
7 km
Aufstieg:
200 m
Abstieg:
200 m

Ins wildeste Tal des Harzes zu sagenum-wobenen Felsen. Der früher industriell bestimmte Ort hat auch schon früh markante touristische Strukturen entwickelt. Das wildromantische Bodetal ist einer der landschaftlichen Superlative des gesamten Gebirges. Die vorgestellte Wanderung führt durch den reizvollsten Teil des Tales, vorbei an wilden und hohen Granitfelsen.

Beschreibung

Im Bodetal   

In Thale an der Talstation vorbei auf dem Fußweg ins Bodetal hinein, gegenüber dem »Waldkater« (JH) über die Brücke und an der Gaststätte Kleiner Waldkater vorbei. Nun auf dem westseitigen Wanderweg nicht weit über der munter dahinfließenden Bode und mit gelegentlichen Durchblicken auf die beachtlichen Felsen etwa eine Viertelstunde taleinwärts bis zur schmalen Brücke an der Gaststätte Königsruhe gehen.

Zum Hexentanzplatz   

Der ausgebaute Weg führt nun mit vielen Kehren im Seitental Hirschgrund an dem markanten Zackengrat der Hirschhörner vorbei (und anfangs mit großartigem Rückblick auf die gegenüber schroff und hoch aufragende Felswand der Rosstrappe) bis ganz hinauf zur Hochfläche. Kurz bevor man sie erreicht, kann man links noch über Treppen zu einer mit einem Geländer versehenen Felskanzel kommen (Aussicht). Dann am Tierpark (u. a. mit Greifvögeln und Wölfen) vorbei zum Trubel des mit den verschiedensten Jux- und Juhu-Angeboten vollgestopften »Hexentanzplatzes« (kostenpflichtiger Großparkplatz, Bergstation der Kabinenbahn, Berghotel, Restaurant, Kioske, Bergtheater usw.; vom Rand der Hochfläche eindrucksvoller Blick ins Bodetal).

Abstieg   

Den kann man natürlich gegen Bares per Kabinenbahn antreten. Wer sich jedoch sportlich der Mühe eines steilen Abstiegs stellen will, geht nordwärts hinab zur beim Bergtheater stehenden Walpurgishalle und kann von hier noch auf die Felskanzel Wachtler-Felsen steigen (Aussicht). Rechts hinter dem Gebäude beginnt ein nach links führender steiniger Weg. Dieser leitet im Zickzack steil hinab, später unter der Kabinenbahn durch und an der Felskanzel Bodetor vorbei zum Kleinen Waldkater und nach Thale.

Region

Touren-Charakter

Klassische Wanderung auf steinigen Wegen durch den spektakulärsten Teil des romantischen Bodetales und zu seinem touristisch intensiv erschlossenen Rand. Weniger rüstigen Menschen und Gehfaulen erlaubt die Kabinenbahn eine Kürzung der Tour.

Ausgangspunkt

Am westlichen Ausgang des Tales bei der Talstation der Kabinenbahn

Endpunkt

Am westlichen Ausgang des Tales bei der Talstation der Kabinenbahn

Natur

Das Bodetal ist mit großen Bögen tief in Granit eingeschnitten. Solch steiles Felsgelände ist durch Erosion und Spaltenfrost eine Intensivbaustelle der Natur. Da bewegt sich immer mal wieder ein Stein oder auch mal ein Gesteinspaket. Vor einigen Jahren wurde nach einem Bergsturz auch mal eine Beräumung der Felsen versucht. Die begrub unter anderem den herrlichen, um 1900 gebauten Zickzackweg "Schurre" unter Trümmern und führte auch zu weiteren, nicht unsichtbaren Felssicherungsmaßnahmen. Die können allerdings die natürliche Dynamik nicht völlig beseitigen. Hier bleiben unvermeidlich einige Restrisiken. So kann die Begehung der Wanderwege im Tal nur auf eigene Gefahr erfolgen. Andererseits ist kein einziger Fall bekannt, dass hier schon einmal ein Mensch durch Steinschlag verletzt oder gar umgebracht worden wäre. Und auch dem Autor, der das Bodetal von Kindesbeinen an oft und immer mit großem Vergnügen betreten hat, wurde dort vom Steinschlag noch keine Schramme zugefügt. Seit Mai 2021 ist der renovierte Schurre-Weg hinauf zur Rosstrappe wieder offen.Der Hexentanzplatz soll eine vorgeschichtliche Kult- und Opferstätte sein. In den Geschichten um Hexen und Walpurgisbräuche und der Rosstrappensage wird das bis heute tourismusgerecht gepflegt, ebenso in einem Teil des Programms des dort angesiedelten Harzer Bergtheaters. Das älteste Gebäude in Thale ist der Wendhusenturm (9.Jh.) als Rest eines ehemaligen Klosters. Die Stadt wurde dann jedoch vor allem durch die Metallverarbeitung industriell geprägt. Die zeitweilige massenhafte Herstellung von Stahlhelmen wurde später recht erfolgreich in die Herstellung von zivilen Metallbehältern überführt (etwa nach dem Motto »Macht Helme zu Kochtöpfen «), bevor das Werk dann von der Treuhand kaputtsaniert und schließlich samt riesigem Grundbesitz für die berühmte eine Mark verkauft wurde. Dass es eine Ex-Ministerin an ihren Ex-Ministerpräsidenten veräußerte, war ein zusätzlicher Skandal.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.