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Bergwandern
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Wandern Harz: Von Stapelburg ins Zwisseltal

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
12 km
Aufstieg:
250 m
Abstieg:
250 m

Harzrandwanderung mit Relikten aus alter und neuerer Geschichte. Der Harzrandort Stapelburg wird von einer restaurierten Burgruine überragt. Die Wanderung führt entlang der 1989 geöffneten innerdeutschen Grenze mit allerlei Relikten aus der jüngeren Geschichte ins Eckertal. Danach geht es durch teils nationalparkgerecht wilde Waldszenerien und über einen panoramischen Hangweg zurück.

Beschreibung

Nostalgie im Jungborn-Gelände   

Vom Parkplatz südlich der Siedlung Eckertal gleich am Sockel der alten Eisenbahnbrücke den deutlich sichtbaren Pfad steil hinauf und auf dem Bahndamm und über die Brücke zum anderen Ufer des Eckerbaches. Dort steil hinab. Man erreicht hier den an der alten B 6 am Ortsrand von Stapelburg beim Grenzöffnungsdenkmal beginnenden Grenzweg (Markierung G und schwarzes Kreuz). Auf diesem östlich vom Bach weiter talaufwärts. Nach einigen Minuten führt der Weg etwas nach links und durchquert das Jungborn-Gelände mit seinen nostalgisch wieder errichteten Lauben und Schildern.

Danach führt der Weg als ein langes, schnurgerades Sträßchen im Talgrund aufwärts und schließlich über eine Brücke zum Westufer vor eine Pappenfabrik. Auf der westseitigen Forststraße noch etwa 500 Meter im Grunde des Haupttales weiter bis zu einer beschilderten Wegabzweigung bei einer links über den Bach führenden Holzbrücke.

Im Nationalpark   

Hier links über die Brücke zum Ostufer und im gegenüber einmündenden Großen Zwisseltal aufwärts. Der alte Buchenwald wird teilweise von durch Borkenkäfer gemeucheltem Nadelwald abgelöst und zeigt nationalparkgemäß sehr naturnahe Zustände mit malerisch vom Wind umgeworfenen und vor Ort belassenen Baumleichen. Man folgt dem Weg im Talgrund hinauf, an einer Granitklippe vorbei und bis in den flacher werdenden oberen Talbereich. Dort öffnet sich der Blick nach Westen. Hier zweigt bei einem Wegweiser der zuerst sehr schmale Kienbergweg nach Norden ab. Er führt am Hang fast eben nach links.

Bald wird er breiter und leitet quer durch die Hänge eines Bergsporns zum Beginn eines breiteren grasigen Forstweges. Immer auf diesem allmählich abwärts verlaufenden Hangweg mit wechselnden Waldszenerien weiter. Teilweise im toten Fichtenforst erhaltene große Buchen haben hier jetzt Gelegenheit, als Überhälter die Regeneration des Laubwaldes zu bewirken. Später leitet der Hangweg um den Kienberg durch alte Steinbruchgelände und um mehrere große Bergsporne herum schließlich ins Tuchtfeldtal zu einer mit durchlöcherten Betonplatten belegten Straße. Auf dieser hinab zur quer verlaufenden Forststraße Ilsenburger Stieg (R1 und E11). Auf diesem nach links, an einer großen Wiese vorbei und zurück zum Jungborn-­Gelände. Wie beim Herweg auf dem Grenzweg zurück zum Parkplatz Siedlung Eckertal.

Kürzungsmöglichkeit  

Man kann bereits vor der Pappenfabrik von dem schnurgeraden Weg auf dem ausgeschilderten Besenbindersteig nach Osten in Richtung Ilsenburg abzweigen und erreicht über den angenehmen und nur geringe Höhenunterschiede aufweisenden Weg die Tuchtfeldstraße in ihrem untersten Abschnitt. Mit dieser Variante verlangt die Tour nur eine Gehzeit von knapp zwei Stunden, führt allerdings nicht zu den schönen Waldszenerien des Kienberges.

Region

Touren-Charakter

Recht lange, ruhige Wanderung im Nationalpark Harz, zuerst auf dem Grenzweg, weithin auf ruhigen, nicht oder wenig befestigten Wegen durch abwechslungsreiche naturnahe Waldszenerien. Kürzungsmöglichkeit siehe unten

Ausgangspunkt

Am Südende der Siedlung Eckertal gibt es einen geeigneten Parkplatz.

Endpunkt

Am Südende der Siedlung Eckertal gibt es einen geeigneten Parkplatz.

Sehenswert

Unbedingt sehenswert ist die östlich über dem Ort gelegene, hübsch restaurierte Ruine der von großen Wällen umgebenen Stapelburg. Das gleichfalls liebevoll restaurierte Jungborn-Gelände spiegelt die zum Ende der Kaiserzeit aus einem heute skurril wirkenden Mix von lebensreformerischen und völkischen Ideen und Jugendstil entstandene Anlage für nach Geschlechtern getrennte Freikörperkultur und kneippkurähnliche Wasser- und Lehmanwendungen. Das Gelände und der früher dort nebenan gelegene Eckerkrug wurden während des Zweiten Weltkrieges als Lager der Kinderlandverschickung genutzt. Mit dieser wurden Kinder aus den Bombenziele abgebenden Großstädten evakuiert. Reste der nicht restaurierten Ahlsburg befinden sich etwa 500 Meter südlich der Einmündung des Großen Zwisseltales östlich vom Bach auf einem Felsen.

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.