Wandern Harz: Von Sieber auf den Acker zur Hanskühnenburg
Strammer Aufstieg zum Ackerkamm. Die Hanskühnenburg liegt im Nationalpark Harz auf dem Rücken des großen Quarzitkammes des Ackers. Sie ist ein Wanderziel mit ähnlicher Exklusivität wie die Hütte auf dem Großen Knollen und bringt ebenso wie jener ein durch die Mühen des Aufstiegs vorsortiertes zünftiges Publikum zusammen. Dies ist der kürzeste Aufstieg dorthin, mit schönen Waldszenerien und einem am Kamm bereits deutlichen Mittelgebirgsambiente.
Im Schmelzertal
Vom Parkplatz bei Sieber im Tal der Goldenke (Teilstrecke des Fernwanderweges E6, bei Gabelung rechts halten) auf einem teils schon von Gras angenagten Asphaltsträßchen das hübsche Schmelzertal hinauf. Oberhalb des Endes der hübschen Wiesen leitet es, nun nur noch geschottert und fußfreundlicher, nach einer Spitzkehre nach links und bald nochmals nach rechts. So gelangt man nach einigen unterhalb gelegenen Quellen zur Abzweigung des Kirchtaler Planweges.
Auf diesem geht man nach links ohne Steigung weiter. Mit Nahblicken auf rasch wechselnde Waldszenerien, zum Schutz vor Erosion mit Kaskaden verbaute Bäche und unter der an Bergbauversuche erinnernden, aber recht übersichtlichen Stollenklippe vorbei. Mit Tiefblicken in die unterhalb eindrucksvoll steilen Hänge erreicht man schließlich ein kleines Steinbruchgelände. Hier öffnet sich der Blick nach Osten bis nach Hohegeiß und zum Ebersberg. Kurz danach mündet der Weg auf eine feste Forststraße. Auf dieser links ansteigen und nach einer Kurve weit nach rechts hinauf zum Wegedreieck Teilungspfahl an der Ackerstraße. Von hier folgen wir einem steilen Weg mit Windungen zur Hanskühnenburg auf dem Bergkamm des Ackers.
Zurück ins Goldenketal
Der Rückweg vollzieht sich zunächst auf dem gleichen, schon vom Aufstieg bekannten Weg hinab bis zur Einmündung des Kirchtaler Planweges. Hier folgt man jedoch nun der Forststraße hinunter, bei einer Gabelung gerade weiter und hinab bis zu einer zweiten Weggabelung in einem flachen Bergsattel. Hier links noch etwa 100 Meter weiter. Dann auf schmalem Fußweg links abzweigen (Schild »Sieber durch Goldenke« und Rundwanderweg rot 5). Fußfreundlich, aber bald auch steiler und mit langen Zickzacks hinab. Ein breiter Hangweg wird überschritten, und auf dem steilen Fußweg geht es weiter hinab bis in den Grund des tiefen Goldenketales. Unten auf der Talstraße nach rechts hinuntergehen. Sie führt bald auf das vom Aufstieg bereits bekannte Asphaltsträßchen und nach etwa einem weiteren Kilometer zurück zum Ausgangspunkt in Sieber.
Region
Touren-Charakter
Durch deutliche Höhenunterschiede stramme, aber sehr lohnende Waldwanderung zum herb-kühlen Ackerkamm mit dem klassischen Wanderziel in der Kernzone des Nationalparks Harz
Ausgangspunkt
Wanderparkplatz oberhalb vom oberen Ortsteil von Sieber im Goldenketal.
Endpunkt
Wanderparkplatz oberhalb vom oberen Ortsteil von Sieber im Goldenketal.Natur
Der lange Bergkamm des Ackers ist die größte geologische Struktur des Harzes. Er besteht aus dem sehr harten Quarzit des Erdaltertums und tritt am Bergkamm vielerorts zutage, teils in Blockmeeren, teils in niedrigen Klippen wie direkt gegenüber der Gaststätte Hanskühnenburg. Diese ist eines der schönsten Ziele des Fernwanderweges »Baudenstieg«. In den 1980er-Jahren bot der Bergkamm mit flächig absterbendem Wald einen trostlosen Anblick. Aber nachdem die Rauchgasreinigung der großen Industrieanlagen ebenso wie privater Heizanlagen tatsächlich durchgeführt wird und die verbleibenden Stickstoffniederschläge als Dünger wirken, hat sich der Wald erholt und zeigt nun auch wieder am Ackerkamm vier bis fünf Nadeljahrgänge. Der seit alters her über den festen Bergkamm verlaufende »Fastweg« wurde nach der Ausweisung des Nationalparks zugunsten der tiefer gelegenen Wege »Ackerstraße« und »Reitweg« weitgehend gesperrt. Dadurch sollen am teils sumpfigen Bergkamm weite Bereiche ungestört der natürlichen Dynamik überlassen bleiben.
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