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Wandern Harz : Von Schierke durch das Eckerloch

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
12 km
Aufstieg:
500 m
Abstieg:
500 m

Der Rest des klassischen Wanderweges. Dieser klassische kürzeste Wanderaufstieg wurde in den Anfängen des kaiserzeitlichen Tourismus im Zusammenhang mit dem Bau der Schmalspurbahn angelegt und seither in über 100 Jahren von Wind und Wetter, fließendem Wasser und Generationen von Wanderern naturnah weiterentwickelt. Der obere Teil des Weges wurde von der Nationalparkverwaltung aus Gründen des Naturschutzes zugunsten der parallel verlaufenden Brockenstraße gesperrt.

Beschreibung

Aufstieg durch das Eckerloch

Vom üppig dimensionierten Schierker Parkhaus leitet ein schmaler Steig in jungem Wald nordwärts nach 500 Metern vor die Jugendherberge. Links gehen wir nun auf einem breiten Forstweg am Bach Kalte Bode entlang. Nach etwa 800 Metern führt rechts eine hübsche neue Holzbrücke über den Bach und ein angenehmer Weg leitet hinauf zurBrockenstraße. Wir gehen links, an einem Wasserbehälter vorbei und über eine Brücke. Gleich danach biegen wir rechts ab in den Eckerlochsteig.

Er führt teils noch auf Resten der altehrwürdigen Pflasterung, teils auch über Auswaschungen und abgewetzte große Blöcke, durch anfangs gelichteten, später noch hohen Fichtenwald nach etwa einem Kilometer zur Brockenstraße.

Nach ihrer Überquerung leitet ein meist nasser Weg mit dann interessanten Hüpfpassagen über Gangsteine und auch mal durch Matsch nach rechts. Vor einer Holzsperre gehen wir einige Meter rechts hinab zur Straße, folgen ihr jedoch nicht, sondern steigen gleich in der früheren Richtung auf einem zuerst alt gepflasterten Weg am Bach (Schwarzes Schluftwasser) entlang. Der Weg wird bald schmaler und führt nun steiler ansteigend und mit einigen Anforderungen an Trittsicherheit über Steine und kurze Stege hinauf zur Bahnlinie.

Im einst glutflüssigen Granit

Diese wird überquert. Danach leitet der deutlich ausgetretene Steig nochmals einige Umdrehungen sportlicher über Blöcke und weitere oft nasse Stellen steiler hinauf zu einem Querweg (links Wanderhütte) und höher oben zu einem bei entsprechendem Wetter besonnten Rastplatz mit Bänken. Der Weiterweg erfolgt nun über oft stärker ausgelatschte Stufen und Blöcke stetig stramm bergan. Hier und da verraten im Gestein erhaltene Stücke von anderen Gesteinen, dass dieser Bereich beim Aufdringen des glutflüssigen Granits nahe an den Deckschichten lag, die an diesen Stellen nicht komplett eingeschmolzen wurden. Es befinden sich an manchen Stellen auch Spuren von Sprengungen aus der Zeit des Wegebaues, als besonders hinderliche Felsblöcke offenbar wenig zimperlich mal eben in die Luft gejagt wurden. Weiter oben helfen wieder Stege über ein paar sumpfige Stellen und bei 1010 Metern über NHN wird schließlich wieder die Brockenstraße erreicht.

Brockenstraße zum Gipfel

Gegenüber stehtan der noch sichtbaren Fortsetzung des Weges ganz humorlos ein Schild, dass hier die Natur besonders intensiv geschützt wird. Wir folgen also nun der Straße, ziemlich unverfehlbar, über die Bahnlinie der Brockenbahn (Gelegenheit zum Fotografieren!) und weiter zur zuletzt panoramischen Gipfelkuppe mit den malerischen Gipfelblöcken, die sicher einer der am häufigsten fotografierten Orte der Republik sind.

Abstiegsvariante für den Abstieg

Statt nach dem Bahnübergang wieder durch das Eckerloch abzusteigen, kann man dort der Brockenstraße noch zwei Kilometer weiterfolgen und einige Minuten nach einem Toilettengebäude rechts im Wald auf einem deutlichen Weg zur Brockenstraße absteigen. Auf dieser steigt man wieder einige Minuten nach rechts ab und geht dann gegenüber von einer Wanderhütte nach links auf dem steinigen Weg den Schildern nach direkt hinab nach Schierke. Dieser Abstieg ist landschaftlich weniger reizvoll, aber bei Eis und Schnee weniger heikel als der Eckerlochsteig.

Region

Touren-Charakter

Bis auf 1000 Meter Höhe klassische Wanderung auf naturnahen Wegen, dann Straßenhatscher. Was allerdings bei nassem oder eisigem Wetter auch seine angenehmen Seiten hat.

Ausgangspunkt

Parkhaus in Schierke

Endpunkt

Parkhaus in Schierke

Information

Bei Schnee und Eis sind leichte Steigeisen (Briefträgerketten oder Grödel) sehr nützlich und gesundheitsfördernd ... Dann auch besser die weniger delikate Abstiegsvariante nehmen.

Zur Wegführung des Steigs durch das Eckerloch

Der originale Weg führte östlich der Brockenstraße über feuchte Passagen nahe der Kuppe der Heinrichshöhe, dann durch den straßennahen Wald und zuletzt von der großen Kehre der Brockenstraße direkt hinauf zur Felsgruppe Teufelskanzel und Hexenaltar. Auch nachdem jetzt die Brockenstraße vom Landkreis Harz ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse von Wanderern aufwendig und naturfern grundsaniert wurde, blieb die ursprüngliche Fortsetzung des Aufstiegs abseits der Straße zugunsten des Naturschutzes verschlossen, denn sie verläuft mitten durch die Kernzone des Nationalparks, und der Brocken hat eine insgesamt durchaus passable Wegeinfrastruktur.Dieser Aufstieg von Schierke ist die übliche Route von Benno Schmidt, auch »Brocken-Benno« genannt, der es sich nach der Grenz­öffnung zur Gewohnheit gemacht hat, den Brocken fast jeden Tag zu besteigen und der 2016 seine 8000.Besteigung absolviert hat. Einzelheiten dazu siehe auf seiner Homepage www.brocken-benno.de.

Tipp

Bei Schnee und Eis sind leichte Steigeisen (Briefträgerketten oder Grödel) sehr nützlich und gesundheitsfördernd ... Dann auch besser die weniger delikate Abstiegsvariante nehmen.

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