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Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Harz: Von Michaelsteins Teichen zum Volkmarskeller

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
13.7 km
Aufstieg:
150 m
Abstieg:
150 m

Wo Mönche früh Land klug nutzten. Dies ist schon früh von Zisterziensermönchen kolonisiertes Land mit vielfältigen Relikten und großem geologischem Inventar. Die Täler mit ihren Teichen bleiben immer reizvoll und der reichhaltige Kräutergarten des Klosters lädt besonders für den Sommer ein.

Beschreibung

Zum Volkmarskeller   

Vom Parkplatz nördlich des Klosters Michaelstein gehen wir noch vor dem markanten Torbogen nach rechts auf der kleinen Kastanienallee zum Wald. Dort zweigt bald ein schmalerer Weg nach links ab und führt am Rand der Fischteiche taleinwärts. Rechts oberhalb davon leitet ein künstlich angelegter Bachlauf überschüssiges Wasser an den Fischteichen vorbei. Der bald schmalere Weg bringt uns kurzweilig an Teichszenerien und urigen alten Bäumen entlang. Sie zeigen all ihre Stadien von Werden und Vergehen und neuem Leben. Nach den Teichen folgen wir dem Weg weiter entlang des Baches, der malerisch in freien Windungen den sumpfigen Talgrund durchfließt.

An einem Querweg gehen wir über die Brücke nach rechts zur Waldstraße oberhalb. Dieser folgen wir dann nach links weiter talaufwärts, passieren die unterhalb entspringende Klosterquelle und nach einem längeren Aufstieg weiter oben einen steileren Felseinschnitt mit plätscherndem Bach. Wenig später gelangen wir zu einem an ein Bergwerksunglück erinnernden  Gedenkstein. Im Talgrund erkennen wir wieder Reste alter, aber inzwischen verlandeter Teiche. An einer Gabelung des Sträßchens lassen sich nach rechts hin über einen steilen Zickzackweg die natürliche Höhle  Volkmars­keller und die oberhalb davon ­liegenden Grundmauern des alten Klosters Michaelstein erreichen. Der inmitten von hohem Buchenwald gelegene Ort mit seinen Spuren des Lebens früherer Menschen kann uns anrühren.

Zurück durch den Silberbornsgrund 

 Wir gehen zurück zur Weggabelung und folgen dem Sträßchen, bald am Mundloch eines ­alten Bergwerksstollens vorbei, noch einen Kilometer weiter hinauf bis zu einer Wegkreuzung bei einem Teich mit einem gewaltigen Bergahorn, noch vor den ersten Häusern von Eggerode.

Hier wenden wir uns scharf links und gehen auf dem Herzogweg oberhalb des Tales ostwärts. Der Weg schneidet mehrfach die Kalkfelsen an, aus denen dieser Teil des Gebirges aufgebaut ist. Er biegt nach einem Kilometer um einen Bergsporn und erreicht danach bald den Talschluss eines Seitentales und danach den Beginn des nach links führenden Basteweges. Wir gehen auf dem Herzogweg nach rechts nochmals 200 Meter weiter und biegen dann links in den Silberbornsgrund.

Darin gehen wir auf dem Talsträßchen mehrere Kilometer ganz hinab: durch Buchenwald, dann unter einer Reihe gewaltig hoher Kastanienbäume entlang, später wieder unter urigen hohen Buchen. Der Bach kann bei längeren Regenfällen, die das Altholz wegschwemmen, auch mal ausgreifen und die Straße anknabbern. Kurz vor dem Waldrand wartet rechts als ein besonders eindrucksvolles Schaustück die mächtige  Schäferlinde. Wir gehen danach links weiter auf dem Panoramaweg zu den Fischteichen von Michaelstein und zur Gaststätte Zum Klosterfischer. Hier wartet auch am Kloster Michaelstein das Museum mit seinem Kräuter- und Gemüsegarten mit einer Fülle alter Kulturpflanzen und einer Schausammlung zu Klang und Musik.

Das Kloster Michaelstein   

Das neue Kloster Michaelstein von 1146 liegt genau an der großen Harzrandverwerfung (vgl. Tour 10). Nördlich davon bilden die steil aufgerichteten Schichten des Buntsandsteins und Muschelkalks den Untergrund, südlich davon im Bereich der Wanderung die weit angehobenen und bis hierhin abgetragenen alten Schichten des Devon und Karbon, in denen nahe an der Oberfläche Erzvorkommen angeschnitten sind. Ab 800 wurde beim nahen Eggerode Eisenerz abgebaut. Dazu wird berichtet, dass in der natürlichen Höhle Volkmarskeller nahe dem Bach ein christlicher Einsiedler hauste. Dort errichtete man auch die ersten Gebäude eines Klosters. Dies wurde bald aufgegeben und am Harzrand in günstigerer Lage neu aufgebaut.

Die Zisterzienser verbanden in ihrem Ordensleben Gebete und gemeinsames ­Leben mit praktischer Arbeit. Weil sie ihre Fischteiche nur mit Picke, Schaufel und Schubkarre anlegten, wird uns klar, dass neben dem Beten das Arbeiten ganz schön großgeschrieben worden sein muss. Es wurden sowohl die eigene Nahrung als auch Güter des täglichen Bedarfes erzeugt. So wirkten die Zisterzienserklöster über das Vorbild ihrer Muster­güter und Bergwerke für die ganze ­Gegend in einer Art Entwicklungshilfe, wovor wir auch heute noch großen ­Respekt haben können. Im artenreichen Kräutergarten und Gemüsegarten werden uns diese lebendigen Schätze mit all ihren Heilwirkungen und Stärkungen zum Ansehen, Anfassen und Schnuppern live angeboten.

Region

Touren-Charakter

Gut zu gehende bequeme Rundwanderung, überwiegend auf Waldstraßen

Ausgangspunkt

Parkplatz nördlich des Klosters ­Michaelstein

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