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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Harz: Von Ilsenburg zur Plessenburg

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:15 Std.
Länge:
15 km
Aufstieg:
400 m
Abstieg:
400 m

Von Ohrenfeld bei Ilsenburg am Harznordrand leitet das Tänntal hinauf zur Ausflugsgaststätte Plessenburg, der bekanntesten Burg im Nationalpark Harz. Zurück geht es über die Aussichtsfelsen über dem Ilsetal.

Vom Brocken fällt der Blick auf das nördliche Harzvorland.wandern, leicht
Vom Brocken fällt der Blick auf das nördliche Harzvorland.© Chris Bergmann
Beschreibung

Der Wegverlauf

Der Luftkurort Ilsenburg im klimatisch geschützten Tal der Ilse an der Straße der Romanik ist Ausgangspunkt von Wanderwegen, Radtouren und Loipen in den Nationalpark Harz. Die romanische Klosterkirche bildet den Rahmen für Konzerte, Ausstellungen und Führungen ebenso wie für Gottesdienste, Trauungen und Taufen. Der Parkplatz Blochhauer  beim ehemaligen Kloster und dem Schlosspark ist der zentrale Ausgangspunkt von Wander- und Radwegen. Der Europäische Fernwanderweg 11, markiert mit dem Zeichen »x« und hier mit dem Rotstrich-Zeichen, führt kurz und steil ostwärts hinauf und folgt dann aussichtsreich dem Waldrand. Bald ist der Abstecher zum Kloster Drübeck angezeigt: Die wiederhergestellten Bauten des ehemaligen Benediktinerinnenklosters Sankt Veit sind an der Straße der Romanik zwischen Ilsenburg und Wernigerode zu besichtigen, die Sommerlinde im stimmungsvollen Klosterhof ist 250 Jahre alt. Der doppeltürmige Westbau der in Teilen erhaltenen Klosterkirche stammt aus der Zeit um 1170.

Der Wanderweg führt weiter durch den Wald und erreicht den Weiler Oehrenfeld  (1:30 Std.) mit Waldgasthaus zwischen dem Ausgang des Tänntals und dem Ilsenburger Ortsteil Darlingerode. Der kontinuierlich ansteigende Forstweg im Tänntal gibt die Route zur Nationalpark-Gaststätte Plessenburg  (2:30 Std.) vor.

Von dem großen Straßenkreuz nördlich der Plessenburg führt auf etwa gleicher Höhe nordwestwärts ein breiter Weg zur aussichtsreichen ­Paternosterklippe und ein Tal querend weiter zum ebenso aussichtsreichen Ilse­stein  (3:20 Std.) führt. Alexander von Humboldt beobachtete, dass der rötliche Granit des Ilsesteins eine Abweichung der Kompassnadel bewirkt; die Ursache wird auf starken Eisengehalt zurück­geführt. Das Kreuz auf dem Ilsestein soll an die Gefallenen der antinapoleonischen Befreiungskriege 1813/14 erinnern.

Vom Ilsestein leitet die Markierung an einer Schutzhütte vorbei zurück zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz Blochhauer  (4:15 Std.) in Ilsenburg nahe der Klosterkirche. Kaiser Heinrich II. vermachte die im 9. Jh. als Jagdpfalz an der Ilse gegründete ottonische Elysynaburg (»Erlenburg«) im Jahr 1003 dem Bischof von Halberstadt, der sie in ein Benediktinerkloster umwandelte, während die Burgbesatzung in eine neu errichtete Festung (1107 zerstört) auf dem Ilsenstein umzog. Die als kreuzförmige Basilika errichtete romanische Klosterkirche (1078–87) zählt zu den ältesten Bauwerken der Hirsauer Schule in Deutschland. Während der Bauernkriege wurde das Kloster im Jahr 1525 verwüstet, die Grafen von Stolberg-Wernigerode richteten in den Gebäuden eine Klosterschule ein, die Kirche wurde stark verändert und barockisiert, Teile der Gebäude wurde zum Schloss um- und ausgebaut (im 19. Jh. im neuromanischen Stil umgebaut; Schlosspark). Von den ehemaligen Klostergebäuden sind der Ostflügel mit Sakristei, Kapitelsaal und Dormitorium sowie der Südflügel erhalten.

Ilsestein

Spuren einer Felsenfestung auf dem aussichtsreichen Ilsestein werden in das 11. Jh. datiert. Auch die Sage berichtet, dass hier vorzeiten ein Schloss stand; es soll das Schloss eines Harzkönigs gewesen sein, der eine schöne Tochter namens Ilse hatte, wie die Brüder Grimm berichten: »Nah dabei hauste eine Hexe, deren Tochter über alle Maßen hässlich aussah. Eine Menge Freier warben um Ilse, aber niemand begehrte die Hexentochter. Das zürnte die Hexe und sie wandelte durch Zauber das Schloss in einen Felsen, an dessen Fuß sie eine nur der Königstochter sichtbare Tür anbrachte. Aus dieser Tür schreitet noch jetzo alle Morgen die verzauberte Ilse und badet sich im Flusse, der nach ihr heißt. Ist ein Mensch so glücklich und sieht sie im Bade, so führt sie ihn mit ins Schloss, bewirtet ihn köstlich und entlässt ihn reichlich beschenkt. Aber die neidische Hexe macht, dass sie nur an einigen Tagen des Jahres im Bade sichtbar ist. Nur derjenige vermag sie zu erlösen, der mit ihr zu gleicher Zeit im Flusse badet und ihr an Schönheit und Tugend gleicht.«

Region

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz Blochhauer (275 m) an der Mühlenstraße in Ilsenburg

Wegbeschaffenheit

Überwiegend bequeme Forstwege

Entspannt einkehren

Das autofreie Waldgasthaus Plessenburg ist von Mai bis Oktober dienstags, donnerstags und samstags mit dem Nationalparkbus 288 Wernigerode Hauptbahnhof–Ilsenburg–Elbingerode–Wernigerode Hauptbahnhof erreichbar. An diesen Tagen herrscht rund um die Plessenburg reger Ausflugsverkehr, und Nationalpark-Ranger bieten hier geführte Wanderungen an.

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