Wandern Harz : Von Ilsenburg per Schindelstieg zum Renneckenberg
Großzügiger Aufstieg durch weltabgeschiedeneBergwaldszenerien. Dieser Aufstieg ist lang, zugegeben. Aber wer sich die Mühe macht, ihn zu gehen, der erreicht diese Gipfel sportlich-zünftig von ganz unten und besucht dabei unterwegs eine Reihe der besonders originellen Orte und Wege.
Zum Ilsestein
Vom Parkplatz im Ilsetal gehen wir neben oder auf der Talstraße bis vor das Waldhotel. Hier beginnt ostseitig ein Forststräßchen, das stetig nach links ansteigt. Wir folgen ihm bis zu einer markanten Kehre und gehen danach südwärts weiter hinauf. Nach Querung mehrerer Bergsporne gelangen wir an den düsteren Granitfelsen Adlerklippen vorbei zur wieder neu eröffneten Gaststätte am mächtigen Felsbau des Ilsesteins. Sowohl der höchste Punkt des Felsens als auch der nach Westen vorgeschobene Vorgipfel mit einem bombastischen gusseisernen Kreuz sind über Treppen und Geländer gefahrlos zu erreichen und bieten weite Ausblicke und Tiefblicke.
Zur Plessenburg
Dem nach Südosten weiterführenden Weg folgen wir nur ein kurzes Stück und zweigen dann rechts auf einen weniger steilen Hangweg ab in Richtung Plessenburg. Er führt in das nächste Tälchen zur – oft versiegenden – Ilsequelle und danach in südlicher Richtung ansteigend zur kecken Paternosterklippe. Auch von hier bietet sich ein Blick zum Brocken, aber hier ist der höchste Felsklotz der Paternosterklippe nur mit kurzer, aber richtig steiler Kletterei zu erreichen. Der Weg führt weiter zu einem großen Straßenkreuz und bald danach rechts zur Gaststätte Plessenburg.
Über den Schindelstieg zum Molkenhausstern
In südlicher Richtung passieren wir Gebäude einer Försterei und gehen danach schräg links in großem Bogen ansteigend einen Forstweg hinauf zu einem Wegekreuz. Den Wegschildern nach folgen wir dem Schindelstieg. Er führt von einem weiteren Wegekreuz westwärts mit Blick auf den rechts mit Klippen sichtbaren Pfortenberg zu einer Felskuppe. Hier ist nach rechts mit einem kurzen Abstecher der Ferdinandstein zu erreichen, wo einstmals mit einer historischen Inschrift der Abschuss eines letzten Wolfes abgefeiert wurde. Der Steig führt danach abwärts zur Waldstraße. Diese wird etwas südlich vom oberen Gebbertsberg gequert. Danach leitet der Schindelstieg bald nach rechts, südwestwärts abwärts und nach Querung eines Tälchens nach rechts und dann im Bogen nach links deutlicher ansteigend hinauf zum quer verlaufenden Soldansweg. Auf diesem gehen wir nach links zum auf einem Bergsattel gelegenen Wegekreuz Molkenhausstern (Schutzhütte, Stempelstelle Wandernadel) hinauf.
Zu den Gipfeln des Renneckenberges
Nun gehen wir nach rechts den Weg auf dem Bergrücken bergan. Nach einigen Minuten folgen wir dem rechts abbiegenden Weg. Er erreicht nach etwa einem Kilometer nahe den Unteren Zeterklippen eine markante Kehre mit einer Wanderhütte. Der nun nach links, südostwärts ansteigende Weg wird 700 Meter weiter nach rechts verlassen. Ein schmaler, aber heftig ausgelatschter Steig bringt uns steil hinauf zur Oberen Zeterklippe. Über eine steile Eisenleiter ist sie auch ohne Felskletterei zu ersteigen. Damit ist der nördliche der drei Gipfel des Renneckenberges bestiegen (3051 ft, 930 m NHN; westlich gegenüber liegt nah und beeindruckend höher der Brocken mit dem von zusammenbrechendem und sich entsprechend den natürlichen Vorgängen regenerierendem Wald der auf 400 Höhenmetern völlig wilden Ostflanke).
Noch mehr Aussicht
Der nach Süden weiterführende Weg bringt uns zwischen aufkommendem jungem Fichtenwald hinab zueinem Bergsattel und dort, teils über Stege, zu einem breiten Querweg. Diesem nach links folgend gelangen wir zu seinem Ende und auf dem anschließenden Fußweg steiler hinauf zu den Brockenkindern als höchsten Punkten des Renneckenberges (3061 ft, 933 m NHN).
Hinter der ersten markanten Klippe gehen wir südwärts weiter, an den südlichen Brockenkindern vorbei und den schmalen Weg weiter hinab zu einem Bergsattel. Wer auch noch auf dem südlichen Gipfel stehen will, kann von diesem Sattel aus südwärts die Granitklippe Kapelle besteigen (3041 ft, 927 m NHN; hübscher Blick zum Brocken).
Abstieg durch das Ilsetal nach Ilsenburg
Vom Sattel südlich der Brockenkinder erreichen wir rasch nach Westen den Glashüttenweg und nach rechts hin bald die Brockenstraße und den Bergsattel Brockenbett (Picknickplatz am historischen Eisernen Handweiser).Nun folgen wir der nordwärts hinabführenden Waldstraße über die Passage mit der hörbar unter großen Blöcken fließenden »Verdeckten Ilse«, später an einem Stein mit alter Inschrift und an der Abzweigung des Soldansweges vorbei. Nach insgesamt lumpigen fünf Kilometern erreichen wir schließlich am Pavillon Rote Brücke den Heinrich-Heine-Weg (siehe Wanderung 4). Auf diesem gehen weiter hinab nach Ilsenburg.
Region
Touren-Charakter
Ausgedehnte ruhige Wanderung mit großartigen landschaftlichen Eindrücken bei beachtlichen Höhenunterschieden, auf weithin angenehmen Wegen
Ausgangspunkt
Gebührenpflichtiger Parkplatz Ilsetal, beim Nationalparkhaus und Hochseilgarten
Endpunkt
Gebührenpflichtiger Parkplatz Ilsetal, beim Nationalparkhaus und Hochseilgarten
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.