Wandern Harz: Von Großleinungen zur Mooskammer und nach Morungen
Gipskarst, Burgruinen und uralte Schachthalden. Diese Wanderung verläuft an der Nahtstelle zwischen dem eigentlichen Harz und dem am Harzrand vorkommenden Gips der Zechsteinzeit. Die Runde durch das Gipskarst-Juwel Mooskammer zur ansehnlichen Burgruine Neu-Morungen und an uralten Kupferschieferhalden vorbei verknüpft auf engem Raum natürliche und kulturhistorische Raritäten.
Am Karstwanderweg
Von Großleinungen folgen wir der Straße in Richtung Morungen und gehen nach etwa 100 Metern in der Lücke zwischen zwei großen landwirtschaftlichen Gebäuden rechts hinauf zum Karstwanderweg (ausgeschildert mit rotem Querstrich und K).
Am Waldrand und nahe daran folgen wir in nordwestlicher Richtung dem die Tälchen und Riedel querenden Weg. Bald sind die ersten Erdfälle zu sichten, die durch das Verstürzen von durch Gipsauflösung entstandenen Hohlräumen entstanden sind und auch immer noch weiter entstehen.
Nach mehreren Kilometern wird ein bachnah gelegener Angelteich passiert, und wenig später erreicht man nach einem Erdfallteich die allmählich eindrucksvoll absitzenden und verstürzenden Gipsschollen und Erdfälle der Pferdeställe.
Zur Burg Neu-Morungen
Kurz danach führt der Weg nach rechts um die Ecke zu einer Abzweigung. Hier folgen wir einem Pfad nach links hinab zum Erlenbach und überschreiten diesen auf einem Steg.
Jenseits wandern wir auf dem hübschen Wiesenweg an einer Hecke entlang und später auf einem Feldweg hinauf zum Ort Morungen. Von einer großen Infotafel steigen wir noch ein wenig an und dann rechts in einer Gasse hinauf zum Wald. Den Schildern in Richtung Burg(ruine) Neu-Morungen folgend, wandern wir auf dem meist als Hohlweg eingeschnittenen Weg zuerst noch etwas nach rechts und steigen dann in einem weiten Bogen nach links hinauf zu den malerisch verfallenden Mauerresten der einstigen Burg Neu-Morungen (ca. 380 m; Pavillon, Infotafel).
Durchs Kupferbergbaugebiet
Anschließend wandern wir zurück zum Ort und halten uns nun in Richtung Großleinungen. Zuerst gehen wir am düster abgeschotteten, in historisierender Bauweise errichteten Schloss (19. Jh.) vorbei, dann passieren wir entlang der Straße erste baumbestandene Hügel, die überdimensionierten Maulwurfshügeln ähneln und als Halden von sehr frühem Kupferbergbau entstanden sind.
Bald leitet von einer Rechtsbiegung der Straße geradeaus ein alter Grasweg weiter hinab. An noch mehr baumbestandenen Halden vorbei leitet der Weg schließlich wieder auf die Landesstraße, über die wir rasch zurück nach Großleinungen gelangen.
Region
Touren-Charakter
Abwechslungsreiche Wanderung auf meist naturnahen Wegen durch Wald und über Wiesenhänge
Beste Jahreszeit
April bis Oktober
Ort
GroßleinungenAusgangspunkt
Nördlicher Ortsausgang von Großleinungen, am Parkplatz »Vor der Mooskammer«
Endpunkt
Nördlicher Ortsausgang von Großleinungen, am Parkplatz »Vor der Mooskammer«Höchster Punkt
350 mGipskarst
Die Gipsvorkommen sind Reste der ursprünglich sehr mächtigen Salzablagerungen des Zechsteinmeers. In Oberflächennähe wurden die Kochsalz- und Kalischichten als erste vom versickernden Niederschlagswasser aufgelöst und über Bäche und Flüsse abtransportiert. Die weniger gut löslichen Gipse blieben zurück, lösen sich aber weit schneller als andere Gesteine auf und bewirken die Bildung von unterirdischen Hohlräumen.
Durch Verstürzen der Decke wandern sie allmählich nach oben und brechen irgendwann als Erdfälle ein, wie es an diesem Teil des Karstwanderwegs vielerorts zu beobachten ist.Übrigens: Den Karstwanderweg komplett zu gehen, ist ein großes Ding. Immerhin führt der Weg inzwischen von Förste bei Osterode im Westharz bis Pölsfeld nahe Sangerhausen über 143 km von einer geologischen Rarität zur nächsten und weist sogar noch Varianten auf …
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sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.