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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Harz: Von den Kriegsgräbern zum Kaiserweg und zum Bodebruch

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:00 Std.
Länge:
8 km
Aufstieg:
100 m
Abstieg:
100 m

Felsenburgen und Moore am uralten Handelsweg. Auf dieser Wanderung erhält man einen Eindruck von den kargen hochharztypischen Szenerien mit Felsburgen über sumpfigem Wald und Hochmooren. Weil sie zwar ganzjährig begehbar ist, aber in der Skisaison auf einem Teil der Strecke Loipen gespurt sind, bedeutet das in dieser Jahreszeit eine gutnachbarschaftliche Rücksichtnahme durch Gehen neben den Spuren.

Der Abfluss des Sumpfgebiets  Bodebruchwandern, leicht
Der Abfluss des Sumpfgebiets Bodebruch© Richard Goedeke
Beschreibung

Zu den Großen Hopfensäcken

Von dem hinter der Bushaltestelle »Kriegsgräber« im Wald gelegenen Parkplatz steigen wir einige Meter an und treffen auf eine schmale Schneise. Durch diese führt ein schmaler Weg in nördlicher Richtung. Er verlangt bei Nässe einige sportlich große Schritte über Matsch und Pfützen, ist aber durch kurze Stege über die hungrigsten Schlammlöcher entschärft.

So wird ein nicht breiter, aber fester Querweg erreicht, zu dem hier eine frühere Forststraße gelungen rückgebaut wurde. Dieser Weg führt in östlicher Richtung an teils grandiosen Urwaldszenerien vorbei und nach etwa 800 Metern vor einer Linkskurve zu einer  Blockhütte.

Hier erreicht man den uralten Handelsweg Kaiserweg, in den wir nach rechts einbiegen. Er zeigt auf dieser Strecke mit grobem Pflaster und gelegent­lichen Karrenspuren noch etwa den originalen ­Zustand der alten Handelswege. Auf der Höhe der nächsten Kuppe liegen rechts und links die großblockigen Granitklippen  Große Hopfensäcke.

Dreieckiger Pfahl und Bodebruch

Danach führt der Kaiserweg abwärts zu einer Forststraße. Auf dieser wandern wir nach links und erreichen in etwa 10 Minuten den alten  Grenzstein »Dreieckiger Pfahl« unweit der früheren innerdeutschen Grenze.

Hier zweigt der Weg nach rechts ab in Richtung Bodebruch und führt nach einem Wegweiser rechts zum erhöht gebauten  Aussichtspunkt über das Hochmoor. Auf schmalen Stegen gehen wir über den Rand des Moores, queren danach über Wurzeln und Blöcke ein Tälchen. Weitere Stege führen nochmals hinauf zum Rand des Moores und zur Trasse der Loipe (auf der sich in der Skisaison Fußwanderer mit dem Zertreten der Spuren sehr unbeliebt machen können!).

Der Weg biegt schon bald von der Loipentrasse nach rechts (Richtung Oderbrück). Er führt als von Wurzeln überzogene Holperstrecke durch hohen  Wald und teils auch an von Stürmen malerisch umgelegten Baumleichen vorbei und erreicht nach etwa einem Kilometer wieder den Kaiserweg. Diesen überqueren wir und folgen hübschen Stegen über sumpfige Stellen und an weiterem wilden Wald vorbei rasch zu den  Skihütten von Oderbrück Nord.

An denen gehen wir vorbei. Etwa 100 Meter vor der Autostraße biegen wir dann bei einem Wegweiser nach rechts (Richtung Torfhaus) in einen Grasweg. Er leitet in der auffallend geraden Lichtschneise (in der früher die erste Stromleitung verlief) nordwärts. Der Weg ist angenehm zu gehen und trotz der geraden Linienführung wieder durch weitere urwüchsige Waldszenerien abwechslungsreich, wenn auch auf diesem letzten Wegabschnitt neben Waldesrauschen ebenfalls etwas Autorauschen geboten wird. Die Schneise führt direkt zurück zum Parkplatz an der B 4.

Übrigens: Auf dem Friedhof »Kriegsgräber« liegen neben in letzten Kämpfen als Volkssturm sinnlos verheizten Jugendlichen auch namenlose osteuropäische Fremdarbeiter und vermutlich auch Opfer von Todesmärschen zur Vernichtung von KZ-Häftlingen.

Region

Touren-Charakter

Herb-schöne Wanderung im von Hochmooren geprägten Vorfeld des Brockens, teilweise auf einem alten Handelsweg

Beste Jahreszeit

Mai bis Oktober

Ort

Altenau

Ausgangspunkt

Bushaltestelle und Wanderparkplatz »Kriegsgräber« an der 4 zwischen Torfhaus und Oderbrück

Endpunkt

Bushaltestelle und Wanderparkplatz »Kriegsgräber« an der 4 zwischen Torfhaus und Oderbrück

Höchster Punkt

Große Hopfensäcke (890 m)

Goethe und der Brocken

Das Hochmoor Bodebruch bildet die Wasserscheide zwischen dem Tal der Oder und dem der Bode. Die zu Beginn bis zum Kaiserweg benutzte, angenehm rückgebaute Forststraße entspricht vermutlich der originalen Aufstiegsroute Goethes bei seiner farbig beschriebenen und oft zitierten frühen Brockenbesteigung. Die Straße zum Dreieckigen Pfahl ist zugleich der Beginn eines der beiden kürzesten Aufstiege zum Brocken.

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