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Bergwandern
wandern

Wandern Harz: Von Clausthal-Zellerfeld zum Polsterberger Hubhaus

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:00 Std.
Länge:
7.5 km
Aufstieg:
50 m
Abstieg:
50 m

Wo Wasserkraft tiefe Bergwerke ermöglichte. Die Clausthaler Hochfläche war das Zentrum des Harzer Bergbaues und ist durch die zahlreichen Stauseen und die sie verbindenden Grabensysteme des »Oberharzer Wasserregals« geprägt. Sie wurden zur Energiegewinnung für den Bergbau angelegt und sind heute ein einmaliges Kulturdenkmal. Die ruhige und meist ebene Wanderung führt zu einigen seiner besonders eindrucksvollen historischen Anlagen.

Beschreibung

In altem Bergbaugelände    

Von der Straße Dorstheer Zechenhaus links den Weg entlang des Zauns hinab zum Hirschler Teich. Nahe seinem Ufer nach rechts (südwärts links haltend) mit dem Wasserwanderweg zur Bundesstraße B 242. Diese überqueren und nun den Schildern des Wasserwanderweges folgend auf einer geraden Forststraße am rechts gelegenen Entensumpf Innerstesprung vorbei und in gleicher Richtung weiter zur Huttaler Widerwaage. Eine Infotafel gibt hier ausführliche Erläuterungen zu dem komplizierten, aber effek­tiven Teich- und Grabensystem.

Nun links den schmalen Weg auf der Krone des alten Grabens weiterverfolgen und dabei mit mehreren Biegungen Tälchen und Bergsporne queren bis vor die Harzhochstraße B 242. Diese wieder überschreiten und gegenüber auf einer breiten Stichstraße zum Polsterberger Hubhaus (originelle Gaststätte im historischen Gebäude, weithin bekannt und geschätzt wegen leckerer regionaler Slow-Food-Speisen und Getränke in liebevoll mit dezenten Naturobjekten geschmückten Räumen!). Wenn man aus der Tür wieder herauskommt, nach rechts den Weg auf der alten Grabenkrone und durch den Wald zum Jägersbleeker Teich nehmen. Bei passenden Temperaturen besteht hier Gelegenheit zum Baden. Den Staudamm überschreiten und links im Wald weiter zu den Pfauenteichen. Hier wegen Altlasten auf keinen Fall baden! Auch dort über den Damm und in gleicher Richtung weiter ansteigend zurück zum ehemaligen Zechenhaus der Grube Dorothea am östlichen Ortsrand von Clausthal-Zellerfeld.

Region

Touren-Charakter

Landschaftlich reizvolle und bergbauhistorisch lehrreiche Waldwanderung zu einigen ­Highlights des Kulturdenkmals »Oberharzer Wasserregal«

Ausgangspunkt

Nahe beim Straßendreieck B241/242, beim Pulverhaus in der Straße Am Dorstheer Zechenhaus Wegabzweigung (noch vor den Gewerbegebäuden)

Endpunkt

Nahe beim Straßendreieck B 241/242, beim Pulverhaus in der Straße Am Dorstheer Zechenhaus Wegabzweigung (noch vor den Gewerbegebäuden)

Tipp

Die Grube Dorothea wurde schon 1824 von Heinrich Heine touristisch erkundet (siehe »Harzreise«). Die idyllisch anzusehenden Teiche wurden als Wasserspeicher zum Betreiben der Bergwerke angelegt und durch lange Grabensysteme auch vom Brockenmassiv her versorgt. Dazu baute man in jahrzehntelanger Arbeit mit einfachsten Mitteln über die tiefste Einsattelung den Sperberhaier Dammgraben. Ausgeklügelte technische Systeme, zu denen das Hubhaus und die Widerwaage gehörten, dienten dazu, den übrigen Höhenunterschied zur Clausthaler Hochfläche zu überwinden. Alle diese Bauten sind Teile des als Kulturdenkmal ausgewiesenen »Oberharzer Wasserregals«. Die Bergwiesen in der Umgebung der Bergstadt entstanden als Folge der an die Bergleute verliehenen Privilegien der Landnutzung. Die Wiesen sind wegen ihres Artenreichtums auch botanisch wertvoll und werden durch Rinder- und Ziegenhaltung gepflegt (im Ortsteil Buntenbock Ziegenhof mit leckeren Bioprodukten!). In Clausthal-Zellerfeld besonders sehenswert sind das Oberharzer Bergwerksmuseum und die berühmte Mineraliensammlung der Technischen Universität, außerdem unter anderem der Turm des Ottilienschachtes, der sehr tiefe Kaiser-Wilhelm-Schacht und mehrere nachgebaute Wasserräder. Nördlich vom Jägersbleeker Teich und den Pfauenteichen liegen im Wald Ruinen. Unter dem Tarnnamen »Werk Tanne« wurden hier in der NS-Zeit Sprengstoffe und Bomben hergestellt. Die meisten der dazu gezwungenen Häftlinge und Kriegsgefangenen, darunter viele Frauen, kamen teils durch das giftige Arbeitsumfeld, teils auch bei Bombenangriffen zu Tode. Im Jägersbleeker Teich kann im Sommer gebadet werden, in den durch Altlasten geschädigten Pfauenteichen nicht.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.