JBerg-Verlag
Bergwandern
wandern

Wandern Harz : Vom Parkplatz Kriegsgräber zum Wurmberg

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:00 Std.
Länge:
15 km
Aufstieg:
300 m
Abstieg:
300 m

Wanderung entlang der einstmals die Welt teilenden Grenze. Die Wanderung führt beim Rückweg über die Betonstraße des ehemaligen Grenzweges. Dieser jahrzehntelang den DDR-Einwohnern verbotene breite Landstreifen entlang der Grenze ist heute als »Grünes Band« ein großer naturnaher und besonders geschützter Geländestreifen, der im Naturhaushalt eine wertvolle Verbindung zwischen verschiedenen Biotopen bildet und den Austausch von Pflanzen- und Tierpopulationen fördert.

Beschreibung

Über das Bodebruch zum Dreieckigen Pfahl

Wenig östlich des Parkplatzes gehen wir zunächst parallel zur Bundesstraße auf der markanten Schneise nach Süden bis zur Siedlung Oderbrück Nord, wohin aus Naturschutzgründen früher irgendwo im Wald gelegene Skihütten umgesiedelt wurden. Wir durchqueren nun ostwärts diese Häusergruppe und folgen danach einem schmalen Wanderweg zum quer über den Harz führenden Kaiserweg. Dieser wird überquert und gegenüber führt ein hübscher, weithin von Wurzeln überzogener Weg weiter. Schließlich biegt er nach links, leitet auf einem Holzsteg am Rand des Hochmoores Bodebruch weiter, dann hinab durch ein Tälchen und jenseits wieder über Blöcke hinauf zu einem weiteren Steg und zur Aussichtskanzel mit dem Blick über die Weiten des Moores. Kurzdanach erreichen wir eine Waldstraße, die zum alten Grenzpunkt Dreieckiger Pfahl hinaufleitet.

Am Eisernen Vorhang

Noch unterhalb des Dreieckigen Pfahls führt eine breite Waldstraße nach rechts durch hohen Fichtenwald weiter. Hier konnten sich Bundesrepublikaner in den Jahrzehnten der deutschen Teilung mit mildem Gruseln ganz nahe am Eisernen Vorhang entlangbewegen, während drüben nurwenige Meter entfernt Grenzzäune und Minenstreifen und dahinter bewaffnete Grenzwächter herumstanden. Die Waldstraße bringt uns sanft abwärts in Bereiche, wo der Wald nach Befall mit Borkenkäfern abgestorben ist und nach rechts Ausblicke zum Achtermann hin zulässt. Danach führt sie nun ein wenig aufwärts und wir erreichen bald darauf ein markantes Wegekreuz.

Über den Ulmer Weg auf den Wurmberg

Nach links folgen wir zuerst kurz einem Weg in Richtung Schierke, aber bereits wenig später zweigt nach rechts in Richtung Wurmberg der Ulmer Weg ab. Zuerst führt er neben deutlich eingeschnittenen Hohlwegen weiter, bald danach in solchen. Nach einer Weile öffnet sich über hübschen Heidekrautflächen nach links der Blick zum Brocken. So gehen wir immer deutlicher ansteigend weiter bis kurz vor eine kleine Blockhütte. Hier weisen uns Wegschilder gen Wurmberg nach rechts in den hohen Wald. Noch vor dem Wegekreuz Stieglitzecke und der asphaltierten Waldstraße bietet sich nach links hinauf eine steilere breite Schneise (bei Schnee Skipis­te) für einen wanderfreundlicheren Aufstieg an. Er führt stetig steil hinauf. Erst zuletzt bietet er wieder einen Blick zum Brocken und mündet direkt vor der Bergstation der Kabinenbahn auf die breite Waldstraße. Von hier besteht Gelegenheit, das aus dem Granit des Bergrückens gesprengte Speicherbecken und allerlei Wasserspielangebote und sonstige Spielplätze für kleine und große Kinder zu besichtigen. Danach lässt sich ostwärts der Gipfel überqueren, wobei wir auch noch die neue, ganz schön klotzige Bergstation des Sesselliftes von der Hexenritt-Alm bewundern können …

Rückweg auf dem Grünen Band

Vom letzten gastronomischen Angebot leitet in Richtung auf das nahe Schierke neben den Res­ten der fossil gewordenen Skisprungschanze eine steile Treppe aus dröhnenden Eisenrosten – weiter unten daneben auch ein Zickzackweg – hinab. Unten gehen wir an allerlei sportbezogenen Gebäuden vorbei und über den in DDR-Zeiten verminten Grenzstreifen zur Betonplattenstraße. Auf dieser überschreiten wir nach links einen kleinen Sattel (rechts Bank und dahinter die nahe Kuppe des Großen Winterbergs, siehe Wanderung 9).Danach führt die Straße, allmählich teilweise von Gras und Kräutern zurückerobert, nordwestwärts hinab in die weite Mulde des Sandbrinks und später wieder stetig ansteigend nach insgesamt strammen fünf Kilometern zum Pavillon an der Querung der Schierker Straße. Unterwegs bietet sich reichlich Gelegenheit, die verschiedenen Stadien von spontaner Regeneration des einstmals angestrengt geräumten und kahl gehaltenen und nach der Grenzöffnung wieder von Minen und Zäunen und Mauern befreiten, heute als »Grünes Band« gefeierten Landstreifens wahrzunehmen.

Am Pavillon gehen wir auf der Schierker Straße nach links, westwärts zum Dreieckigen Pfahl und geradeaus weiter. Später queren wir wieder den Kaiserweg und gehen zuletzt unter der gar nicht recht in den Nationalpark passenden Hochspannungsleitung durch und, nun auf Asphalt, zurück zum Ausgangspunkt an der Bundesstraße 4.

Region

Touren-Charakter

Lange und abwechslungsreiche Wanderung zunächst im ehemaligen Grenzbereich der Bundesrepublik, zurück weithin auf der ehemaligen Bewacherstraße der DDR-Grenztruppen

Ausgangspunkt

Parkplatz Kriegsgräber an der B4 zwischen Torfhaus und Oderbrück. Der Parkplatz liegt 30 Meter östlich oberhalb der Straße und des Busstopps Ehrenfriedhof.

Endpunkt

Parkplatz Kriegsgräber an der B 4 zwischen Torfhaus und Oderbrück. Der Parkplatz liegt 30 Meter östlich oberhalb der Straße und des Busstopps Ehrenfriedhof.
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