Bruckmann CMYK quer
Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Harz: Vom Braunsteinhaus zum Giersberg

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
11 km
Aufstieg:
350 m
Abstieg:
350 m

Zum Porphyr Südharzer Vulkane. Dieser hübsche Happen Thüringen ist Vulkanland, im Perm ausgespien auf diesen Fleck des Planeten und später nochmals frisch angeschnitten von steilen Tälern. Dort wachsen neben Porphyrfelsen und alten Bergbauhalden urige Buchen, Ahorne und Fichten.

Beschreibung

Zu den Porphyrklippen der Steinmühle   

Vom Waldrandparkplatz vor dem Braunsteinhaus gehen wir das Sträßchen etwa einen halben Kilometer bergauf und 100 Meter südlich vom Braunsteinhaus nach links, westwärts den Weg zum Bergbau-Lehrpfad hinauf. Wir folgen ihm über eine Kehre, dann an den nach links führenden Abzweigungen des Müncheberg-Lehrpfades und des Weges nach Appenrode hinab vorbei, und steigen bis zu einem Sattel bei zwei kleinen bewaldeten Bergkegeln des Mühlberges. Jenseits zweigen wir bald nach links ab und gehen hinab bis in den Grund des lieblichen Wiesentales des Fuhrbaches. Darin leitet das Sträßchen weit hinauf, am ehemaligen  Eisenerzbergwerk Brandenberg vorbei. Kurz vor dem Ende der Wiesen passieren wir eine links am Waldrand gelegene Wanderhütte. Im nun bald im Wald verlaufenden Tal erreichen wir eine Wegabzweigung nach rechts. Hier gehen wir links weiter und kommen zur Wanderhütte und Stempelstelle  Steinmühle und dem sogenannten (nur Wasser führenden) Goldbrunnen. Hier beginnen die beachtlichen Porphyrfelsen. Sie überragen den Talgrund vor allem westseitig mit jähen Felspfeilern und Felstürmen aus bröckelndem Vulkangestein.

Zur Giersbergaussicht   

Wir steigen im Tal weiter bergan und gelangen nach dem felsigen Talabschnitt zu einer Wegabzweigung. Hier gehen wir nach rechts hinauf zum Wegekreuz  Grüner Platz. Dort steht neben Resten vergangener Baumriesen ein schöner Bergahorn. Wir passieren ihn südwärts stramm aufsteigend, gelangen zu einer Wiese und wenig später zu einer Wegabzweigung nach links in Richtung Netzkater. Wir steigen immer geradeaus weiter, verlassen die nach rechts hinabführende Forststraße und erreichen über den unbefestigten Weg geradeaus bald die von mächtigen Bäumen umgebene  Giersbergaussicht (Sitzbänke und Mäuerchen, niedrige Porphyrblöcke mit Moospelzen, Blick nach Süden).

Zurück zum Braunsteinhaus   

Etwa 50 Schritte nördlich der Aussicht führt ein undeutlicher Forstweg ostwärts in den Wald. Er bringt uns rasch über die eigentliche Gipfelkuppe des Giersberges und danach in einer grasigen und teils verwachsenen Schneise hinab zum von links heranführenden Weg in Richtung Netzkater. (Wer bequemere Wege bevorzugt, kann hierher nach etwas Umweg zurück auch von der oben erwähnten Abzweigung gelangen.) Der Weg leitet bald zunehmend deutlicher zu einer quer verlaufenden Forststraße.

Wir folgen ihr nach rechts bis zu einem kleinen Teich und gehen links den hier abzweigenden festen Weg in einem kleinen Tal hinab. Es ist bald deutlicher eingeschnitten und leitet nach einem Kilometer vor die markante Kuppe des Hegersberges. Hier weist ein altes Wanderschild nach rechts in einen unbefestigten Weg neben einem Bach. (Dieser führt ins Tal westlich des Hegersberges hinab und ist durchaus hübsch. Nach Regenfällen wird allerdings der tonige Boden weich und teils auch vom Bach für seine Gerinne beansprucht. Wer nicht in Gummistiefeln unterwegs und auch nicht scharf auf Übungen im gut gezielten Dreisprung ist, dem rate ich von diesem Wegangebot ab.) Stattdessen folgen wir der festen Straße, die im Bogen nach links weiterführt. Sie steigt dann auch etwas an und biegt nördlich des Ochsenkopfes scharf nach rechts. Südwestwärts gehen wir neben dem Lembach hinab. Unter einer kleinen Klippe und den steilen Osthängen des Hegersberges durch gelangen wir südwärts hinab, zuletzt neben Wiesen, zum Braunsteinhaus und auf der Talstraße hinunter zum Waldrandparkplatz.

Im Ilfelder Vulkanland

Die Umgebung von Ilfeld war in der Permzeit des Erdaltertums Ort intensiver vulkanischer Aktivität und nachfolgender Bildung von Erzen in Felsspalten. Braunstein ist ein manganhaltiges Gestein. Das Braunsteinhaus war ursprünglich das Geschäftsgebäude für den hiesigen Bergbau. Die Abbauspuren der Gangerze sind in der Umgebung vielerorts zu sehen und am Müncheberg in einem Bergwerks-Lehrpfad zugänglich (Broschüre dazu im Braunsteinhaus).

Der obere Abschnitt des Tals des Fuhrbaches ist nach der inzwischen verschwun­denen Steinmühle benannt, von der nur der Brunnen geblieben ist. Über die ­dor­tigen Felsen kursieren allerlei Geschichten. Aber mit Felsen ist es wie mit dem Rorschach-Test. Bei dem werden Probanden zufällig entstandene Kleckse gezeigt und sie gebeten zu sagen, wozu sie Ähnlichkeiten entdecken. Menschen mit blühender Fantasie können ebenso auch in die Felsen je nach Beleuchtung Gesichter oder Tiere hineinsehen – ganz nach dem Inventar ihres Unterbewusstseins. Versteinert ist in den einst glutflüssigen Laven nichts und die säulenähnlichen Felsstrukturen sind nicht von Menschen oder Riesen oder Hexern gemacht, sondern ähnlich wie im Basalt bei der Abkühlung als Schrumpfungsrisse entstanden. An ihnen entlang kann die Verwitterung besonders effektiv weiterarbeiten.

Region

Touren-Charakter

Großzügige Rundwanderung durch abgelegene Wald- und Wiesentäler, auf ruhigen Waldstraßen

Ausgangspunkt

Parkplatz 600 m vor dem Braunsteinhaus, für Gäste auch bei demselben

Der Rabensteiner Stollen

Im nahen Besucherbergwerk Rabensteiner Stollen (www.rabensteiner-stollen.de) bei der HSB-Station Netzkater im Behretal (siehe Wandern für Langschläfer im Harz, Tour 21) ist ein unter dem Porphyr lagerndes Flöz mit Steinkohle der Permzeit zugänglich. Sie ist mit taubem Gestein durchsetzt und hat als »feuerfeste Kohle« einen miserablen Brennwert, wurde aber aus Not immer wieder mal weiter abgebaut. Die gruselig verschleißenden Arbeitsbedingungen im Berg lassen sich bei einer Führung erahnen.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.