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Panoramawege
wandern

Wandern Harz: Unterwegs oberhalb vom Okertal

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
9 km
Aufstieg:
362 m
Abstieg:
362 m

Von Mausefallen und Verlobungen. Mausefallen, die leicht überdimensioniert sind, und malerische Orte, die als Verlobungsinsel bezeichnet werden. Zwischendurch noch ein paar Fernblicke. Dies alles macht diese Wanderung im Okertal aus.

Beschreibung

Wir starten am Parkplatz beim Romkerhaller Wasserfall. Im Jahr 1863 wurde dieser künstlich angelegt. Er war ein Wasserfall mit Betriebszeiten, denn in der Anfangszeit ließ man das Wasser nur am Nachmittag den Felshang hinunterplätschern. Über 60 Höhenmeter sind es, die das Wasser als Kaskade zurücklegt. Es stammt aus der Kleinen Romke, die eigentlich in die Oker mündet, doch ein Teil der Kleinen Romke wird durch einen Graben bis zum Abhang geleitet. Der Grund für den künstlichen Wasserfall ist ganz simpel: Man wollte die Attraktivität des Tals an dieser Stelle steigern. Immerhin befindet sich ein Hotel gleich gegenüber dem Wasserfall.

Lassen wir das Hotel erst einmal hinter uns und gehen schräg gegenüber auf der anderen Seite der Bundesstraße in den Wald hinein. Noch bevor wir das Wasserkraftwerk Romkerhalle erreichen, steigt der Weg deutlich an und führt uns durch den Wald nach oben. Eine weite Linkskurve und knapp 70 Höhenmeter später treffen wir auf den schmalen Kunstgraben, durch den Wasser der Kleinen Romke in Richtung Wasserfall fließt. Auf dem felsigen Pfad steigen wir jedoch noch weiter nach oben und können bereits jetzt schon zwischendurch den Ausblick in das Okertal oder hinüber zu den Ahrendsberger Klippen genießen.

Klippen gibt es aber auch hier auf unserem Berg, so zum Beispiel bald vor uns die Feigenbaumklippe. Zahlreiche Felsen, die meterhoch aufragen und an denen die Wollsackverwitterung wirkt, geben nicht nur ein wunderbares Bild ab, sondern laden zu einer kleinen Pause mit Fernsicht ein. Bewaldete Hänge und Berggipfel sind um uns herum und dennoch können wir von der Feigenbaumklippe sehen, wie sich das Okertal nach Norden hin öffnet und den Blick in das Harzvorland freigibt. Nach dem steilen Aufstieg zur Feigenbaumklippe geht es nun deutlich entspannter durch die Höhen. Gleich als Nächstes erreichen wir nach wenigen Metern einen Felsen, der seinen Namen zu Recht zu tragen scheint. Und er trägt nicht nur einen Namen, sondern auch einen anderen, weitaus größeren Felsen. Die Œ Mausefalle ist deutlich zu erkennen. Ein großer Felsbrocken scheint von einem nur kleinen Stein gehalten zu werden. Die Formation wirkt sehr filigran und man bekommt den Eindruck, der kleine tragende Felsen könnte leicht weggestoßen werden, damit die Falle zuschnappt.

Wir wandern weiter auf dem breiten Waldweg, der nur noch sanft ansteigt, halten uns an einer Gabelung halb links und erreichen nach wenigen Hundert Metern schon die nächste Gesteinsansammlung. An der linken Seite erheben sich abermals einige Klippen, die als Hexenküche bezeichnet werden. Die Felsen ragen zwar weit in die Höhe und manche erinnern an Schlote, doch zum Glück läuft niemand mit Zaubersprüchen um einen großen Topf herum, in dem Hexensud brodelt. Also gehen wir ein paar Meter weiter und kümmern uns um das, was in der Gaststätte Kästehaus zubereitet wird. Außerdem füllen wir hier unser Stempelheft der Harzer Wandernadel mit einem weiteren Eintrag auf und statten der gleichnamigen  Käste­klippe einen Besuch ab. Auch diese bietet wieder einen wunderbaren Ausblick über das Okertal.

Wenig später folgen eine Asphaltstraße und eine Bushaltestelle, von wo aus wir mit dem Bus nach Bad Harzburg fahren könnten. Doch wir biegen lieber links ab und nutzen die Kästestraße im leichten Bergab bis zu einem scharfen Abzweig nach links. Hier wandern wir ebenfalls nach links und erreichen kurz darauf den Bergmannschen Weg, an dem wir uns ebenfalls nach links wenden. Nur 300 Meter da­rauf erscheinen auf der rechten Seite die nächsten Felsformationen. Auch sie tragen wieder einen passenden Namen – Treppenstein. Wie Treppen sind sie geformt und außerdem sind einige Stufen in den Fels geschlagen worden, sodass wir den höchsten Punkt des Treppensteins bequem erreichen können. Nach einem weiteren Eintrag in unseren Stempelpass verläuft der Wanderweg nun parallel zum Okertal und bringt uns sanft, aber stetig in ebendieses wieder hinab. Erneut kommen wir am Zulauf des Romkerhaller Wasserfalls heraus und erreichen natürlich auch den obersten Punkt der Kaskaden, von wo aus wir zum Königreich Romkerhall hinabblicken. Wenig später stehen wir unten an der Straße und haben als kleinen Abstecher noch die Möglichkeit, hinter dem Hotel dem Lauf der Oker nach Norden zu folgen.

Auf einem schmalen Pfad neben der Oker gelangen wir nach 500 Metern zu einer Holzbrücke und über diese auf die malerische Verlobungsinsel. Wildromantisch rauscht das Wasser über die zahlreichen Felsen an uns vorbei, während wir an dieser Stelle die Wanderung noch einmal Revue passieren lassen und den dritten und letzten Stempel dieses Tages erhalten. Nun zurück zum Parkplatz am Romkerhaller Wasserfall.

Region

Touren-Charakter

Zu Beginn anstrengende Steigung vom Okertal hinauf zur Feigenbaumklippe. Oben ist der Wanderweg jedoch breit und gut ausgebaut. Ab dem Kästehaus geht es überwiegend im schattigen Wald bergab. Zahlreiche Felsformationen mit Aussichtspunkten säumen den Wanderweg.

Ausgangspunkt

Parkplatz Romkerhall im Okertal, Goslar-Oker (GPS: 51.858057, 10.470813)

Endpunkt

Parkplatz Romkerhall im Okertal, Goslar-Oker (GPS: 51.858057, 10.470813)

Harzklippen

Als Harzklippen werden die zahlreichen Felsen, Felsformationen und Vorsprünge bezeichnet, die man im gesamten Mittelgebirge antrifft. Die oft aus Granit bestehenden Felsen sind nicht selten als Naturdenkmal geschützt und beinahe alle tragen einen Namen, der entweder an das Aussehen des jeweiligen Felsens erinnert oder historisch entstanden ist. Die Bandbreite reicht von A(chtermannstor) bis Z(eterklippen).

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