Wandern Harz: Über Magdeburger Weg und Butterstieg zur Wolfswarte
Wildromantischer Hangweg und Aussichtswarte. Dies ist eine nicht ganz vergessene Gegend – wer hier wandert, wird meist auch andere Leute sichten. Aber diese teils über den bekannten Hexenstieg führende Wanderung ist im Harz eine der besonders schönen und abwechslungsreichen Strecken auf naturnahen, schmalen Wegen.
Quer durch die Steile Wand
Vom unteren Ende des Parkplatzes der Jugendherberge gehen wir kurz nach rechts, dann westwärts auf Stegen hinab und nach dem Bach beim Wegkreuz rechts den Magdeburger Weg in Richtung Alternau. Dieser quert, teils abwärts, fast ohne Steigungen die eindrucksvollen felsigen Steilhänge der Steilen Wand. Die Felsen bestehen teils aus Granit, teils aus Hornfels, der beim Aufsteigen des glutflüssigen Granits kontaktmetamorph angeschmolzen wurde. Die steilen Felsgrate wurden vermutlich als Karnische eines lokalen Gletscherchens in den Kaltzeiten des Pleistozän herausgearbeitet.
Urige Fichten stehen nebenan und teils auch auf dem Fels, und nach Stürmen oder starkem Schneefall fällt auch mal die eine oder andere um. Das stellt die Wandernden vor interessante Aufgaben, wie die gefallenen Riesen sich wohl am besten passieren lassen bzw. wie sie sich an ihnen vorbei- oder auch über sie hinwegimprovisieren können. Und im Winter sorgt Eis für weitere geländespezifische Aufgaben, die sich am besten mit leichten Steigeisen lösen lassen.
Auf dem Butterstieg zur Wolfswarte
Viel zu schnell führt der Weg wieder in sanftere Hänge und zum Beginn des Dammgrabens. Diesem folgt man nun, zwischendurch kurz absteigend, für mehrere Kilometer um allerlei flache Bergsporne herum. Bald nach steilerem Bachverlauf und dem Förster-Ludwig-Platz (Wasserbecken, Pavillion) überquert man die Autostraße und folgt auf der anderen Seite der Fort- setzung des Grabens in einem weiten Bogen nach links. Kurz vor einer scharfen Rechtsbiegung im Grunde eines Tälchens und vor einem Grabenhäuschen überqueren wir nach links eine Brücke und steigen über einen steinigen Weg hinauf.
Dieser erreicht bald die Autostraße und führt neben dieser etwa 700 Meter weiter bis zum Beginn des Butterstiegs, gegen- über von der Einmündung einer Forst- straße (die vom Beginn des Dammgrabens her auch eine – nicht wirklich wanderwürdige – Abkürzung der Wanderung erlauben würde, s. Karte). Der Steig leitet naturnah, wurzelholprig und steil aufwärts zur felsi- gen Quarzitklippe der Wolfswarte (910 m) mit Ausblick auf Altenau und zur Schalke. (Der weiter südwestlich gelegene, etwa 10 Meter höhere Gipfel des Bruchbergs mit dem traditionellen Skikreuz ist als Teil der sehr störanfälligen Hochmoore Teil der Kernzone des Nationalparks und deshalb für alle Besucher ganzjährig gesperrt.) Danach wandern wir in nordöstlicher Richtung über den steinigen und teils nassen Weg durch eine lange, schnurgerade Schneise hinab. Wir überqueren die Autostraße und folgen der Fortsetzung des Weges hinab zum Beginn des Magdeburger Weges und zurück nach Torfhaus.
Region
Touren-Charakter
Die Wanderung führt abwechslungsreich auf meist kleinen Wegen durch eine herb-wilde Naturlandschaft.
Beste Jahreszeit
April bis November (im Winter gelegentlich aus Naturschutzgründen gesperrt)
Ort
AltenauAusgangspunkt
Parkplatz Torfhaus-West, an der L 504 in Richtung Altenau, unterhalb der Jugendherberge
Endpunkt
Parkplatz Torfhaus-West, an der L 504 in Richtung Altenau, unterhalb der JugendherbergeHöchster Punkt
Wolfswarte (910 m)Das Oberharzer Wasserregal
Der Dammgraben ist, wie auch viele andere Gräben, Teil des als »Oberharzer Wasserregal« von den Bergleuten mit einfachsten Mitteln geschaffenen und heute als Weltkulturerbe geschützten kunstvollen Grabensystems. Die Bergleute fingen damit großräumig Wasser ein und leiteten es teils über große Strecken zu den Bergwerken, um damit über Wasserräder ihre Fahrkünste, Pochwerke und Schmieden zu betreiben. Die Gräben werden heute von den Harzwasserwerken unterhalten, und dieses Wunderwerk ist auch in über 20 erläuterten Wasserwanderwegen zugänglich.
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.